13.04.1996, 08.14a.m, Hogwarts
Ich war so verdammt müde. Meine Augen brannten, ich fühlte mich wie leer gesaugt. Von jeglicher Energie war nichts zu spüren in meinem Körper. Meine Glieder taten weh, mein Kopf dröhnte. Ich streckte und reckte mich, nahm eine kühle Dusche, aber auch danach fühlte ich mich wie vom Bus überfahren. Dunkle Ringe zeichneten sich unter meinen Augen ab. Das einzige, was mich wirklich motivierte aufzustehen, war die Tatsache, dass ich den Tag mit dem Trio verbringen werde.
Immer wieder sah ich die Bilder vom Traum vor meinem inneren Auge. Es war furchtbar, so realistisch hatte es sich angefühlt. Noch nie hatte ich so einen Traum erlebt.Ich hatte gesehen, dass Tracey und Millicent sich Alltagskleidung angezogen hatten, bevor sie zum Frühstück das Zimmer verließen. Ich wollte auch in Hogsmaede nicht als einzige in Schuluniform aufkreuzen und gedankenverloren sah ich in meinen fast leeren Kleiderschrank hinein. Ein paar Wechselhemden, Socken und Röcke fand ich vor. Und ganz hinten - die Sachen, die ich am letzten Abend getragen hatte.
Sie waren sauber, frisch und gebügelt, so auch wie die Wechseluniform. Sind die Kleiderschränke mit einem Zauber belegt, die sie automatisch waschen? Ich hatte sie auf jeden Fall seit dem Aufenthalt beim Krankenflügel nicht mehr gesehen, und bis jetzt auch nicht vermisst gehabt.
Umso mehr freute mich die überraschende Anwesenheit der Kleidung.Ich nahm mir also meine einzige Alltagskleidung, die mir blieb, raus. Eine alte, dunkle Jeans, ein Top und ein kariertes Hemd. Eines der wenigen physischen Erinnerungen, die ich hier im neuen Leben hatte. Als ich mir die Klamotten überstülpte, fühlte es sich zeitgleich so an, als würde ich mir ein Stück vom alten Leben überstülpen.
Und das, obwohl mein Alltagstrott in Chipping Sodbury nicht mal lange her ist.Daphne ging wortlos an mir vorbei ins Badezimmer und riss mich damit aus meinen Gedanken.
Ich packte meinen Zauberstab und verstaute ihn sicher in der Seitentasche von meinem Hemd.
Ich merkte zwar meinen knurrenden Magen, aber keinen Hunger. Dafür war ich viel zu aufgekratzt.Ich schlenderte durch den Slytherin Gemeinschaftsraum. Hier und da saßen ein paar Schüler verteilt und plauderten miteinander. Keinen Schüler sah ich in Schuluniform und die Stimmung war viel entspannter als sonst. Jeder schien sein Wochenende zu genießen.
Auf dem Weg zur großen Halle war ich so gedankenversunken, ich bekam nur schleierhaft mit, wer meinen Weg kreuzte. Ich fühlte mich einfach ausgelaugt nach dieser Nacht. Nicht ein Auge hatte ich mehr zubekommen.
"Guten Morgen, Alice. Du siehst nicht gut aus", vor der großen Halle kam mir Luna entgegen. Ihre Radischenohrringe baumelten wieder fröhlich an ihren Ohren.
Ich schüttelte den Kopf.
"Ja, hab schlecht geschlafen", meine Stimme war belegt und ich räusperte mich, "geht es dir gut?"Ihre glasigen Augen ruhten auf mir. "Ja, habe heute Morgen den Klitterer gelesen, der hat mir nochmal ganz andere Eindrücke über Schlickschlupfe gegeben und eine interessante Theorie über Bowtruckles gab es auch. Ich wollte mit Professor Trewlaney darüber sprechen"
Ich rang mir ein kleines Lächeln ab. Sie war einfach so verträumt und ruhig. So.. friedlich einfach.
"Dann wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg dabei"Sie bedankte sich und gerade, als sie an mir vorbeischweben wollte, hielt sie nochmal an.
"Hier", sie hielt mir ein Heft vor die Nase, "ich habe noch eine zweite Ausgabe in meiner Tasche. Ich wollte sie eigentlich Neville geben, aber du scheinst sie dringender zu benötigen. Kannst sie ihm ja weitergeben, wenn du fertig bist"Ein bisschen verwundert über die spontane Geste nahm ich das Heft entgegen und Luna wandte sich zufrieden ab.
Ich betrat die große Halle und blickte direkt als Erstes zum Gryffindortisch rüber. Dort saßen sie auch schon. Hermine las ihre Zeitung und Ron und Harry unterhielten sich. Alles ganz normal.
Als sie bemerkten, dass ich da war, schenkten mir alle drei ein Lächeln und ich erwiderte es. Freude breitete sich in mir aus und ließ den Schmerz in meinen Gliedern mehr in den Hintergrund rücken.
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Dark Blood - die Macht des dunklen Blutes || Part Ⅰ
Fanfic𝑨𝒍𝒊𝒄𝒆 𝑺𝒖𝒓𝒉𝒐𝒍𝒅𝒕 - 𝒍𝒂𝒏𝒈𝒆 𝑱𝒂𝒉𝒓𝒆 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕𝒔 𝒘𝒊𝒔𝒔𝒆𝒏𝒅 𝒖𝒆𝒃𝒆𝒓 𝒊𝒉𝒓𝒆 𝑴𝒂𝒈𝒊𝒆. 𝑰𝒉𝒓𝒆 𝑴𝒖𝒕𝒕𝒆𝒓 𝒗𝒆𝒓𝒔𝒕𝒆𝒄𝒌𝒕𝒆 𝒛𝒘𝒂𝒏𝒈𝒉𝒂𝒇𝒕 𝒂𝒍𝒍𝒆 𝑯𝒊𝒏𝒘𝒆𝒊𝒔𝒆 𝒖𝒏𝒅 𝒉𝒊𝒆𝒍𝒕 𝒂𝒖𝒄𝒉 𝒊𝒉𝒓𝒆 𝑻𝒐𝒄𝒉𝒕𝒆�...