Kapitel 27

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Clay's PoV

Als Nick und George die Umkleide nach Jahren auch mal betraten, ging ich sofort auf Nick zu und zog
ihn gleich wieder mit nach draußen.

Ich konnte Georges verwunderten Blicke auf mir spüren doch das war mir egal.
Das George mit Nick über etwas geredet hat, war mir sofort klar. Das es auch kein relativ kurzes Gespräch war bestätigte meine Vermutung. Mit George stimmt etwas nicht und auch dass er Angst davor hat es mir zu sagen.

Ich schmiss die Tür hinter mir zu und lehnte mich daneben gegen die Wand:
„Was ist mit George", wollte ich in schon einem strengen Ton von ihm wissen, Nick allerdings
zuckte nur mit den Schultern.

„Nick!? Ich weiß das ihr über etwas geredet habt was ich wissen sollte also sag mir wenigstens
irgendetwas, Bitte!"

„Es tut mir leid Clay ich liebe dich zwar aber meine Lippen sind versiegelt, er muss es dir selbst sagen",
mit diesem Worten ging er zurück in die Umkleidekabine und lies mich im Flur  stehen.

Mit einem seufzen ging ich ihm nach und setzte mich auf die Bank.
Alle anderen waren bereits unten in der Halle. Da George und Nick später kamen warteten Karl und ich noch auf sie.
Er unterhielt sich mit ihnen aber ich hingegen blieb still.

Ich nahm mir vor trotzdem normal mit ihm umzugehen oder mit ihm zu reden.
Wenn es so sein sollte das es George mir sogar selbst sagen muss werde ich darauf warten bis
er den richtigen Moment findet. Dachte ich jedenfalls.
Aber was sollte so ernst sein das er anscheinend Angst davor hat es mir zu beichten?
War es schlecht ihn doch jetzt schon als meinen Freund zu bezeichnen?

Ich fühlte mich als hätten ich und George Rollen getauscht da George normalerweise derjenige war der zu tief in Gedanken versunken ist und nicht ich.

George war den ganzen Tag und auch das ganze Training über relativ still.
Ich beobachtete ihn ein wenig und jetzt, wo ich schon so gut wie bescheid weiß, viel mir noch mehr
auf wie anders er sich verhielt.

Vor allem konnte man es erkennen wenn ich Augenkontakt mit ihm hatte denn dann wurde er immer
richtig nervös.
Auch wenn er die meiste Zeit auf der Bank saß, war er doch schon ziemlich unkonzentriert wenn er kurz aufs Feld musste.

Und da platzte mir schon beinahe der Kragen.
Ich ignorierte meine Hinterkopfgedanken mit dem:
Ich lasse ihm Zeit er wird schon dem richtigen Moment finden,
und fing an einen Plan zu schmieden wie ich endlich davon erfahren kann.

Und den Plan würde ich auch nach dem Training heute Abend durchführen.

Wir standen alle wieder in der Kabine und zogen uns um. Zu meinem Glück war George im selben Moment fertig wie ich und auch als letzter von allen.

Wie vor dem Training waren alle anderen bereits gegangen ausser wir vier.
Er wollte mit Nick und Karl gerade dem Raum verlassen, als ich ihm plötzlich am Handgelenk packte und die Tür zu schmiss gegen die ich mich auch stellte bevor er den Raum verlassen konnte.

„Clay, lass mich bitte gehen", sagte er etwas genervt doch ich hingegen sagte nur: „Nö, sag mir erst was mit dir los ist und dann können wie gehen."

„Clay bitt-", ich unterbrach ihn.
„Über was hast du mit Nick geredet?"

Sofort vielen seine Blicke auf den Boden.
„George, du kannst es mir ruhig sagen. Du brauchst keine Angst davor haben es mir zu erzählen",
versicherte ich ihm.

Kurz sagte er nichts.
„Geo-", doch diesmal unterbrach er mich.
„Es ist nicht so einfach wie du denkst Okay!? Es ist scheiße verdammt scheiße!"

Ich sagte jedoch nichts und starrte ihn einfach nur an bis er nachgab:
„Okay wenn du es unbedingt wissen möchtest...", er atmete nochmal tief ein und aus. Er war so unfassbar nervös.
„Ich habe mit Julica geschlafen und jetzt denkt sie das sie von mir schwanger ist."

Und als er mir das sagte war mein Leben endgültig vorbei.
Mein Herz raste, meine Knie wurden wie weich wie Butter und aus mir kam nichts ausser ein leises und
enttäuschendes: „du hast was?", heraus.

„Aber Clay lass es mich bitte erklären es ist nicht meine Schuld und überhaupt nicht so wie du dir das jetzt vorstellst!", umso mehr Zeit verging, umso mehr musste ich auch gegen meine Tränen ankämpfen.

Ich wusste nicht ob ich jetzt weggehen sollte, ihm zuhören sollte, wütend oder traurig sein sollte...ich wusste in diesem Moment garnichts.

„Auf der Party als ich so schlimm betrunken war hat sie mir gebeichtet das sie auf mich steht. Als ich so lange weg war hat sie die Situation ausgenutzt und mir so lange irgendwelchen Schwachsinn erzählt bis ich einfach zu erschöpft war um dagegen anzukämpfen und habe es einfach getan. Ein anderer großer Grund dafür war das ich so unendlich dolle Angst um meine Sexualität, Meinungen und den ganzen Kram hatte und das weisst du.
Jetzt kam sie am Mittwoch mit dieser Kack Theorie um die Ecke."

Ich wusste nicht ob er die Wahrheit sagt oder nicht.
„Du küsst mich also ein Tag vorher, ich gestehe dir meine Liebe und am nächsten Tag vögelst du mit deiner besten Freundin?! Sogar gestern als wir zusammen im Bett gelegen waren hast du dich an mich gekuschelt als wäre nichts obwohl du schon längst von all dem wusstest? Ich habe dich so oft gefragt ob mit dir alles okay sei, aber deine Anwtort war immer die selbe „nein mir geht es gut"

Ich war angepisst, traurig und unglaublich wütend zugleich.
Nicht weil er es getan hat sondern das er mich angelogen hat und mir von sich aus nichts erzählt hat.

Ich trat einen Schritt von ihm weg und schaute ihm einfach nur in die Augen um ihm zu zeigen wie verletzt ich war.
Wir beide konnten gegen unsere Tränen nicht mehr ankämpfen.

Nach ein wenig Stille flüsterte er: „verstehst du jetzt wieso ich so solche Angst hatte mit dir darüber zu reden? Weil ich Angst hatte das genau das passieren wird."

Ich stand noch eine Weile vor ihm doch nach einer Zeit wollte ich ihm einfach nur aus den Augen gehen.
Innerlich tat es weh ihn nicht zu unterstützen und ihm zu helfen da er selber Angst vor all dem hat was noch kommen wird. Wie es jetzt weiter gehen wird wusste ich in diesem Moment noch nicht.

Als ich das Gebäude verlies und zum Hotel lief rief ich Nick an: „Park hinter dem Hotel jetzt!" und legte auch sofort wieder auf.

Dort angekommen saß er schon da und als er mich sah konnte er sich wahrscheinlich schon vorstellen
was passiert war: „er hat es dir gesagt?", fragte er als ich mich hinsetzte und ich nickte stumpf.

„Ich habe mit Julica geschlafen und sie denkt das sie jetzt schwanger ist", ich konnte an nichts anderes ausser an diesen Satz denken und dieser Satz tat mit abstand mehr weh als Tommys Sprünge auf mein Bein wenn ich auf meinem Bett lag.

Okay viel mehr als jeden Schmerz den ich je spürte.

„Glaub mir Clay für ihn waren die letzten zwei Tage auch nicht einfach und ich glaube ihm bei jedem Wort und jedes Argument das er bringt wenn er sagt das er alles gegeben hat um es nicht zu tun", unterbrach der die Stille.

Jetzt schaute ich ihn an: „stehst du jetzt auch noch auf seiner Seite oder was?"
„Ich stehe auf keiner Seite er hat zwar Mist gebaut aber er hat garnicht so viel Schuld an der Sache."

Ich schaute wieder auf den Boden und umso mehr ich darüber nachdachte umso mehr fällt mir auf das Nick sogar recht hat. Auch wenn Alkohol kein richtiges Argument war, irgendetwas muss in seinem Kopf doch gewesen sein das er sich drauf eingelassen hat.

„Schaffst du das Spiel morgen?", fragte er mich doch ich nickte.
„Klar ich krieg das hin", obwohl ich mir innerlich eigentlich dachte:
Hoffe ich mal.

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