Kapitel 13

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Noras Sicht
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Nachdem ich mich auch von Leiah und Isiah verabschiedet habe, schließe ich seufzend die Tür und lasse meine Augen so unauffällig wie nur möglich zu meinem Mann gleiten, welcher mich ohne irgendwelche Hemmungen bereits ansieht.

„Brauchst du Hilfe mit deinem Kleid?", fragt er ruhig und lockert seine Krawatte bevor er sein Hemd aufknöpft und den Rest seines Nackentattoos enthüllt.

Ohne es überhaupt zu realisieren, ziehe ich mir die Unterlippe zwischen die Zähne und schlucke hart als der Gedanke an seinen nackten Körper mir einen Schauer über den Rücken jagt.

Nach unserem Gespräch in der Küche habe ich mich auf jeden Fall beruhigt und obwohl mich das Verhalten seiner Ex-Freundin immer noch unglaublich ärgert, kann ich nicht verleugnen, dass mir seine Reaktion wirklich gefallen hat.

Jetzt ist nur noch die Frage, ob er sein Versprechen auch wirklich hält.

„Nein, dankeschön", erwidere ich ruhig und traue mich, in seine wunderschönen Augen zu blicken, welche sich immer mehr wie Zuhause anfühlen und ich habe keine Ahnung was ich davon halten soll.

Dean scheint etwas sagen zu wollen, doch wirkt er zögerlich. Ich habe ihn wahrscheinlich noch nie in solch einer Situation erlebt und wenn ich ehrlich bin, ist seine Unentschlossenheit, ob er das was er sagen will, sagen soll, unglaublich süß.

Ohne ihn mit meinen Worten unter Druck zu setzen, nicke ich ihm wortlos zu und blicke ihn erwartungsvoll an, bin unglaublich neugierig, was er denn zu sagen hat, dass ihn so beschäftigt.

„Ich habe dich heute ein bisschen beobachtet, als du Maia auf dem Arm hattest", beginnt er plötzlich und kommt einen Schritt auf mich zu, ist zum aller ersten Mal derjenige, der sich meinen Blicken entzieht, indem er sich nur auf meine Lippen fokussiert, „und ich wusste sofort, dass du eine sehr gute Mutter sein wirst."

Und bereits zum gefühlt zehnten Mal innerhalb weniger Stunden bin ich absolut sprachlos, denn diese Worte habe ich definitiv nicht erwartet.

Mit großen Augen starre ich Dean an, spüre wie mein Herz in meinem Hals schlägt und sein einzigartiger Geruch mich absolut benebelt; plötzlich scheint sogar Gleichgewicht ein Problem zu werden.

„Idealerweise natürlich die Mutter meiner Kinder", flüstert er und lächelt gebrochen, „aber auch wenn nicht, du wirst es in jedem Fall sehr, sehr gut machen."

„Danke", hauche ich und kann regelrecht beobachten, wie sich Deans breite Schultern zu senken beginnen, so als würde er seine Niederlage einfach so akzeptieren; ein Anblick den ich von meinem strengen, normalerweise so autoritären Ehemann überhaupt nicht gewohnt bin.

„Und ich sage das nicht, weil diese Ehe sonst eine...Zeitverschwendung wäre, wie du es behauptest hast, somdern weil ich das wirklich so denke."

Dean seufzt ruhig, legt seine große, Tattoo bedeckte Hand ganz kurz an meine Wange und noch bevor ich etwas erwidern oder mich in seine sanfte Berührung schmiegen kann, reißt mich das laute Klingeln seines Telefons aus unserer Blase.

„Entschuldige mich", meint er nur kurz und macht sich dann in die Richtung seines eigenen Zimmers, wobei erst das Fallen der Tür ins Schloss mich wirklich weckt.

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