Chapter 17 - "Beweis es mir."

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Chapter 17 - "Beweis es mir."

Wie beweist man jemandem seine Liebe? Wenn man mit jemandem zusammen gewesen ist und man hat es verbockt - so richtig verbockt - wie beweist man dem anderen dann seine Liebe? Wenn er einen darum bittet, ihm zu beweisen, wie sehr man ihn liebt. Wie soll man dann handeln? Wie lässt man ihn erkennen, dass er einem voll und ganz vertrauen kann, weil man nur diesen einen Menschen will - keinen anderen. Wie zeigt man einem Menschen all das, nachdem man alles, was er mit einem selbst aufgebaut hatte, zerstört hatte. Wenn die Mauern des Vertrauens, des Glaubens und der Liebe gebrochen sind - Wenn alles in Schutt und Asche liegt; Wie baut man die Mauern dann wieder auf?

In Beziehungen war es üblich, sich der Welt zusammen zu zeigen. Zusammen in die Öffentlichkeit zu gehen und voller Stolz zu präsentieren, mit wem man zusammen war. Wessen Herz einem gehörte. Wie glücklich man miteinander war. Man wollte doch seine Freude, sein Glück und seinen Stolz teilen können. Und normalerweise musste man gar nicht über Schritte wie diese nachdenken, man tat es einfach. Man musste keine Angst vor möglichen Konsequenzen haben, nicht in den üblichen Beziehungen, die zwei Menschen miteinander führten.

Zu dumm nur, dass das in der Beziehung, die Zayn und ich führten, nicht so einfach war.

„Liam, ich hab am Mittwoch schon nach der fünften Stunde Schluss, da hast du doch da auch schon früher Feierabend", trällerte Zayn voller Freude ins Telefon, „Unternehmen wir dann was?"

Ich schmunzelte. Seine gute Laune steckte mich an. Seine Euphorie konnte ich nur belächeln. „An was dachtest du denn?", fragte ich ihn. Auf meinem Gesicht bildete sich ein verliebtes Lächeln. Vor meinem inneren Auge tauchte sein Gesicht auf.

„Ich weiß nicht, an die Stadt vielleicht?", flötete Zayn freudig. Ich wollte seine Freude nicht zerstören. Ich wollte mit ihm in die Stadt, ich wollte allen zeigen, wie glücklich ich mit ihm war. Wollte allen zeigen, wie sehr ich ihn liebte. Aber ich konnte nicht, und dessen war ich mir auch bewusst.

„Zayn ...", setzte ich an. Ich wollte ihn weiter lachen hören, wollte, dass seine gute Laune blieb. Wollte nicht der Grund dafür sein, dass er sie nicht behielt. Dass er ruhiger wurde. „Zayn, das-", wollte ich fortfahren, doch er unterbrach mich hastig: „Nicht in diesem Ort, Liam!", zerriss er meine Worte in der Luft. „Ich dachte, wir fahren vielleicht nach der Schule in einen der Nebenorte und gehen dort in die Stadt oder so was. Wir könnten ins Kino, ins Restaurant ... Alles, was wir mögen."

Ich dachte für einen Moment darüber nach, während Zayn weiter auf mich einredete.

„Ich weiß doch, dass wir zuhause nicht zusammen rausgehen können", sagte er. „Das weiß ich wirklich, Liam. Aber was ist mit anderen Orten? Uns steht doch die ganze Welt offen, uns hält doch hier nichts." Ich liebte seine träumerische Art. Die Art, die Träumer nun mal hatten. Diese magische Art, mit der sie denken, ihnen könnte nichts geschehen und nichts könnte sie auseinanderreißen, weil ihnen die gesamte Welt offenstand.

„Zayn, ich weiß nicht so Recht ...", murmelte ich. Es machte mich traurig, wie stark ich darüber nachdenken musste. Machte mich unglücklich, wie vorsichtig wir sein mussten und wie sehr wir aufpassen mussten. „Zayn, ehrlich, ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist."

Für einen Moment war es still in der Leitung. Ich hörte nur noch seinen ruhigen Atem.

„Ich will uns nur beschützen, in Ordnung?", sprach ich ihn an. Ich wollte nicht, dass er dachte, dass ich mich für ihn oder uns schämte. Ich befürchtete stark, dass es auf ihn wirkte. Dabei war dem gar nicht so - niemals! Ganz im Gegenteil. „Zayn, ich liebe dich und das mag ich allen zeigen, hörst du?", mein Ton war liebevoll und vorsichtig zugleich. „Ich mag das wirklich."

Outlaw (Ziam-FanFiction AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt