Kapitel 18

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Noras Sicht
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Die darauffolgen Tage vergehen ruhig.

Fast schon zu ruhig.

Nach so vielen Monaten voller Drama, Stress und Aufregung ist es beinahe schon beängstigend, solch eine entspannte und ereignislosen Zeit zu erleben, da man unbewusst darauf wartet, dass erneut etwas passiert.

An das Zusammenleben mit meiner Schwiegerfamilie habe ich mich inzwischen absolut gewöhnt und ich merke immer wieder, wie ich traurig werde, wenn ich daran denke, dass sie nicht Abends am Esstisch auf uns warten werden, wenn Dean mich von der Universität abholt und wir zusammen Zuhause ankommen.

Doch an der Art wie Esther immer ruhiger wird, merkt man sehr leicht, dass sie sich nach ihrem eigenen Heim sehnt und sich noch mehr um ihre Söhne sorgt als zuvor.

Allen ist kollektiv bewusst, wie wichtig und gefährlich die Situation mit den Miyazaki Brüdern ist, doch keiner spricht es an, vor allem nicht Dean.

Die Jungs bereden alles Relevante mit ihrem und meinem Vater, dem Mann meiner Schwester und ihren Kontakten, gehen jedoch immer sicher, dass sie am Ende des Tages nichts davon mit nach Hause zu den Frauen ihrer Familie mitnehmen, außer ihren blutigen, verwundeten Fäusten.

Ich gebe mein Bestes, mir nicht allzu große Sorgen zu machen, bemerke sofort wie Leiah und Esther um einiges angespannter sind, wenn ich es tue und mir anmerken lasse, weswegen ich mich für das Wohl der beiden mit allem was ich habe zu entspannen.

Glücklicherweise haben Leiah, Hanna und ich es endlich durch unser Semester geschafft, weswegen wir in jener Hinsicht um einiges beruhigter an den Tag schreiten können und auch mehr Zeit miteinander verbringen.

Leiah würde es niemals zugeben, doch sie macht sich unglaublich große Sorgen um ihren Verlobten, da ihm diese Sache um einiges näher geht als allen anderen Brüdern und Isiah dementsprechend angespannt ist.

Er ist sogar noch ruhiger, noch stiller geworden als zuvor schon und laut Deans Erzählungen ist er total in sich gekehrt, beim Versuch den Verrat seines ehemaligen besten Freundes zu verarbeiten.

Und doch fühle ich mich aus irgendeinem Grund beruhigt; so als wüsste ich im Unterbewusstsein, dass alles gut wird und wir am Ende dieser ganzen Sache die Hochzeit der beiden genau so feiern werden, wie sie es bereits seit Monaten planen.

Ich bin zudem auch unglaublich froh darüber, jemanden wie Leiah an meiner Seite zu haben und auch ihr zu Hilfe stehen zu können, da es die ganze Sache um einiges einfacher macht, wenn man nicht allein ist.

Weswegen wir uns bei jeder Gelegenheit anrufen oder etwas unternehmen, obwohl Leiah – und inzwischen auch Hannah, beinahe schon jeden Tag bei uns vorbeikommen.

Ich kann mich kaum erinnern, wann ich das letzte Mal einen Abend ohne die beiden verbracht habe, wobei ich mich absolut nicht beschwere, da das einsame Warten auf meinen Mann sich in die Länge zieht bis ich einschlafe, während die Zeit mit den Mädels schneller vergeht.

Aber...egal wie sehr ich sie liebe und wie gerne ich meine Zeit mit ihnen verbringe, immer wieder brauche auch ich ein wenig Abstand von ihnen, weswegen das Treffen mit Mariko eine sehr angebrachte Abwechslung sein wird.

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