K A P I T E L 32 - and Again... back to the roots

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Es ist eine Woche her. Eine verdammte Woche in der ich nichts von Thiago hörte. Auch ich habe mich nicht bei ihm gemeldet. Hallo stolz. Immerhin war Andy für mich da. Er kam jeden Abend vorbei und wir sahen uns gemeinsam Serien an und aßen Eis. Gott war ich froh mich mit ihm vertragen zu haben.

Ich war auch wieder öfters bei meiner Großmutter im Pflegeheim. Ich rede nicht viel über sie. Ihr geht es gesundheitlich nicht so gut. Ich wünschte ich könnte ihr helfen.

Es war Montagmorgen. Mal wieder und heute würde mein erster Arbeitstag sein. Ich hab mich für den Job entschieden. Bank of America ist einfach einer der besten Institute und das Gehalt ist mehr als gut. Außerdem ist es eine Führungsposition. Ich wäre dumm so eine Chance wegen einem Typen zu verpassen auch wenn der typ mir diese chance überhaupt gab nachdem er sie mir erst genommen hat.

Ich zog mir einen schwarzen, hautengen Bleistiftrock an. Dazu ein langärmliges schwarzes Oberteil und Schwarze Lack high heels. Meine Haare ließ ich in Wellen offen. Fertig.

Als ich das imposante Gebäude betrat klopfte mein Herz. Lang ist es her. Fast ein Jahr. Verrückt wie das Leben manchmal so spielt. Ob noch die selben Mitarbeiter von damals da sind? Wie werden sie auf mich reagieren.

Die Dame aus der Personalabteilung erwartete mich bereits und empfang mich freundlich. Sie gab mir die Schlüsselkarte sowie alle meine zugangadaten ehe sie mich in mein altes Großraumbüro brachte.

Mr. Marker, mein damaliger Bereichsleiter, stand an meinem alten Schreibtisch und wartete ebenfalls auf mich. Er war also immer noch hier.

"Mrs. Miles" begrüßte er mich "so sieht man sich wieder". "Mr. Marker. Es freut mich wieder hier sein zu können" gab ich zurück. Das war ich wirklich.

Mr. Marker stellte mich dem Team vor. Einige Gesichter waren neu, einige bekannt. Ich wurde jedoch von allem herzlich aufgenommen und eine riesen last fiel mir von den Schultern.

Der Tag verlief ultra schnell und ich konnte es nicht glauben als bereits 19.00 Uhr war. Mr. Marker verabschiedete sich von mir und ich beschloss ebenfalls zusammen zu packen.

Ich verließ die Bank mit schnellen Schritten in Richtung U-Bahn. Auf meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln. Es war der perfekte erste Tag. Ich hatte es so sehr vermisst. Das hier alles. Ich liebe einfach diesen Job. Und das der Tag heute so gut verlief machte mich noch glücklicher. Meine Freude wurde jedoch auch überschattet.

Den auch heute, an meinem ersten Tag, habe ich nichts von Thiago gehört. Ob er überhaupt weiß das ich den Job angenommen habe und heute hier war ? Bestimmt schließlich ist ist der CEO. Andererseits bekommt er von vielen Einstellungen nichts mit. Zu groß ist die Bank.

Erschöpft erreichte ich meine Wohnung und freute mich auf eine heiße Dusche ubd anschließend mein Bett. Bevor ich mich in meine Decke kuschelte prüfte ich nochmal mein Handy. Keine Nachrichten. Irgendwie enttäuscht darüber schloss ich meine Augen.

Die nächsten 4 Tage verliefen ähnlich. Meine Kollegen und Kolleginnen akzeptierten mich und wir hatten schon jetzt ein super Verhältnis. Es fühlte sich fast so an, als wäre ich nie weg gewesen. Auch Mr. Marker machte mir deutlich, daß er von meiner ersten Woche mehr als zufrieden sei. Er war regelrecht begeistert. Es machte mich stolz.

Es war Freitagabend und schon wieder war es bereits dunkel als ich aus dem Fenster von meinem Büro aus sah. So schnell vergeht die Zeit hier. Zufrieden packte ich meine Sachen und schaltete den PC aus. Gerade als ich mir meine Jacke anzog ertönte eine männliche Stimme hinter mir:

"So spät noch hier. Genau so fleißig wie früher"

Ich erkannte sofort seine raue, dunkle Stimme. Sie beschert mir immer direkt eine Gänsehaut. Ohne mich zu ihm zu drehen antworte ich ihm so gefühlskalt wie möglich:

"Ich wollte soeben gehen".

Doch als ich mich drehte stand er bereits direkt vor mir so das ich einige Schritte zurück stolperte beim Aufprall an seinen Körper. Thiago packte mich blitzschnell an meiner Talie und sicherte meinen Stand.

"Ich habe gehofft dich heute noch hier anzutreffen" flüsterte er mir entgegen und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Sein Duft, bestehend aus seinem Parfum, umhüllte mich wieder. Ich habe ihn so sehr vermisst. Dennoch durfte ich jetzt nicht sofort ihm nachgeben.

"Ach ja? Warum den?" Fragte ich deshalb kühl.

Doch Thiago ließ sich von meiner Art nicht abschrecken. Im Gegenteil. Er zog mich noch ein Stück näher zu sich, so dass meine Brust seinen Körper berührten und ich mein Kopf zur Seite drehen musste damit unsere Münder sich nicht trafen.

"Ich wollte wissen wie deine erste Woche war? Gefällt es dir?" Fragte er mich. Es schien ihn wohl wirklich zu interessieren. Ich überlegte nach ob ich ihm überhaupt antworten oder einfach gehen sollte. Ich entschied mich jedoch für ersteres.

"Sie war perfekt Thiago. Ich liebe das hier. Es macht mir unglaublich viel Spaß und erst jetzt merke ich wie sehr mir die Arbeit hier gefehlt hatte" antwortete ich ehrlich.

Thiago grinste "das freut mich kleines. Mr. Marker hat dich bisher auch nur in den höchsten tönen gelobt" erzählte er mir.

"Du sprichst mit Mr. Marker über mich?" Hakte ich nach.

"Ja ich wollte wissen ob alles klappt. Ich mache mir Gedanken um dich Alea".
Entgegnete er mir.

"Das brauchst du nicht" sagte ich nun wieder kühl, legte meine Hände auf seine Brust um ihn von mir weg zu drücken, doch gegen diesen Muskelberg hatte ich keine chance. "Alea" flüsterte er mir zu. Doch ich sah nicht in seine dunklen, herrischen Augen. Ich weiß was passiert wenn ich das tue.

"Alea sieh mich an". Verdammt. Ich atmete tief ein und sah direkt in seine Dunkelbraunen Augen. "Nimm mir das bitte nie wieder weg" damit bezog ich mich auf meinen Job. Den ich hatte Angst, dass er wieder, wenn ihm was nicht passt, mich einfach kündigt.

"Versprochen, kleines" sagte er leise und Strich mit seinem Daumen sanft über meine Wange.

"Thiago" hauchte ich ihm entgegen. "Hmmm?" Antwortete er mir. "Ich habe dich auch vermisst" gab ich zu.

Thiago lächelte auf "Ich weiß kleines" dann küsste er mich. Seine Hand ruhte weiter auf meiner Wand während die andere meine Hüfte berührte und mich an ihn drückte. Der Kuss war sanft und voller Gefühl. Erst jetzt wird mir wieder klar wie sehr ich ihn vermisst habe.

Als unsere Münder sich nach einer gefühlten Ewigkeit voneinander trennten standen wir weiterhin Arm in Arm uns gegenüber. Das Licht war bereits aus, lediglich die Notbeleuchtung und die Lichter der Stadt, die durch das Fenster schienen, spendeten uns Licht.

"Thiago, ich brauche dich. Ich will dass das mit uns nicht vorbei ist" flüsterte ich ihm entgegen. "Wieso sollte es das sein?" Fragte er überrascht.

"Naja ich bin jetzt wieder eine Angestellte. Und du fängst doch niemals was mit einer an" erklärte ich mich.

Thiago lachte auf und streichelte mich sanft "keine sorge kleines. Du warst schon in so vielen Sachen eine Ausnahme. Und auch hier wirst du eine sein. Außerdem hatten wir ja vor deiner Einstellung schon was miteinander" sagte er und zwinkert mir zu.

Ich lächelte ebenfalls leicht und legte meinen Kopf an seiner Schulter auf. Thiago gab mir einen Kuss auf die Stirn und streichelte über meinen Rücken.

"Du hast mir übrigens auch gefehlt. Ein klein wenig" sagte er schließlich und ohne ihn zu sehen konnte ich Spüren wie er gerade dämlich grinste. Ich antwortete jedoch nicht.

"Komm lass uns nach Hause gehen" sagte er nun, nahm meine Hand in seine und führte mich zu den Aufzügen.

"Fährst du mich?" Fragte ich ihn in der Hoffnung nicht die U-Bahn benutzen zu müssen. Thiago sah mich wütend an. "Was für eine Frage? Natürlich fährst du mit mir mit und nicht nur das, wir fahren direkt zu mir. Ich will dich heute Nacht bei mir haben" knurrte er.

Jetzt war ich diejenige die wieder grinste.

A L E A  [Dangerous attraction] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt