Deans Sicht
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„Warte, Bruder, ich helfe dir", ertönt die Stimme meines jüngeren Bruders, welcher beinahe aus dem Auto springt, um mich auf meiner Seite entgegenzunehmen und seufzend greife ich dankbar nach seiner Hand.
Ich bedanke mich bei meinem Fahrer und spüre, wei mein Herz um einiges langsamer zu schlagen beginnt, als beim Anblick meines Hauses dieser viel zu bekannte Schmerz der Sehnsucht mich einnimmt.
Es ist, als würde jeder Schritt in Richtung Eingangstür mich noch mehr erschöpfen, da ich ganz genau weiß, wer mich auf der anderen Seite erwarten wird – und wer eben nicht.
Inzwischen ist eine ganze Woche vergangen, in denen ich die meiste Zeit im Krankenhaus verbracht habe und außer den Anrufen mit meiner Frau, gerade einmal eine handvoll Worte gewechselt habe.
Zu meinem Glück hat es meine ganze Familie tatsächlich geschafft, meinen Aufenthalt vor meiner Nora zu verbergen und obwohl meine Mutter mir immer wieder davon abgeraten hat, bin ich immer noch zufrieden mit meiner Entscheidung.
Nora hat ihre Ruhe und den Abstand zu mir gebraucht und ich wollte – konnte ihr dies nicht erneut nehmen, egal wie sehr ich mich nach ihrer Anwesenheit gesehnt habe.
Trotz physischer Distanz, haben wir des Öfteren telefoniert und ich habe ihr beiläufig mitgeteilt, dass ich für ein paar Tage eines Vertrages wegen die Stadt verlassen musste, was sie auch nicht hinterfragt hat.
Alle meine Brüder haben meine Ehefrau so weit es ging gemieden, denn wie Rain meinte, hat es sich wie ein Verrat an der „besten Schwägerin der Welt" für sie angefühlt und ich konnte ihnen dies auch nicht übel nehmen.
Doch nachdem ich zum Anblick meines jüngsten Bruders an meinem Bettrand von meiner Narkose erwacht war, konnte ich mich nicht mehr zusammenreißen und habe einfach alles rausgelassen.
Noah hat mich in seinem Leben nur ein einziges Mal weinen sehen und das, nach dem brutalen Tod meines Großvaters, dem ich unglaublich nahestand.
Bis zu jenem Tag nach meiner Operation.
Ich habe keine Ahnung, wie lange ich in den Armen meines 18-jährigen Bruders geweint habe, doch irgendwann hatte dieser Gefühlsausbruch mir jegliche Energie geraubt, sodass ich nach einer gefühlten Ewigkeit einfach eingeschlafen war.
Isiah hat mir erzählt, dass Noah nichts dazu gesagt hat, bis er allein mit dem Zweitältesten war und dann selber an seinen Tränen erstickend versucht hat, ihm die Situation zu schildern.
Seit Tagen weicht er mir kaum von der Seite, besteht darauf, im selben Auto zu fahren wie ich und ruft mich an bevor er schlafen geht und sofort nachdem er aufwacht, nur um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist.
Zu Beginn habe ich sein Verhalten nicht wirklich verstanden, bis ich durch die Worte meiner Mutter realisiert habe, dass Noah in sehr kurzer Zeit, bereits zwei Mal um das Wohlergehen seiner Brüder bangen musste und dementsprechend emotional instabil ist.
Er ist so viel sanfter, so viel ruhiger und empathischer als die anderen. Bei Noah habe ich das Gefühl, nichts weiter als ein Mensch zu sein, während ich eben für die anderen Jungs auch noch der Boss und das Familienoberhaupt bin.
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FORCED
Romance„Du kannst für immer in einem anderen Zimmer schlafen, aber das wird niemals die Tatsache ändern, dass ich es jedes Mal mitbekomme, wenn du dich selbst berührst und dabei meinen Namen stöhnst. Ich bin und bleibe dein Ehemann, ob du es willst oder ni...