Chapter 23 - Das Gefühl von Farben

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Chapter 23 - Das Gefühl von Farben

„Iss bitte was davon."

„Nein."

„Liz, bitte. Komm schon, das ist dein Lieblingskuchen!"

„Ich will gerade keinen."

„Es ist aber dein Lieblingskuchen."

„Das sagtest du bereits."

„Eben, weil es ja dein Lieb-"

Das Knirschen war deutlich zu hören, als sie ihre Gabel so fest in den Kuchen rammte, dass diese am Teller ankam. Das Bild erinnerte mich ein bisschen daran, wie meine Schwester aussehen könnte, wenn sie Mörderin wäre und mich erstechen würde.

„Himmel, Liam, kannst du nicht einmal den Sabbel halten?! Man, du nervst mich so!" Sie wollte mich giftig ansehen, irrte sich aber in der Richtung und giftete so den armen Kellner an, der gerade meinen Kaffee zum Tisch brachte.

„Entschuldigen Sie, Miss, ich wollte Sie nicht stören", stammelte dieser verlegen.

„Was?", Liz legte die Stirn augenblicklich in Falten. Ich konnte mir ein leises Kichern nicht verkneifen.

„Oh mein Gott, scheiße!" Lizzie versteckte ihr Gesicht in den Händen. „Tut mir so leid, ich wollte Sie gar nicht- Ich, eh ..."

Ich griff über den Tisch, legte die Finger an ihr Kinn und drehte es zu mir. „Hier bin ich."

Liz nahm die Hände von ihrem Gesicht und ihr Blick war noch missmutiger als zuvor.

„AUTSCH!"

„Das hast du jetzt davon", sie schmunzelte ungewollt. Okay, wenigstens hatte ihr Fuß die richtige Richtung getroffen, als sie mich gegen's Schienbein trat.

„Dein Bein ist da irgendwie so blau, hast du dich gestoßen, Li?", Niall schenkte mir einen mitleidigen Blick.

Mit einer simplen Handbewegung deutete ich zum Sofa: „Es war die kleine Hexe da."

„Ach, Li ..." Mein bester Freund legte die Arme von hinten um mich und kuschelte sich kurz an mich. „Das Hexchen kriegt sich auch wieder ein. Sie macht das nur, weil sie Caleb so sehr vermisst!"

„Ach, jetzt hab ich dem Arsch auch noch zu verdanken, dass sie mich verprügeln darf?!"

„Warum hat sie das denn gemacht?", Nialls warmer Atemstoß traf meinen Rücken. Ich lachte nur darüber.

Wir waren nie ineinander verliebt. Wirklich nie!

Der einzige Grund, warum wir uns so verhielten, war, dass wir einfach so eine enge Bindung zueinander aufgebaut hatten.

Über all die Jahre war unsere Freundschaft so eng geworden, wir hatten keine Gefühle füreinander, Gott nein! Aber wir liebten uns einfach freundschaftlich oder so ähnlich, wie man seine Geschwister liebt.

„Ich bin mit ihr in ein Café gegangen und hab ihr ihren Lieblingskuchen gekauft", antwortete ich seufzend. Ich spülte weiter die Teller ab, während Niall den Kopf von hinten auf meine Schulter legte.

„Hat sie den Kuchen gegessen?", wollte er ruhig atmend wissen.

„Nope. Sie hat drin rumgestochert und war kurz davor, mich damit abzuwerfen!"

„Ich koch ihr 'ne Suppe, vielleicht nimmt sie die ja."

Niall machte sich auf den Weg zum Herd und schaltete daran herum. Er setzte das Wasser auf.

„Wie läuft's eigentlich mit Zayn?"

Ohne es zu wollen bildete sich auf meinem Gesicht ein Lächeln.

Outlaw (Ziam-FanFiction AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt