𝟎𝟑 | 𝐀𝐭𝐭𝐞𝐧𝐭𝐢𝐨𝐧

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ALEYNA

Gleich startete das Frühstück.

Ich hatte erst überlegt, ob ich überhaupt beim Frühstück auftauchen sollte, war dann aber zu dem Entschluss gekommen, dass ich mal wieder was essen sollte. Gestern hatte ich nur ein kleines Frühstück gegessen.

Ich stand gerade vor dem Spiegel und betrachtete mich. Ich trug meine Robe. Es war ungewohnt mich in so einer Kleidung zu sehen. Doch ich fand nicht, dass ich schlecht darin aussah.

Meine langen braunen Locken fielen mir über die Schultern. Ich tuschte meine Wimpern und deckte meine Augenringe ab, für die vermutlich mein fehlender Schlaf letzte Nacht verantwortlich war. Dann benutzte ich noch mein Lieblingsparfüm, welches nach Blumen roch.

Ich lief gähnend aus meinem Zimmer in den Gemeinschaftsraum, wo schon einige Schüler auf dem Weg zum Frühstück waren.

Auf dem Weg zur großen Halle begegnete ich vielen Schülern, die sich unterhielten. Doch immer wenn sie mich sahen, unterbrachen sie ihre Gespräche.

Als ich die große Halle betrat, die noch nicht komplett voll war, spürte ich viele Blicke auf mir, die ich aber nicht beachtete.

Ihn sah ich aber nicht.

Ich setzte mich an den Slytherintisch, wo noch einige Plätze frei waren und nahm mir ein wenig Essen, aber nicht zu viel.

Immer mehr Schüler kamen um zu frühstücken und setzten sich an unseren Tisch. Doch die Plätze neben mir blieben frei. Lorenzo der etwas weiter entfernt saß, schenkte mir kurz ein aufmunterndes Lächeln und wandte sich dann wieder seinen Freunden zu.

Da ich mich bis jetzt eigentlich nur auf mein Frühstück konzentriert hatte, blickte ich mich einmal um.

Und dann sah ich meinen Bruder.

Direkt neben ihm lief Malfoy. Zu zweit kamen sie auf den Slytherintisch zu.

Doch als Mattheo bemerkte, dass nur noch neben mir Plätze frei waren, blickte er mich kurz wütend an und ging dann auf zwei Slytherinschülerinnen zu.

Ich hörte nicht, was er sagte, aber kurze Zeit später kamen die zwei Mädchen auf mich zu.

Mein Bruder und Malfoy setzten sich auf die freigewordenen Plätze der Mädchen.

Eines der Mädchen hatte schulterlange schwarze Haare und war sehr groß, ganz sicher aber trotzdem noch kleiner als ich.

Das andere Mädchen, welches sich gezwungenermaßen neben mich setzen musste, hatte hellbraune lange Haare und ein hübsches Gesicht. Sie lächelte mich kurz etwas eingeschüchtert an und begann dann auch zu essen.

Ich schaute zu meinem Bruder.

Er unterhielt sich mit Malfoy. Anscheinend waren sie sehr gute Freunde.

Als er mekte, dass ich ihn beobachtete, funkelte er mich kurz böse an, blickte dann aber wieder weg.

Was hatte ich damals nur getan?

Ich hätte es verhindern müssen, ich hätte stärker sein müssen.

Die zögerliche Stimme des Mädchen, welches neben mir saß, unterbrach mich in meinen Gedanken: „Du bist Aleyna, richtig?"

Als Antwort nickte ich nur desinteressiert, doch sie gab nicht auf.

„Ich bin Emilia. Weißt du, was du jetzt für ein Fach hast?", fragte sie mich interessiert. Warum war sie nett zu mir?

„Verteidigung gegen die dunklen Künste", antwortete ich knapp. Mir entging dabei nicht, wie mich das schwarzhaarige Mädchen wütend anfunkelte. Was hatte die denn für ein Problem?

Aleyna RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt