Kapitel 16

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Deans Sicht
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„Du hast genau zwei Optionen", beginne ich und lasse meine Faust erneut mit aller Kraft gegen das Gesicht des Mannes vor mir knallen, ignoriere den Schmerz in meinen Knöcheln und die Art wie das Blut aus seinem Mund spritzt und mein weißes Hemd ruiniert, „entweder du sagst mir, wie ich diese Hurensöhne finden kann oder ich werde dich mit ihnen begraben, wenn ich sie ohne dich finde."

Sein lautes, schmerzerfülltes Stöhnen erfüllt den Innenraum des großen Kellers und für einen ganz kurzen Moment treffen meine Augen auf die leicht verstörten Blicke meines jüngsten Bruders, der ganz offensichtlich sein Bestes gibt, seine Maske zu wahren.

Es ist inzwischen nicht mehr das erste Mal, dass Noah mich in solch einer Situation sieht, da er in der Zeit von Rains Abwesenheit, den Platz unseres Bruders füllt und somit von einem Tag auf den anderen ins kalte Wasser geworfen wurde. Obwohl ich immer versucht habe, ihn so lange wie nur überhaupt möglich von diesem Teil unserer Geschäfte fernzuhalten, wusste ich, dass es letztendlich unvermeidbar war.

Mir ist bewusst, wie sehr sich sein Bild von uns momentan verändert, doch alle meine Brüder mussten da durch und leider macht das Leben für unser Nesthäkchen keine Ausnahme.

Er klammert sich togal aufgebracht an dem Baseballschläger fest, den Luke ihm in die Hand gedrückt hat und wenn es jemals darauf ankommen sollte, wird Noah uns auch verteidigen können, da sein Kampftraining bereits mit sieben begonnen hat, doch seine ersteren Reaktionen ändert dies leider nicht.

Etwas außer Atem greife ich nach dem Handtuch, dass mir einer meiner Männer reicht und wische mir das Blut aus dem Gesicht, ehe ich einen Schluck Wasser nehme und mich dann auf den Stuhl gegenüber meines Opfers setze.

„Wie du sicherlich weißt, sind die Scorpions sehr, sehr nachtragend", seufze ich und gucke ihn an, „aber dementsprechend loyal sind wir auch. Wenn du uns jetzt hilfst, die Miyazakis zu finden, werde ich persönlich dafür sorgen, dass du ein gutes Leben führen wirst. Und um diese Wichser brauchst du dir dann keine Sorgen machen, weil wir ihre Köpfe dann schon irgendwo im Land versteckt haben werden."

Luke und Isiah fangen an zu lachen, als meine beinahe schon brutalen Worte den Raum füllen und ich hasse es, dass auch ich ein Lächeln nicht unterdrücken kann.

Der Mann starrt mich aus großen, ängstlichen Augen an, hat anscheinend durch das Adrenalin in seinem Körper den Schmerz bereits vergessen, denn die Schnittwunden in seinen Wangen sehen unerträglich aus.

Ich trinke die Flasche in meiner Hand aus und erhebe mich, ehe ich ihn an seinen Haaren packe und mit keinerlei Emotion in meinem Gesicht weiterrede.

„Du hast genau vierundzwanzig Stunden Zeit, dich zu entscheiden. Wenn deine Wahl gegen uns fällt, dann solltest du so bald wie nur überhaupt möglich das Land verlassen und deine Identität wechseln, damit du wenigstens noch ein paar Wochen leben kannst, bevor ich deiner wunderschönen Frau deine Zunge schicken muss."

Ein lautes Seufzen verlässt meine Lippen, als ich ihn loslasse und mich dann an die zwei Riesen hinter mir wende.

„Bringt ihn zurück und stellt ihm Wasser und etwas zu Essen hin. Ich werde Rio später zu ihm schicken, damit er sich um seine Wunden kümmern kann."

Mit diesen Worten nicke ich meinem persönlichen Bodyguard zu und fange an, mein Hemd aufzuknöpfen, ehe ich es mir vom Körper streife und dann in das saubere hineinschlüpfe, dass Kenzo mir hinhält.

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