A L E A [Dangerous attraction] ✓

E I N L E I T U N G

Mein Name ist Alea, ich bin 25 Jahre alt und lebe in Miami Beach. Ich arbeite bei der „Bank of America" in Miami Downtown, einer der größten Banken Amerikas. Ich bin zuständig für die Hauseigenen Immobilien und verwalte diese.

Ich habe bereits mit Anfang 20 mein Studium zur Immobilienwirtschaft erfolgreich absolviert und gelte als einer der Jahrgangsbesten weshalb ich auch zu diesem unglaublich guten Job kam.

Unser Team besteht aus 35 Mitarbeitern und meinem Teamleiter Henry. Wir arbeiten in einem Großraumbüro im 26 Stock des großen Hochhauses.

Im 50 Stock befindet sich die Chef-Etage der CEO. Es sind 5 Vorstände und ein Vorstandsvorsitzender auch Haupt CEO genannt. Doch diese Etage ist für die meisten Mitarbeiter Tabu. Wir sind über 6000 Mitarbeiter alleine in diesem Gebäude. Da gelten strenge Regeln und vor allem Hierarchien.

Ich beendete gerade eine Excel Aufstellung all unserer Immobilien und ließ die Maus des Computers los als Henry an meinen Schreibtisch kam: „Hast du einen Moment Zeit Alea?" fragte dieser mich. Ich nickte selbstverständlich und folgte Henry in sein Büro.

Es war unüblich, dass er um diese Zeit noch im Büro war und vor allem mich alleine sprechen wollte. Mir schossen gleich sämtliche Gedanken durch den Kopf, was er bloß von mir wollen würde. Ich würde es gleich erfahren.

In Seinem Büro angekommen schloss ich die Türe hinter mir und setzte mich auf dem Stuhl im gegenüber.

„Alea ich weiß, dass das was ich nun sagen werden, überraschend sein wird, dennoch möchte ich dir sagen, dass meine Entscheidung wohl überlegt ist" fing Henry an. Gott könnte er es noch spannender machen?

„Ich habe heute meine Kündigung in der Personalabteilung abgegeben und habe dich als meine Nachfolgerin empfohlen" sprach er weiter.

Mir blieb bei dieser Neuigkeit schlicht der Mund offenstehen. Er hat gekündigt und mich als seine Nachfolgen vorgeschlagen? Henry war ein guter Chef, ich mochte ihn und dass er nun gekündigt hat stimmte mich traurig.

Das er jedoch mich als Nachfolge vorgeschlagen hat verblüffte mich. Damit hätte ich niemals gerechnet. Henry bemerkte wohl mein Erstaunen und sagte daher:

„Alea du arbeitest nun seit zwei Jahren in meinem Team und bist mit abstand die schnellste, die mit dem meisten Fachwissen und vor allem die Person, die am meisten Motiviert ist. Du bist freundlich aber selbstbewusst. Ich traue niemanden meinen Job mehr zu als dir".

Seine Worte schmeichelten mir und ich musste mich selber daran erinnern, dass er eigentlich recht hatte. Ich war die Mitarbeiterin, die am längsten im Büro saß, die meisten Fälle bearbeitet und die komplexesten Immobilien verwaltete. Ich war ein absoluter Teamplayer und verstand mich mit jedem Mitarbeiter auch außerhalb unserer Abteilung. Ich war gut. Richtig gut.

Henry und ich unterhielten uns noch einige Minuten bevor ich mich ausstempelte und nach Hause ging. Je mehr ich daran dachte eventuell bald neue Teamleiterin zu werden desto mehr freundete ich mich mit dem Gedanken an. Noch war nichts entschieden, ich würde jedoch bald von der Personalabteilung Bescheid bekommen.

Es vergingen tatsächlich 2 Wochen bis die Entscheidung fiel und ich den Bescheid erhielt, neue Teamleiterin der Immobilienverwaltung zu werden. Ich war mehr als Glücklich. Es war eine riesen Chance für mich. Ein richtiger Karrieresprung, wenn man so sagen will. Es ist unüblich das jemand in meinem Alter so eine Position übernehmen darf.

Um so aufgeregter war ich, als die Entscheidung meinem Team mitgeteilt wurde. Einige waren überrascht die meisten jedoch freuten sich für mich und waren froh, mich als neue Leiterin zu haben. Es hätte ja auch durchaus schlimmer können mit beispielsweise einem Kolleriger oder wie man so schön sagt „Alphatier" als Chef.

Es ist bereits einen Monat her seitdem Veröffentlicht wurde, dass ich die neue Teamleiterin werde als der Abschied von Henry anstand. Es wurde in der großen Kantine Häppchen und Sekt vorbereitet.

Wir organisierten ein Abschiedsgeschenk für ihn und ich hielt eine rührende Abschiedsrede für ihn. Unser zuständige Bereichsleiter sowie einige aus der Personalabteilung waren ebenfalls gekommen um Henry zu verabschieden.

Leider lies sich niemand von den Vorständen blicken. Schließlich war Henry nur ein Teamleiter und kein Bereichsleiter. Dennoch hätte ich es schön gefunden, wenn zu mindestens einer gekommen wäre. Schließlich war Henry jahrelang tätig für die Firma und entrichtete meines Erachtens gute Arbeit.

Die Abschiedsfeier ging bis Mitternacht und müde kam ich zuhause an. Ich schlüpfte aus meinen unbequemen High Heels und lies mich auf mein Sofa fallen.

Ich wohnte in einem kleinen 1-Zimmer Apartment was für Miami gute Verhältnisse waren. Ich hatte einen Portier am Eingang der für alle Apartments in dem Haus zuständig war. Es gab Videoüberwachung und einen Lift.

Am Montag wäre mein erster Tag als neue Teamleiterin. Als Chefin. Und ich war bereits jetzt schon aufgeregt. Ich schrieb meinem besten Freund Andy kurz eine WhatsApp ehe ich ins Bett ging.

Andy und ich sind seit der Uni beste Freunde. Wir verstehen uns blind und wissen über den jeweils anderen über alles Bescheid. Er arbeitete in einer Edlen Bar in der nu Geschäftsleute oder die High Society verkehrte. Es war jedes Mal spannend, wenn er wieder erzählte wer dieses Mal bei ihm ein Getränk zu sich nahm oder er bedienen musste. Er sah auch viel und hatte den besten Klatsch und Tratsch auf Lager.

Das Wochenende verging schnell und es war Montagmorgen. Meine erste Tätigkeit als neue Leiterin war ein Meeting mit dem Bereichsleiter, der für uns zuständig war. Er hatte 15 Abteilungen unter sich. Sein Name war Leo Marker. Ich klopfte an seiner Türe bis er mich herein bat.

„Guten Morgen Mr. Marke" begrüßte ich ihn freundlich. „Guten Morgen Mrs. Miles. Setzen Sie sich bitte". Ich befolgte ihm und setzte mich auf den freien Stuhl". Er erklärte mir einige personelle Dinge sowie Anweisungen bevor er mir eröffnete, dass am Donnerstag ein großes Meeting mit allen Führungskräften stattfinden wird.

Hierbei ging es um ein spezielles Projekt welches sich „Mitarbeiter- kapazitäten" nennt. Ich hatte eine dunkle Vorahnung lies mein Gedanke jedoch noch unausgesprochen.

Interessant war jedoch, dass das Projekt höchste Priorität hatte und sogar alle Vorstände anwesend sein werden.