Kapitel 26 - "perfect"

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Ich kichere so leise wie möglich, als ich mich von Rooster über die Türschwelle tragen lasse. Als die Glastür unseres Wohnblocks hinter uns zufällt, halte ich einen Finger an seine Lippen, um ihm zu signalisieren, dass wir leise sein müssen.

Er lacht. Gott, sein Lächeln ist wirklich wunderschön.

"Ich muss ins Bett.", flüstere ich und gehe am Aufenthaltsraum vorbei - in Richtung Zimmerkorridor.

Rooster schlingt seine Arme von hinten um meine Taille: "In mein Bett."

Ich grinse und stoße spaßeshalber seine Arme von mir: "Zugegeben - wir haben die traditionelle Reihenfolge - erst Date, dann Sex - wohl ein wenig verwechselt. Möchtest du mir sagen, dass du den Kreis dementsprechend schließen willst?"

Rooster schnalzt mit der Zunge: "Absolut richtig."

Ich atme tief ein und gebe ihm einen Kuss.

Was eigentlich als Abschied gedacht war, ändert sich, als er mit seinen Händen von meinem Nacken nach unten fährt.

Auf meinem Körper breitet sich Gänsehaut aus und ich kann nicht widerstehen, mit meinen Händen langsam unter sein Shirt zu fahren.

"Wie viel Uhr ist es?", frage ich und hasse es, dass Bradley seine Hände von meinem Körper entfernen muss, um einen Blick auf sein Handydisplay zu werfen.

"Kurz vor Elf.", flüstert er. Er merkt, wie ich auf meine Zimmertür hinter mir starre.

Ich verschränke die Arme: "Wir müssen zu dir, Phoenix schläft bestimmt schon."

Rooster zieht die Augenbrauen hoch und wartet auf meine Zustimmung. Ich grinse: "Ein bisschen Zeit haben wir. Aber nur, um die Reihenfolge wieder richtig zu stell-."

Ich habe keine Zeit, um den Satz zu beenden, denn er küsst mich und nimmt meinen Arm, während er mich von meiner Tür wegzieht.

Wir machen eine Rechtskurve, weitere Türen ziehen an uns vorbei, bis er Halt macht und in seiner Tasche nach einem Schlüssel sucht. Ich sehe mich um und mein Blick fällt auf die Türschilder: "Müsst ihr euch kein Zimmer teilen?"

Rooster murmelt: "Nein. Gegenüber ist Hangman und den Flur runter Bob."

Etwas verwirrt nicke ich.

Nicht, dass ich mich beschweren würde, denn ich habe Phoenix mittlerweile in mein Herz geschlossen.

"Mach schneller. So schwer ist es nicht, aufzusperren.", flüstere ich.

Rooster dreht sich um und stößt mit seinem Fuß die Tür auf: "So ungeduldig, hm?"

"Halt die Klappe.", antworte ich spielerisch und dränge mich ihm so auf, dass wir ins Zimmer stolpern.

Ich nehme nur am Rande wahr, dass sein Zimmer viel kleiner als unseres ist - Schrank, Bett und eine Tür zum Badezimmer ist alles, was ich erkenne - denn er hebt mich hoch und ich taumele zurück. Mit meinem Rücken knalle ich die Tür zu. Ich erschrecke: "Das war viel zu laut. Wir dürfen niemanden wecken."

Rooster grinst, als er mich mit einem Kuss sehr wirkungsvoll zum Schweigen bringt: "Das Thema hatten wir schon. Du darfst genießen. Und schweigen. Vorausgesetzt, das schaffst du überhaupt."

Ich kann an meinen Lippen spüren, dass er verstohlen zu Grinsen scheint.

Er trägt mich durch sein sehr beschauliches Zimmer und setzt mich am Fensterbrett ab.

Außer Atem streife ich meine Jacke ab und kicke meine Schuhe irgendwo unter sein Bett, das nun direkt rechts von uns steht.

Wir sehen uns tief in die Augen, als er quälend langsam meinen Pullover abstreift. Die Geschmeidigkeit seiner Bewegungen und die absichtlichen, kurzen Berührungen, die dabei meinen Körper streifen, führen zu einem atemberaubenden Schwindel. Und ich vergesse, wo wir sind. Und weshalb wir hier sind.

TᴏᴘGᴜɴ - Rᴇᴅ SᴜɴʀɪꜱᴇWo Geschichten leben. Entdecke jetzt