Chapter 24 - "Guten Freunden gibt man nun mal ein Küsschen."

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Chapter 24 - "Guten Freunden gibt man nun mal ein Küsschen."

Es vergingen in etwa drei Wochen. Liz war noch immer bei mir und obwohl ich jeden Tag die Hoffnung pflegte, es würde ihr bald besser gehen, funktionierte das einfach nicht. Es änderte sich nichts an ihrer Sorge und langsam stieg meine Angst, sie würde mich mit der Gabel erstechen, wenn ich ihr das nächste Mal etwas zu essen anbot.

„Lizzie, ich mein das ernst. Iss doch bitte endlich was."

„Nein, danke, Liam. Ich hab ehrlich keinen Hunger."

Mit einem Seufzen gab ich mich geschlagen. Erstens hing ich an meinem Leben, zweitens verdiente mein Schwester für ihre Sturheit wirklich 'nen Sticker und drittens wollte ich ihren Kummer nicht noch schlimmer machen, indem ich wie ein Irrer mit ihr diskutierte. „Magst du wenigstens 'nen Tee?"

Sie machte ein verneinendes Geräusch, schüttelte stur den Kopf. Und so ging das jeden Tag. Jeden verdammten Tag!

Bis Niall zurückkam. Richtig gelesen! Er kam zurück - und jetzt ratet mal, wegen wem. Wegen mir war's sicher nicht, schließlich saß ich nicht den halben Tag heulend und unter tausend Decken zusammengekauert auf der Couch!

Er war zurück nach Irland gegangen und schon am nächsten Tag bemerkte ich, dass es Lizzie schlechter ging. Seine ständige Ablenkung half ihr, der Trost, den er ihr gespendet hatte, fehlte ihr viel mehr, als sie zugeben wollte. Also rief ich ihn an und erzählte ihm davon.

Schon am nächsten Tag stand er wieder in meiner Küche und kochte ihr Suppe.

„Wenn das so weiter geht", setzte Niall lachend an, „machen wir die Suppen-Firma reich. Die würde pleite gehen ohne uns!"

Ich konnte nicht anders, ich musste einfach lachen.

Als meine Schwester sich an diesem Abend abschminkte, lehnten Niall und ich im Türrahmen des Badezimmers. Sie erzählte uns irgendwas, aber ich hörte ihr kaum zu. Viel mehr interessierte mich der Blick, den Niall ihr zuwarf.

„Warum siehst du sie so an?", fragte ich ihn leise. Ich wollte nicht, dass Liz es hörte.

„Ich wundere mich nur", antwortete er schlicht.

Ich sah ihn verwirrt an. „Worüber?"

„Warum sie ihre Schminke überhaupt jemals aufträgt."

Im ersten Moment begriff ich nicht, was er meinte. Doch als ich beobachtete, wie er sie ansah, als wäre sie das schönste Mädchen der Welt oder aus purem Gold, kapierte ich, an was er dachte.

„Du hast sie echt lieb, hm?", ich lächelte dankbar. Ich war so froh darüber, dass die beiden so gute Freunde waren.

„Natürlich", Niall lächelte ebenfalls. Er war schon immer ein guter Schauspieler und ich schon immer viel zu naiv.

„Wie geht's Zayn eigentlich?", Liz drehte sich vom Waschbecken um und lief langsam auf uns zu. Sie tastete sich an der Wand ab.

„Es geht ihm gut, er vermisst mich nur, hat er gesagt", schützend legte ich einen Arm um meine kleine Schwester. Ich erinnerte mich daran, wie ich vor zwei Tagen in den Flur kam und Niall dort stand und sie so fest umarmte, dass sie wahrscheinlich nichts mehr außer ihn und seinen Geruch wahrnahm.

„Wenn ich dich so fest umarme, setzt das dein gebrochenes Herz wieder zusammen", hatte er gelacht. Danach hatte er sie losgelassen.

„Bist du aufgeregt wegen der Klassenfahrt nächste Woche?", Lizzie kuschelte sich in meinen Arm. Ich spürte, wie ihre Finger sich in meinem Pulli vergruben und küsste impulsiv ihre Stirn.

Outlaw (Ziam-FanFiction AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt