𝟑𝟎 | 𝐅𝐞𝐞𝐥𝐢𝐧𝐠𝐬

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DRACO

Nachdem ich mich notdürftig in meinem Dorm fertig gemacht hatte, lief ich zur großen Halle. Dort angekommen, ging ich schnell zu Mattheo, der wie immer an unserem Stammplatz am Slytherintisch saß.

Nebenbei nahm ich wahr, dass die meisten Schüler und Lehrer schwarze Klamotten trugen und nicht gerade glücklich aussahen. Ach ja, Professor Sprout war tot. Das hatte ich wegen der Party und Aleyna voll vergessen.

Irgendwie war es schon ein bisschen übertrieben, dass sich alle so aufführten, als wäre die Welt untergegangen.

Schulterzuckend grinste ich Mattheo, der mich ebenfalls grinsend erwartete, an. Dabei ignorierte ich die schmachtenden Blicke der anwesenden Mädchen, da ich mich ausschließlich auf Aleyna, die mir vorhin den besten Blowjob meines Lebens gegeben hatte, konzentrieren musste.

Schnell setzte ich mich zu Mattheo, der sofort zur Sache kam. Zum Glück war noch niemand von unseren Freunden da, also konnte auch niemand unserem Gespräch lauschen. Sie schliefen wohl alle aus, weil sie es auf der Party gestern ein wenig übertrieben hatten.

„Wohin seid ihr, also du und Aleyna, gestern verschwunden?", fragte Mattheo interessiert und bediente sich zeitgleich an der Auswahl an Speisen.

„Sie hat mich in ihr Zimmer gebracht", begann ich grinsend, „Dann ist es ein bisschen eskaliert." Noch während ich sprach, riss Mattheo die Augen auf und starrte mich ungläubig an.

Er harkte direkt nach: „Wie meinst du das?"

„Naja, wir haben wir rumgemacht, dann sind wir geil geworden und ich hab sie gefingert", lachte ich, weil Mattheo mich nun noch ungläubiger anschaute.

„Du hast sie gefingert?", fragte Mattheo überrascht. „Ja", bestätigte ich, „Und gerade eben hat sie mir einen geblasen. Hat sie das schon öfters gemacht? Das war nämlich der beste Blowjob meines ganzen Lebens. Sie hat sogar so gesummt, damit ihr Mund vibriert und-"

„Das sind genug Details Draco!", grätschte Mattheo dazwischen und verzog angeekelt das Gesicht. „Ich will mir meine Schwester bei sowas nicht vorstellen", fügte er hinzu, doch wurde dann wieder ernster.

Die Gespräche der Schüler waren nicht so laut, wie sonst immer, aber trotzdem übertönten sie das Gespräch, dass Mattheo und ich führten.

„Was glaubst du, wie lange es noch dauert, bis wir unsere Rache endlich vollenden können?", fragte Mattheo und achtete darauf, dass ihn niemand hörte.

„Bald", begann ich vielsagend, „Bald ist sie soweit, dass ich ihr Herz brechen kann. Nur noch wenige Wochen, wenn nicht sogar Tage."

„Endlich wird sie das kriegen, was sie verdient", zischte Mattheo. Zustimmend nickte ich und stupste ihn unauffällig an, als ich Aleyna und Emilia, die auf uns zukamen, erblickte.

„Wenn man vom Teufel spricht."

ALEYNA

Die Aufmerksamkeit aller Schüler genießend, lief ich neben Emilia durch die große Halle und machte Draco an unserem Stammplatz aus. Mattheo war auch schon da.

Wieso alle Trauerkleidung trugen, war mir ein Rätsel. Die meisten starrten mich misstrauisch an. Sie machten mich für den Mord verantwortlich, obwohl ich seit Wochen niemanden mehr getötet hatte.

Keine Minute später saßen Emilia und ich neben den beiden Jungen. Auch die anderen stießen dazu und während sie gemütlich frühstückten, schaute ich immer wieder zu Draco, der mich grinsend dabei beobachtete.

„Findet ihr nicht auch, dass es sich irgendwie komisch anfühlt, zu wissen, dass ihr Mörder hier ist oder hier war", meinte Emilia und schaute durch die Halle. „Irgendwie schon, aber die Slytherins scheint das, im Vergleich zu den anderen, kaum zu interessieren", antwortete Lorenzo, der mich schon seit seiner Ankunft neugierig musterte.

„Was ist denn Lorenzo?", unterbrach ich das Gespräch der beiden und schaute zu dem Braunhaarigen, der ertappt die Augen aufriss. „Wieso? Was soll sein?", fragte er gespielt unschuldig.

„Du beobachtest mich schon den ganzen Morgen. Ist irgendwas? Hab ich was falsch gemacht?", erklärte ich, zum Ende hin etwas unsicherer. Ich hatte schließlich noch nie Freunde und es konnte ja sein, dass ich irgendetwas falsch gemacht hatte.

„Nein nein, du hast nichts falsch gemacht. Es ist nur so, dass wir uns alle fragen, wohin du und Draco", er schaute zu Draco, „beim Wahrheit oder Pflicht spielen verschwunden seid."

Blaise und Emilia nickten zustimmend. Mattheo komischerweise nicht. Ihn sollte das doch eigentlich brennend interessieren, schließlich war ich seine Schwester.

Vorsichtig schielte ich zu Draco, der mich angrinste und seinen Blick auf Lorenzo richtete. Er würde doch nicht erzählen, was gestern Abend beziehungsweise heute Morgen passiert war?

„Naja, Aleyna und ich sind in ihr Zimmer gegangen", meinte Draco und grinste mich vielsagend an. „Hä wieso denn das? Was wolltet ihr auf Aleynas Zimmer?", fragte Blaise verwirrt.

„So wichtig ist das nun auch wieder nicht. Lasst uns lieber über was anderes reden, zum Beispiel über Professor Sprout", lenkte ich vom eigentlichen Thema ab. Dabei spürte ich Dracos intensiven Blick, der mir sofort eine Gänsehaut verschaffte, auf mir.

Glücklicherweise gaben Lorenzo und Blaise nach und fragten nichts mehr über die Sache mit Draco und mir. Emilia musterte mich kurz etwas verwundert, beugte sich dann aber lächelnd zu mir.

„Erzählst du mir später mehr?", fragte sie leise. „Äh, klar", gab ich zurück. „Du kannst zu meinem Zimmer kommen, also nur wenn du willst. Daphne ist bestimmt bei ihren Freundinnen und falls sie doch da sein sollte, gehen wir einfach in die Bibliothek", schlug sie vor. „Okay, ich freu mich."

𓆙

Neugierig sah ich mich in Emilias Zimmer um. Es war meinem relativ ähnlich, nur gab es den kleinen Unterschied, dass mein Dorm deutlich größer war und für nur eine Person bestimmt war. Emilias Mitbewohnerin Daphne war nicht da, also waren wir alleine.

„Du und Draco also?", unterbrach Emilia die Stille und klopfte neben sich aufs Bett. Zögerlich setzte ich mich neben sie.

„Wenn du nicht willst, dann musst mir nichts erzählen, das weißt du oder?", stellte sie klar und sah mich prüfend an. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, sie war wirklich ein Engel. Keine Ahnung womit ich eine Freundin wie sie verdient hatte.

„Natürlich weiß ich das", lächelte ich und fing an zu erzählen. Ich berichtete ihr alles. Angefangen mit Dracos und meinem Gespräch in meinem Zimmer. Schließlich beendete ich die Erzählung mit der Situation heute Morgen.

Emilia nickte zwischendurch, hielt gespannt die Luft an und riss regelmäßig die Augen auf. „Wow", stieß sie aus.

„Und was fühlst du?"

„Wie meinst du das?"

„Was fühlst du für Draco?"

Was fühlte ich für Draco? Ratlos schaute ich zu Emilia, die mich neugierig beobachtete.

„Okay, dann helf ich dir", fing sie an, „Wie fühlst du dich, wenn du in Dracos Nähe bist, mit ihm redest oder ihn ansiehst. Ist in solchen Momenten irgendwas anders als sonst?"

„Naja, da ist schon ein Unterschied. Er macht mir immer so ein Kribbeln im Bauch und ich bin oft nervös", druckste ich verlegen herum. Ich wurde nie verlegen. Was war nur mit mir los?

Emilia begann zu lächeln und legte den Kopf schief. „Ich glaube du bist verliebt."

„Ich bin verliebt?"

Ich war verliebt, in Draco Malfoy.

*        ◦ . •     ✧ ༝ . * ⋆       ✦     ꙳ ⋆

hihi

Aleyna RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt