Flucht in den Herbstwald

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"Beeil dich, Milena und guck nicht zurück!", befahl Milenas Vater ihr, während er die Zügel des Pferdes, auf dem Milena saß, hielt. Mit verheulten Augen sah Mleba ihren Vater an. "Warum kannst du nicht mitkommen?", fragte sie zum wahrscheinlich hundersten Mal. Ihr Vater sah sie traurig an. "Ich muss dich beschütze, Schatz. Du bist noch so jung, du wirst leben. Ich liebe dich und jetzt reite los." Eindringlich sah ihr Vater sie an. Milena wollte wiedersprechen, aber sie wusste, dass es zwecklos war. Ihr Vater wollte sie beschützen und das würde er auch machen. Milena würde ihn wiedersehen. "Ich liebe dich, Papa.", schluchzte Milena. Ihr Vater lächelte und ließ die Zügel los. Milena schnalzzte und Hera, die Pferd, gallopierte los. Milena sah sich zu ihrem Vater um, der ihr hinter herwinkte. Warum musste der Lord von Hsjsika alle von Milenas Familie, eingeschlossen, Milena umbringen?! Ja, ihre Familie besaß magische Gaben, aber das bedeutete doch nicht, dass sie den Thron fordern würden! Er wird sterben, realizierte Milena im nächsten Moment. Die Männer des Lords werden ihn umbringen und mich jagen. Milena war kurz davor umzudrehen und ihren Vater zu retten, aber irgendwie fühlte es sich falsch an, da ihr Vater bereit war sich zu opfern um sie zu retten, sein einziges Kind. Milena fing an wieder zu weinen, es war einfach nicht fair! Hera schnaubte beruhigend. Milena wusste nicht, wie lange sie weinte, aber als ihre Tränen endlich versiegten, bemerkte sie, dass die Umgebung sich von der normalen Wiesenlandschaft Hsjsika zu einem Herbstwald verwandelt hatte. Neugierg sah Milena sich um. Die Landschaft war wunderschön, die Blätter der Bäume leuchteten in Rot, Gelb, Orange und Braun. Hera verfiel in einem gemütlichem Trab. Milena war irgendwie fasziniert, die Landschaft war so anders und wunderschön als Zuhause. Milenas Gedanken schossen zu ihrem Vater. War er bereits tot, wurde er gefoltert oder hatte er entkommen können? Milena hoffte Letzteres, auch wenn es nicht allzu realistisch war. Die Männer des Lords waren in der Lage alles und jeden aufzuspüren, man konnte ihnen kaum entkommen. Milena sah plötzlich ein Haus, das mittem im Wald stand und ritt auf es zu. Als sie bei dem Haus ankam, kam eine Frau aus dem Haus und starrte Milena an. "Oh mein Gott, Kind was ist denn mit dir passiert?", fragte die Frau schockiert und Milena fing an zu weinen.

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