Kapitel 56 - "numb"

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Als sich die Luke meines Cockpits öffnet, steige ich heraus. Es sind zu viele Menschen um mich herum, als dass ich klar denken könnte. Die Geräusche in meinem Ohr, werden alle zu einem unerkenntlichen Klumpen. Ich meine verschwommen Phoenix und Bob vor mir zu sehen. Wieso sehen sie mich so an?

Ich steige die Leiter nach unten. Sie ist komisch. Die Leiter. Es fühlt sich an, als wäre sie aus irgendeinem elastischem Material gemacht, das nachgibt, wenn man drauftritt.

Auf einmal schlägt mich irgendjemand ins Gesicht. Es ist kalt. Wieso sehen mich alle so an? Was stimmt nicht?

Von null auf hundert klärt sich meine Sicht und ich höre auch die Geräusche wieder richtig. Ich bin von der Leiter gefallen, meine Knie haben unter mich nachgegeben. Mein Schädel bringt mich um, ich bin gegen meine F-18 geknallt.

Was passiert hier gerade, wieso machen alle so einen Aufstand? Was ist in den letzten Minuten überhaupt geschehen, es ist als würde ich alles wissen und gleichzeitig gar nichts. Wieso halten mich Phoenix und Bob in ihren Armen? "Ich verstehe nicht-", entkommt mir aus meinem Mund. Die Person, die redet, klingt nicht wie ich. Sie klingt kaputt und verletzlich. Ich bin nicht so.

Und wer um Gottes Willen schreit hier herum? Diese Schreie sind fürchterlich, andauernd werden sie unterbrochen von einem Piepen in meinem Ohr und von einem jämmerlichen Schluchzen.

Ich versuche mich aufzurichten, aber auf meine Beine ist kein Verlass. Ich schmecke etwas salziges.

Das sind Tränen die von meinem Gesicht an meine Lippen perlen. Und der Mensch, der schreit und so jämmerlich schluchzt? Das bin ich. Die Menschen stehen um herum, weil ich am Boden knie.

Auf einmal trifft mich alles wie ein Schlag in die Magengrube. Ich höre Phoenix klar und deutlich, wie sie auf dem Platz herumschreit irgendjemand - anscheinend mehrere Personen - sollen sich "verpissen".

Tausend Gesichter blicken auf mich herab. Doch ich erkenne eines, das mich nicht in Stress versetzt. Bob. Einfach nur Bob. Er streicht mir eine Haarsträhne aus der Stirn, während er mir aufmunternd zulächelt. Auf einmal packen mich zwei kräftige Hände - meinem Gehirn nach, dessen Gedanken sich langsam wieder lichten, sind es Fanboy und Omaha - die mich hochheben und mich langsam trottend nach innen bringen. Als wir dann im Innenbereich des Hangars stehen und die Tür hinter Phoenix zufällt, wird es dunkel.

Nein, das kann es doch gar nicht. Die Deckenleuchten sollten eigentlich Licht spenden.

Ach, das sind nur meine Augen, die sich langsam schließen, während der Boden unter meinen Füßen wegsackt.

TᴏᴘGᴜɴ - Rᴇᴅ SᴜɴʀɪꜱᴇWo Geschichten leben. Entdecke jetzt