Kapitel 10

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Noras Sicht
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Die sanften Sonnenstrahlen, die ihren Weg durch die Lücken der Vorhänge in mein Zimmer finden, wecken mich aus meinem traumlosen, aber ruhigen Schlaf.

Ich gebe mein Bestes, die Augen zu öffnen, um auf die Uhr zu gucken, doch die Helligkeit macht es mir unglaublich schwer.

Erst ein paar Minuten später registriere ich die Wärme in meinem Rücken, als auch den starken Arm um meine Taille und noch bevor ein weiterer Gedanke meinen Kopf füllen kann, überwältigen mich allerlei Gefühle.

Aufregung, Nervosität, Panik aber auch das angenehme Gefühl von Geborgenheit nach dem ich mich schon so lange gesehnt habe.

Beinahe unbewusst lege ich meinen Arm über den meines Mannes, genieße den Körperkontakt ein bisschen zu sehr. Aber wer kann es mir auch verübeln nach einem Tag wie gestern.

"Guten Morgen."

Deans kratzige, leicht verrauchte Stimme reißt mich auf die beste Art und Weise aus den Tiefen meiner Gedanken und für einen ganz kleinen Moment rückt alles andere in den Hintergrund.

"Guten Morgen, Dean", erwidere ich ruhig und doch kann ich mein sanftes Lächeln nicht verbergen; bin einfach nur froh, dass er mein Gesicht nicht sieht.

Ich brauche eine halbe Minute um zu realisieren, dass er nach meiner Hand greift und sie an seiner Wange platziert bevor er sich weiter in die Berührung schmiegt.

Erst als ich seinen leichten Stoppel unter meinen Fingern spüre, schlucke ich hart und versuche mit Allem was ich habe, die Nervosität in in meinem Körper zu unterdrücken.

"Wie hast du geschlafen?", fragt er ruhig und zieht mich noch näher an seinen starken Körper.

Zum ersten Mal seit Wochen fällt es mir nicht schwer, ein Gespräch mit meinem Ehemann zu führen und die Erleichterung die meine Muskeln einzunehmen beginnt, ist nicht von dieser Welt.

"Sehr gut...", meine Stimme ist ruhig, beinahe schon friedlich, "ich bin froh, dass du dann doch noch nach Hause gekommen bist."

Ein kurzer Moment der Stille füllt das Schlafzimmer

Ich spüre wie Dean tief Luft holt, bevor er  seine Hand ganz langsam an meinen Hals gleiten lässt, um meinen Kopf zu sich zu drehen.

Sobald meine Augen die strahlenden Kristalle meines Mannes finden, fange ich an zu lächeln und genieße die Tatsache, dass er auch dies erwidert.

Plötzlich aber, dreht er seinen Kopf zur Seite und beginnt dann erst zu sprechen.

"Es tut mir leid, Baby", lacht Dean und streichelt meine Wange, "ich will dich ansehen, aber meinen Morgenatem will ich dir nicht antun."

Ich brauche einen Moment, um seine Worte zu verarbeiten und sobald sie bei mir ankommen, fange auch ich an zu lachen, kann gar nicht verbergen, wie sehr mir sein unbehindertes Verhalten gefällt.

"Hast du Lust, frühstücken zu gehen? Wir könnten an die Küste fahren und bei schönem Ausblick essen", schlägt Dean kurz danach vor, vergräbt seine Nase in meinen Haaren und seufzt leise.

"Gerne", antworte ich viel zu eifrig, versuche meine Aufregung zu verbergen, "aber musst du nicht zur Arbeit?"

"Die werden auch einen Tag ohne mich klarkommen", erwidert Dean und seufzt leise, "wobei...das letzte Mal, als ich das gesagt habe, musste ich Rain vom Polizeirevier abholen, nachdem er sich mit dem Verlobten einer Geschäftspartnerin geprügelt hat."

Bei der Erwähnung meines jüngeren Schwagers rolle ich die Augen und schmunzle kurz, denn ich kann mir ganz genau vorstellen, wie dieser Abend abgelaufen ist.

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