Chapter 1 - Wie alles begann ...

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Chapter 1 - Wie alles begann ...

„Mister Payne", Mister Benett strahlte mich an. „Guten Morgen!"

„Guten Morgen, Mister Benett", erwiderte ich und reichte dem Direktor meine zitternde Hand. Er gab mir seine und lachte leicht. „Sie sind aber ganz schön aufgeregt, was?", grinste er und ich gab ein beschämtes Nicken von mir, während er mir einen Plan der Schule in die Hand drückte.

„Sie müssen keine Angst haben, Mister Payne", versuchte er, mich zu beruhigen. „Ihre Klasse wird sehr nett sein und wenn es irgendwelche Probleme gibt, können Sie jeder Zeit zu mir kommen."

„Das weiß ich sehr zu schätzen", ließ ich ihn wissen. Es bedeutete mir wirklich viel, wie freundlich und hilfsbereit er war.

„Kommen Sie mit, ich stelle Sie dem Kollegium vor", er deutete zur Tür und ich trat hindurch. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich ihm ins Lehrerzimmer folgte. Sofort richteten sich alle Blicke auf mich, und ich lächelte schüchtern. Manchmal fragte ich mich, ob ich nicht doch noch zu jung für diesen Job war.

„Das ist Liam Payne, der neue Kollege", stellte Mister Benett mich vor. „Heute ist sein erster Arbeitstag, begrüßen wir ihn also erst einmal richtig!"

Sämtliche Gesichter lächelten mich freundlich an. Dann kam einer nach dem Anderen zu mir, stellte sich vor, gab mir die Hand und fing an, mich in ein Gespräch zu verwickeln, damit ich ein bisschen auftaute. Und ich muss zugeben, dass es wirklich funktioniert hatte; Ich taute auf, wurde lockerer und fing letztendlich sogar an, ein bisschen von mir zu erzählen und zu lachen. Und als es zur ersten Stunde gongte, war ich fast traurig, weil das ja hieß, dass ich gehen musste. Aber ich konnte jederzeit wiederkommen, ich war hier jetzt selber Lehrer. Lehrer an der Bradford Universität ... Das zu glauben und zu realisieren, fiel mir doch noch ziemlich schwer.

Ich verabschiedete mich von Katherine (der Sozialwissenschaftslehrerin, mit der ich mich gerade unterhalten hatte und die mir sofort das 'Du' angeboten hatte, weil sie ebenfalls noch ziemlich jung war) und nahm meine Tasche. In der Hand hielt ich den Plan, des kompletten Schulgeländes.

Als ich durch die leeren Gänge lief (die Schüler waren wohl alle schon in ihren Klassen), verzweifelte ich am Raumplan. Das Gebäude, in dem ich mich befand, war so groß und Raum 'R12A' war nicht ganz so einfach zu finden, wie ich es mir erhofft hatte.

„So ein Mist", fluchte ich leise. „Das kann doch nicht so schwer zu finden sein!"

Ich achtete gar nicht mehr auf den Weg, mein Blick war nur noch auf den Plan konzentriert, den ich in meiner linken Hand hielt. Meine Schwester hatte immer behauptet, ich hätte überhaupt keinen Orientierungssinn, weil wir uns wegen mir immer verliefen. Selbst Liz hatte einen besseren Orientierungssinn, als ich! Aber bei ihr war das sowieso etwas ganz anderes, doch dazu später mehr.

Mein suchender Blick scannte weiter den Raumplan und so bekam ich gar nicht mehr mit, wohin ich eigentlich lief. Ich merkte generell nicht mehr, was um mich herum geschah. Ich wollte einfach nur noch zur Klasse kommen und den ersten Tag hinter mich bringen, mehr wollte ich in diesem Moment wirklich nicht.

Meine Füße machten einen Schritt, nach dem anderen und mir war nicht mal mehr bewusst, in welche Richtung ich überhaupt lief. Liz hatte wohl immer Recht gehabt, wenn sie mich dafür aufgezogen hatte, dass es ein Wunder war, wenn ich mich mal nicht in meiner eigenen Wohnung verlief.

Ich war gerade wieder damit beschäftigt, darüber nachzudenken, einfach umzudrehen und die andere Richtung nach 'R12A' abzusuchen, als ich spürte, wie ich gegen etwas prallte.

Nicht etwas, jemanden.

Das Blatt, auf dem der Raumplan gedruckt war, segelte zu Boden und ich verlor das Gleichgewicht und war kurz davor, gleich mit runter zu segeln, als sich zwei Arme um meine Hüfte schlangen und wieder hochhoben. Erschrocken, blickte ich nach oben.

Outlaw (Ziam-FanFiction AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt