Der erste Monat als verheiratete Frau vergeht viel schneller als ich es verarbeiten kann und woran das liegt, weiß ich nicht.
Einerseits ist es der geregelte Tagesablauf, bestehend aus einem gemeinsamen Frühstück samt Fahrt zur Universität, die totgeschlagene Zeit in meinen Kursen und einem Abendessen nach gefühlten Stunden des Alleinseins.
Bis jetzt fühlt sich diese Ehe eher an wie eine Wohngemeinschaft und auch wenn ich weiß, dass er es nicht anders machen wird, hoffe ich irgendwo immer, das Dean wenigstens etwas persönlicher mit mir umgeht.
Jedes Mal wenn wir uns unterhalten geht es um etwas, dass uns beide betrifft, jedoch nur mit seiner Arbeit in Verbindung steht, sodass ich sogar nach fast fünf Wochen keine Ahnung habe, wer der Mann, dessen Nachnamen ich annehmen musste, eigentlich ist.
In meinen Gedanken spiele ich immer mit den Gedanken, ihm von meinem Tag an der Uni zu erzählen, doch sobald er dieses verfluchte iPad herausholt, scheint der Rest der Welt egal.
Dazu kommt auch noch die Tatsache, dass ich viel zu oft und lange alleine bin.
Meine Schwester steht kurz vor der Entbindung, weswegen sie kaum noch Zeit für mich hat und Hannah hat sich dem Schulstress hingegeben, weswegen ich sie nicht unnötig mit meinen Eheproblemen nerven will.
Jeden Samstag jedoch, treffen die Parkers sich zum Familien Dinner und ich würde lügen, wenn ich verleugnen würde, dass ich mich auf diese Stunden voller sozialem Kontakt freue.
Esther, meine Schwiegermutter, ist eine tolle, unabhängige Frau mit einer unglaublich starken Persönlichkeit und einem freundlichen Wesen, weswegen diese Abende meist mit den interessantesten Diskussionen vergehen und jedes Mal bin ich unglaublich traurig, wenn sie zu Ende gehen.
Auch meine fünf Schwäger sind einer der Gründe, warum meine Vorfreude auf Samstagabend immer so groß ist, denn anders als ihr Bruder, scheinen die Jungs auch ein Leben neben der Arbeit zu kennen.
Während wir alle uns unterhalten und lachen, ich zur Abwechslung auch Mal Spaß habe, beteiligen sich mein Ehemann und mein Schwiegervater kaum an den Konversationen, denn das einzige was sie tun ist über die Arbeit zu reden.
Aber inzwischen bin ich an einem Punkt angekommen, wo es mich nicht wirklich interessiert, denn so lange Dean sich nicht in mein Leben einmischt, kann er sich in der Arbeit so viel verlieren wie er will.
Die Kommunikation zwischen uns ist immer noch viel zu sachlich und ich hasse es.
Manchmal habe ich das Gefühl, er würde mit mir sprechen, weil er es tun muss und nicht weil er es will und noch ein Abendessen oder Frühstück, das ich in kompletter Stille über mich ergehen lassen muss und ich werde den Verstand verlieren.
Ich bin einfach nur froh, dass ich mich in Projekten und Arbeiten für die Uni verlieren kann, sodass es mir manchmal nicht auffällt, wenn ich mehr als vier Stunden nicht aus meinem Zimmer gehe.
Dadurch dass meine Schwestern, welche wie bereits erwähnt, unglaublich beschäftigt sind, meine besten Freunde sind und ich Kontakt zu Menschen in meiner Uni meide, habe ich auch keine Kontakte außerhalb dieses Hauses.
Einerseits liegt es daran, dass ich einfach eine sehr private und vor allem schüchterne Person bin und nicht so gut oder einfach neue Freundschaften schließen kann, aber auf der anderen Seite ist auch der Lebensstil meines Ehemannes und Vaters der Grund für meinen nicht vorhandenen Freundeskreis.
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FORCED
Romance„Du kannst für immer in einem anderen Zimmer schlafen, aber das wird niemals die Tatsache ändern, dass ich es jedes Mal mitbekomme, wenn du dich selbst berührst und dabei meinen Namen stöhnst. Ich bin und bleibe dein Ehemann, ob du es willst oder ni...