K A P I T E L 4 - Sonderaufgabe und einen doppelten Martini bitte

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Das Wochenende verging viel zu schnell und es war bereits wieder Montag. Ich verbrachte den Samstag damit mein Apartment zu putzen und einzukaufen. Am Abend ging ich zu Andy in die Bar und wartete bis er Feierabend hatte. Danach sind wir in einen Club. Wir haben dir ganze Nacht durchgetanzt und gefeiert. Es tat gut.

Am Sonntag war ich entsprechend k.o. Ich verbrachte den Tag auf dem Sofa vor dem Fernseher. Lediglich um auf die Toilette gehen oder was zum Essen zu holen stand ich auf.

Ich betrat früh morgens das Büro mit einem Kaffee 2go in der Hand als Melissa, einer meiner Mitarbeiterinnen bereits aufgeregt in meinem Büro saß.
Mit verengten Augen sah ich sie an "Guten Morgen Melissa, was ist los?" Wollte ich von ihr wissen.

Sie deutete auf einen dicken Umschlag auf meinem Schreibtisch. "Hier, das kam direkt vom Vorstandssekretariat" erzählte sie aufgeregt. Ich ahnte nichts Gutes. Es war nicht üblich, dass wir etwas von oben erhielten.

Ich öffnete den Umschlag und Melissa und ich schaute gespannt auf den Inhalt. Es waren Datensätze. Viele Datensätze ausgedruckt auf grünem Papier. Vorstandspapier.

Ich ließ mich auf meinem Stuhl nieder und sah mir die Liste genauer an. Tatsächlich handelte es sich hierbei um Immobilien unserer Kunden die wir als Bank finanziert haben. Über 490.000 Stück. Eine Menge Objekte.

Nichts ahnend was ich mit dem Papierhaufen anfangen sollte legte ich den Stapel beiseite und öffnete mein Outlook. Melissa verließ derweil mein Büro. Ich hatte 15 neue Emails. Darunter eine von Mr. Silva. Sofort begann mein Herz schneller zu schlagen.

Warum in aller Welt schreibt er mir? Nun ich werde es gleich wissen. Die E-Mail wurde Samstagnacht um 01.20 Uhr geschrieben. Wow der Kerl hat wohl kein Leben außerhalb der Bank dachte ich mir nebenbei.

Ich öffnete die Nachricht:

Mrs. Miles, wir benötigen für unsere Risikoanalyse die Überprüfung all unserer Kundenfinanzierten Objekte bis Ende des Monats. Da Sie verantwortlich für die Immobilen Verwaltung sind obliegt die Durchführung bei Ihnen. Ich möchte Sie daran erinnern, dass Sie aktuell auf Bewährung sind. Versauen Sie es nicht.

Silva

Genau so stellt man sich ein beschissener Montagmorgen vor. Begrüßt zu werden mit so einer Nachricht. Wenn ich könnte, würde ich am liebsten hoch in sein Büro stapfen und ihm den Stapel Papiere in sein dämliches Gesicht ballern. Dieses Arschloch. Ich wusste, dass er das extra machte.

Bis zum Ende des Monats waren es zwei Wochen. Zwei Woche gab er mir zwit über 490.000 Objekte zu überprüfen? Für eine Überprüfung benötige ich ca. 15 Minuten. Da habe ich mir jedoch noch nicht die Objektakte gezogen. Wie in aller Welt soll ich das schaffen? Niemals. Dazu habe ich ja meine tägliche Arbeit und die Verantwortung für 35 andere Mitarbeiter.

Dann dieser Satz zum Ende. "Sie sind auf Bewährung" blabla. Genervt stand ich auf und lief in das Büro meines Bereichsleiters.

"Mrs. Miles, ich kann mir denken, warum Sie hier sind?" Begrüßte Er mich. "Bei allem Respekt Mr. Marker, aber wie soll ich das jemals schaffen?". Fragte ich ihn niedergeschlagen.

"Sie haben sich definitiv Feinde gemacht hier im Haus" antwortete er mir. "Sie meinen wohl einen Feind. Der Teufel höchstpersönlich" entgegnete ich.

"Passen Sie auf was und wo sie was sagen. Seine Ohren sind überall und er hat sie eh bereits auf dem Kicker. Leider kann ich Ihnen da nicht helfen Mrs. Miles. Tut mir leid. Da müssen Sie nun durch" riet er mir.

Na super. Hilfe war also von meinem Bereichsleiter nicht zu erwarten. Ich beschloss erst mal mich dem Tagesgeschäft zu widmen. Am späten Nachmittag war ich soweit fertig, so dass ich mich erstmalig an meine "Sondertätigkeit" setzen konnte.

A L E A  [Dangerous attraction] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt