Epilog - "can't help falling in love with you"

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7 Jahre später

Ich klemme den Telefonhörer zwischen meine Schulter und mein Ohr, während ich die Brotzeitbox im Rucksack verstaue: "Ja, Mom, ich habe verstanden, dass ich Bradley schöne Grüße sagen soll. Okay, hab dich auch lieb! Bye, bye."

Ich lache, als ich auflege. Meine Mom ist Bradleys größter Fan. Schon damals, als ich ihn vorgestellt habe, eine Woche nach der Mission war sie ihm verfallen. Er hat ihr beim Abwasch geholfen und danach eine Runde Great Balls of Fire gespielt. Ich habe meine Mom noch nie so glücklich gesehen - und Rooster noch nie so nervös. Er hat sich damals mehr in die Hose gemacht als vor der Mission.

Ich erschrecke, als Peter mit dem Spielzeugkampfjet - Rooster wollte ihn kaufen, ich nicht - in der Hand auf mich zurennt. Ich knie mich hin: Peter lacht auf, weil ich so tue, als wäre sein Rucksack ein Fallschirm, den er sich umlegen muss.

Peter ist 5. Er ist unser Sohn. Er war definitiv nicht geplant, es war mehr ein spontaner Ausflug auf dem Klo von Pennys Bar, aber er hat uns nur glücklicher gemacht. Und das Strahlen in Mavericks Augen, als er erfahren hat, dass er sein Namenspate ist, ist eine von Bradley schönsten Erinnerungen und der Grund, wieso sie mehr ein Vater-Sohn-Duo abgeben, denn je.

Es klingelt an der Tür. Bradley gibt mir einen Kuss auf die Schläfe, als er mit Nicole auf dem Arm - Nicole wegen "Nick" - an mir vorbei zur Türe geht.

Ich binde Peter die Schnürsenkel und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn, während ich ihn an der Hand nehme und auch zur Türe bringe. Ich lache: "Hast du deinen Plüschlöwen dabei?"

Ich weiß, er kann ohne ihn nicht einschlafen. Peter grinst: "Der Löwe heißt Bob, Mami. Aber ja."

Ich knie mich hin und lächle, weil ich daran denken muss, wie Bob Peter damals dazu gezwungen hat, seinen starken Löwen "Bob" zu taufen: "Okay, Schatz." Peter stürmt sofort nach draußen zu Mav'. Dieser lacht und fällt fast aufgrund Peters Umarmung um: "Da ist ja mein Junge."

Rooster lächelt und legt Nicole auf Pennys Armen ab. Wir drücken ihr beide einen sanften Kuss auf die Stirn - sie ist gerade 2 geworden - und verabschieden uns dann.

Maverick und Penny nehmen die Kleinen übers Wochenende, denn für Rooster und mich geht es morgen auf eine Hochzeit. Die Hochzeit von Nat' und Jake. Ich muss grinsen, wenn ich daran denke. Rooster und ich winken den Vieren zu, wie sie sich ins Auto setzen und losfahren.

Als ich die Tür hinter mir schließe, umarmt mich Rooster von hinten an der Taille. Er flüstert: "Komm mal mit, ich will dir was zeigen."

Ich grinse: "Was denn?"

Er zieht mich in unserem Flur entlang ins Wohnzimmer. Neben unserer Couchecke steht sein Piano, das hat er sich damals nach unserer Hochzeit zugelegt. Er setzt sich auf den Hocker und zeigt auf seinen Schoß. Ich lächle und setze mich darauf. Er küsst meine Mundwinkel und murmelt: "Weißt du noch, als du mich damals gefragt hast, ob ich auch noch mehr Lieder Spielen kann?"

Ich nicke und werde schon wieder viel zu sentimental. Er lächelt: "Das kann ich."

Ich sehe seinen Fingern zu, wie sie gekonnt über die Tasten gleiten, seine Arme schließen mich dabei ein. Schon bald erkenne ich das Intro von Can't help falling in love. Ich grinse und schlinge meine Arme um seinen Hals: "Elvis Presley. Classic."

Er presst seine Lippen kurz auf meine und flüstert: "Ich liebe dich immernoch wie am ersten Tag, Victoria Donesh. Und ich wollte, dass du das weißt, Darling."

Ich flüstere: "Ich hasse dich auch, Bradshaw." Er lacht laut auf, doch bald antworte ich ernsthaft: "Ich liebe dich, Bradley."

Dann vergrabe ich mein Gesicht in seinen Haaren, während sein Schnurrbart an meinem Hals kitzelt. Ich lausche den Tönen und seiner Stimme:

"Wise men say Only fools rush in. But I can't help falling in love with you..."

Ich sehe ihm in die Augen und er tut mir gleich. Dann streicht er meine Haare zurück und legt seine Stirn an meine. Mein Herz schlägt. Für ihn.

Ich konnte mir wirklich nicht anders helfen, als mich in ihn zu verlieben. "Fall in love" ist der falsche Ausdruck. Ich bin nicht gefallen. Wohl eher geflogen. Wortwörtlich.

Das tue ich immernoch. Tag für Tag bringt er mich dazu zu schweben. Ich grinse, all dieser Scheiß aus den Liebesromanen. Ich wollte mich niemals in jemanden verlieben, den ich durch die Arbeit verlieren könnte. Das war meine erste Regel. Doch schon als er mich damals in der Bar an die Wand gedrückt hat, wusste ein kleiner Teil von mir, dass ich am Arsch bin.

Und jetzt sind wir hier - und fliegen weiter. Solange bis einer von uns abstürzt.

Oder wir beide sicher auf irgendeinem Boot landen.

TᴏᴘGᴜɴ - Rᴇᴅ SᴜɴʀɪꜱᴇWo Geschichten leben. Entdecke jetzt