Verträge, Aufnahmen und die Öffentlichkeit

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Im Flugzeug fiel Melissa ein, dass sie sich seit einigen Stunden nicht mehr bei Kate gemeldet hatte. Das schlechte Gewissen plagte sie etwas. „Erinnere mich bitte daran, dass ich ihr schreibe, sobald wir im Taxi sitzen." „Mit Vergnügen my Lady!"
Im Taxi drückte Colby ihr einen Kuss auf die Wange und machte damit ein Selfie. „Was soll das du Spinner?" „Na ich informiere deine Freundin darüber, wo du rumhängst!"
„Meinst du nicht, dass ich alt genug bin das selbst zu tun?" „Schon, aber wenn du ihr schreibst, wo du bist, dann ruft sie spätestens in zwanzig Minuten an und ihr hört erst wieder auf, wenn der Akku leer ist!" „Ich kann mich ja zurückziehen, dann stören wir dich nicht." „Und genau das stört mich, denn sie würde dich von mir fernhalten. Und da ich dir erst mein Haus und dann den ersten Stock zeigen will, ist das eher kontraproduktiv, wenn ihr Stundenlang quatscht!"
„Den ersten Stock? Was gibts denn da?" Ich kenne nur Küche, Wohnzimmer und das Gästezimmer." Mit seinen Lippen an ihrem Ohr raunte er ihr zu.
„Da gibt es ein großes Badezimmer, mit einer großen Eckbadewanne, die kann sogar etwas Sprudeln. Und dann gibts da mein Büro und ein großes Zimmer, mit einem noch viel größeren Bett drin."
„Dann sind die kleinen Gästezimmer wohl auch unten?", lenkte sie ihn belustigt ab.
„Du wirst es nicht schaffen mich zu ärgern." Leicht biss er ihr ins Ohrläppchen und pustete ihr in den Nacken, was eine leichte Gänsehaut auslöste.

Er schickte Kate das Bild und schrieb ihr direkt dazu, dass Melissa sich am nächsten Morgen melden würde, wenn sie ausgeschlafen war. Kaum im Haus schossen sie ihre Schuhe in den Wandschrank und atmeten tief durch. „Warum fühle ich mir direkt freier und so verdammt wohl?"
„Das ist die Magie von DP und seien wir mal ehrlich, ich!" Grinste er sie an und zwinkerte. „Eigentlich wollte ich dich direkt nach oben entführen, aber ich werde dort erst Mal Lüften und den Koffer hochbringen, ehe ich dich hinter mir herziehe!"
Colby verschwand nach oben und Melissa holte etwas zu trinken aus der Küche. Irgendwas lag in der Luft und sie kannte diesen Geruch, aber sie kam nicht drauf, woher. Sie schaltete den Fernseher ein und machte es sich auf der Couch bequem. Beim Zappen blieb sie bei einer Sendung hängen, die sie noch nicht gesehen hatte, ihr aber verdammt bekannt vorkam.
Lost your Weight, be a new one!

„Colbyyyy, komm bitte Mal sofort hier runter." Wie ein geölter Blitz mit schlechtem Gewissen rannte er die Treppe nach unten und sah sich um.
„Was, was habe ich getan?" „Hä? Nichts, aber schau Mal dort!" Sie zeigte auf den Fernseher und die Bilder, die von ihr und dem ehemaligen Team um sie herum auftauchten. „Melissa Keller hat die Show vorzeitig abgebrochen, aber wir haben einige Aufnahmen, die wir ihnen nicht vorenthalten wollen, um ihnen zu zeigen, wie vielfältig wir sind!", dröhnte es aus den Boxen zu ihnen rüber. „Vielfältig? Hinterhältig höchstens!" Melissa fing an zu schimpfen. „Komm lass uns abschalten und hochgehen, du regst dich nur auf." „Nein, ich möchte wissen, was sie über mich sagen und was sie zeigen.
Die Bilder flatterten ihnen vor den Augen umher und immer wieder wurden Kommentare dazu eingeblendet, von Miss Jones und den beiden Moderatoren. „Ja, gerade die drei, mit denen ich nichts zu tun hatte! Bravo!" Colby setzte sich neben sie und nahm ihre Hand.
Der Anfang war für beide ok, sie zeigten sie nicht in einer demütigenden Art und Weise und sie versuchten zusammen zu fassen, wie die Vorgespräche liefen. Als auf dem Bildschirm Colby und Gibson auftauchten, die neben den anderen „Teammitgliedern" in den Konferenzraum gingen, legte er sein Gesicht in ihre Halsbeuge. „Guck da hin, Feigling!"

Die Kamera hielt genau drauf, als Melissa jedem die Hand gab und bei Colby fast zu Leuchten begann und ihre Augen aufblitzten.
„Miss Keller war für ihren persönlichen Coach direkt Feuer und Flamme, wie man hier sehr gut erkennen konnte."
Immer wieder zeigten sie Ausschnitte, in denen Melissa, Colby anschmachtete, die beiden sich unterhielten oder miteinander lachten. Auch ein Teil des sportlichen Morgens wurde dem Publikum präsentiert. Und was beide das erste Mal sahen, auch der Umtrunk und Mels alleinige Trainieren plus deprimiertem abdampfen, wurde gezeigt. Gefilmt von einer Privat Cam.
Egal was sie zeigten oder sagten, Melissa stand am Ende als die Frau da, die sich an Coby ran machte und nach einer *verständlichen* Abfuhr, das Projekt hingeworfen hat."
Colby starrte den Fernseher an und war schockiert. Er hatte ja mit vielem Gerechnet, aber das war selbst für seine Fantasie zu viel. Neben ihm war Melissa schon eine Weile wie erstarrt und als er sie ansah, erkannte er sofort, dass ihr die Tränen in den Augen standen und jede Sekunde überzulaufen drohten. „Du heulst doch jetzt nicht wegen diesen Hinterlistigen und ekelhaften Idioten? Die Produktionsfirma ist pleite, die werden dich nie wieder schlecht machen."
„Die haben das da und sie können es sooft zeigen, wie sie wollen! Das ist genau das, was ich dir die ganze Zeit versucht habe, klarzumachen. Sie werden nie ein gutes Haar an mir lassen, egal wer!" Mit seinen Fingerkuppen streifte er ihr über die Wange, unter dem Ohr entlang zum Schlüsselbein.
„Wir werden es ihnen schon zeigen! Du kann einen großen Erfolg verbuchen und ich denke, damit hattest du mehr Glück, als du in einem Jahr mit diesem Format gehabt hättest! Die Sendung hat kaum noch jemand gesehen, weshalb sie auch abgesetzt wurde. WWE Network hingegen, hat einen viel größeren Erfolg gebracht. Wenn du willst, können wir mit Steph reden, eine Art Interview machen und die Sendung mit einbauen und etwas richtigstellen.
Du kannst den Menschen zeigen, wer du wirklich bist." Melissa nickte leicht und wendete ihren Blick dem Fernseher zu.
„Weißt du was?" Ihre Stimme klang zwar noch leicht belegt, aber ein Schmunzeln war zu hören. „Ich habe gerade das erste Mal den Unterschied zwischen Februar und jetzt gesehen!" Glücklich lächelte sie ihn an. Es war ein großer Erfolg für sie, denn nie hatte sie sich so wahrgenommen. Nie hatte sie sich in einer normalen Figur gesehen. Immer war sie im Spiegel der Klops, egal wie viel sie in Wirklichkeit gewogen hat. Das Selbstbild, war zerstört, wie es Jon ihr so ehrlich wie er nun mal war, an den Kopf geworfen hatte.

Colby küsste ihre Hand Innenfläche. Er war so stolz auf das, was sie erreicht hatte in den letzten Monaten. „Vor allem habe ich nun tatsächlich einen Arsch, der die Hose ausfüllt. Die hingen bei mir ja nur am Bauch oben." Melissa fing laut an zu lachen und legte sich in die Couchkissen. Colby rutschte breit grinsend an ihr hoch. „Oh ja, das habe ich schon festgestellt." Nach einem langen Kuss schaltete er den Fernseher aus.
„Wir gehen jetzt nach oben!" Colb zog sie an den Händen und hinter sich her die Treppe hoch. Ein heller und großer Flur erstreckte sich vor ihr. „Wer macht das denn alles sauber?" „Ich habe Freunde, die mir helfen. Ich hatte keinen Bock mehr auf kleine, dunkle Apartments." Das erste Zimmer führte zu einem Büro. Das nächste war ein Zimmer voll mit Kisten und Kleiderständern. „Hier kommt alles rein, was noch keinen Platz hat."

Das Badezimmer daneben war sehr hell und freundlich. Auf der anderen Seite war ein großes, warmes und gemütliches Zimmer, mit einem großen Bett, dunkle Bettwäsche und vielen Kissen. „Bevor ich dich da reinwerfe, zeige ich dir das Bad und du kannst deine Sachen unterbringen."
Er griff den Koffer und rollte ihn hinter sich her in das angrenzende Bad. „Es war ebenso hell wie das kleinere. Allerdings konnte er die Intensität des Lichtes umstellen.
Es gab eine Eckbadewanne wie versprochen und ein Doppelwaschbecken und extra großen Spiegel. Ebenso gab es zwei Toiletten.
„Wenn du dich hinsetzen würdest, bräuchtest du das andere aber nicht." „Spricht da der Neid?" „Nein eher die Frau, die es hasst Badezimmer zu putzen!"
„Na das musst du nicht unbedingt." Er stellte den Koffer ab und öffnete ihn. „Hier haben sich sicherlich schon einige Frauen fertig gemacht."
Sie fuhr über das Waschbecken und blickte in den Spiegel. „Wie kommst du denn jetzt bitte darauf?" Neben dem Koffer hockend sah er sie an.
„Na zumindest eine!" Mit einem gezielten Griff fischte sie das leuchtend rote Haar vom Schrank.
Schnaufend kippte sein Kopf nach vorn. „Peinlich?" Melissa neckte ihn etwas. „Ich bin nicht stolz drauf, sie wird auch eine Weile tierisch sauer auf mich sein." „Wie lange ging das mit euch?" Colbys Blick sprach, bände. Er wollte darüber nicht reden, aber er wollte auch ehrlich sein.
„Ein Jahr." Er brummte es ihr förmlich zu. „Woran ist es denn gescheitert?" „Wir waren nicht zusammen, das war eher so eine offene Geschichte. Aber nachdem ich einen Gast aufgenommen hatte, war es komplett vorbei. Allerdings habe ich in der Zeit, in der du mich gemieden hast..." „Colby, es ist ok, das hat nichts mit mir zu tun. Ich hoffe nur du hast es vorher geklärt, nicht das ich in der nächsten Zeit Tier scheiße vor der Tür finde oder so!"
Kichernd sah sie ihn an. „Komm mit, alter Mann, ich denke, ich finde eine gute Ablenkung für dich." „Die da wäre?" Ohren spitzend sah er sie an.
„Och... Eventuell etwas mit weniger Textilien?" Vor ihm verließ sie das Badezimmer. Blitzschnell raste er ihr hinterher und dimmte das Licht, wusste er doch um ihre Unsicherheit.

„Ich habe zwar eine Massage gemeint, aber gut." Ihr lachen füllte den Raum. „Wenn du es richtig anstellst, könnte ich durchaus auf ganz andere Ideen kommen. „Die Idee hast du doch schon."
Er schmiegte sich an sie heran, drückte seine Brust gegen ihren Rücken und umarmte sie innig. In wiegenden Bewegungen, standen sie mitten im Raum, seine Wange an ihrer, geschlossene Augen und genossen einfach den Moment. „Warte Mal kurz." Er zog sein Smartphone aus der Tasche und wischte in seiner Playlist herum. Binnen Sekunden, ertönte aus kleinen Bluetooth Boxen, Musik. „Musik? Du bist auf alles vorbereitet, oder?"
„Ich war jung... Meinst du wir bekommen den Freitag wiederholt?" „Nüchtern?" „Liebestrunken reicht doch, oder?" Seine Hände glitten unter ihr Top und wärmten ihren Bauch. Die Fingerspitzen lagen schon unter dem Bund der Jogginghose, als sie sich zum ihm drehte. „Ich vertraue dir!"
Ihre Lippen umschlossen seine. Ein genüssliches grollen durchfuhr seine Kehle. Mit beiden Händen packte er ihren Hintern und schob sie vor sich her.
Es verging eine ganze Weile, bis ein Zufriedenes: "oh mein Gott!", durch das Haus schallte.

Als sie am nächsten Morgen wach wurde, war der Platz neben ihr leer.
Auf dem Weg ins Bad sammelte sie ihre Kleidung ein und warf sie direkt in den Wäschekorb. Am Spiegel entdeckte sie einen Zettel.
*Guten Morgen Pepper... Ich habe heute einige Termine, melde mich aber zwischendurch. Bin mit dem Bike los zum Frühsport, die Autoschlüssel liegen in der Küche. Habe den anderen noch nichts gesagt, kannst also das Deadboys stürmen. Bis später Kuss*

Mit einem Grinsen legte sie den Zettel in ihr Beautycase und suchte sich ihre Sportkleidung zusammen. Nach einer Dusche, die den letzten Schlaf aus ihren Augen wusch, machte sie sich fertig, räumte sie auf und lüftete das Schlafzimmer, ehe sie nach unten ging.
In der Küche lag der Schlüssel auf dem Tresen und ein weiterer Zettel.
*Vermiss dich schon*
Den Zettel steckte sie in ihre Geldbörse und nahm auf dem Weg zur Tür, ihr Handy vom Tisch. Trainingstasche, Kopfhörer, Handy und Brieftasche, alles da und abfahrt bereit, ging sie zur Tür und erblickte im Schloss einen Schlüssel und an der Scheibe einen weiteren Zettel.
*Mit diesem Schlüssel kommst du auch wieder rein ;-)*
„Also, wenn jetzt am Auto auch noch ein Zettel klebt, bist du offiziell verrückt, Herr Lopez!"
Sie warf die Tasche in den Kofferraum und setzte sich ans Steuer, an dem, wie schon vorhergesehen, ein weiterer Zettel klebte.
*Du bist gut so, wie du bist! *

Mit einem Lächeln steckte sie das Smartphone in die Halterung und rief Kate an.
Diese ging auch nach wenigen Klingel versuchen ran. „Das du dich auch noch Mal meldest. Was machst du denn bitteschön?" Sie war leicht aufgebracht und donnerte ihr die Fragen entgegen, wie ein Wasserfall. „Und wie gesagt Melissa, ich habe die Torte jetzt hier im Eis und den Rest haben wir verteilt, das hätten wir alleine nicht essen können"
„Kate? Hol Mal Luft!" „Na du bist ja witzig Frau Keller. Wo bist du überhaupt, du fährst doch!" Amüsiert fuhr sie die Straße entlang und genoss die kalte Luft und die Herbstfarben. „Ich bin auf dem Weg zu Josh ins Studio. Da ich morgen den Termin mit Peterson habe, hatte ich auch keine Aufträge angenommen. Ab nächste Woche starte ich dann ins Home Office."
„Wie lange bleibst du diesmal? Ich meine im Februar ist das Jahr um, das du dir als Ziel gesetzt hast." „So wie es aussieht, werde ich so schnell nicht mehr zurückkommen. Ich möchte hierbleiben."
Nach kurzer Stille hörte sie das aufschnappen. Sie konnte sich Bildlich vorstellen, wie ihre Freundin das Gesicht verzog. „Du willst dableiben? Warum? Und wir? Also ich weiß nicht, ob mir das gefällt! Ich habe ihm zwar gesagt er soll dich mitnehmen, weil du teilweise echt ekelhafte Laune hattest, aber gleich dabehalten?"
„Sagt diejenige, die einfach Ausgewandert ist, als ich sie am meisten gebraucht hätte!" „Mel, das war was anderes, du weißt das er eigentlich in Deutschland bleiben wollte, wir dachten, er wird wieder zurückversetzt, aber es ging halt nicht."
„Und ich bin nur einen Direktflug entfernt!"
„Aber wenn wir unser Baby haben, dann bist du nicht mehr da."
„Dann komme ich dich eine Woche oder so Besuchen und ihr könnt ja auch ab und an hier herfliegen." „Das ist aber nicht wie jetzt. Warum willst du denn überhaupt dableiben?" „Ich möchte bei ihm sein und ganz ehrlich, ich fühle mich hier viel wohler!"
„Bei ihm sein? Wollt ihr das ganze verlängern?" „Wir werden es definitiv verlängern!"
Am Deport angekommen schnappte sie sich ihr Handy. „Kate ich hol mir schnell einen Kaffee, also nicht gleich beleidigt sein, wenn ich nicht sofort antworte."

Am Tresen wurde sie schon lächelnd begrüßt. „Hy Melissa, auch wieder hier?" „Ja, ich bin wieder da und werde die Jungs auf Trab halten. Machst du mir meinen Kaffee in meinen To Go Becher? Und für die anderen nehme ich auch eine Ladung mit, die wissen noch nicht da ich wieder da bin."
„Gleich mit Kaffee bestechen? Gute Idee?" „So in etwa. Ich warte hier neben ok?" Während sie auf ihre Bestellung wartete, kümmerte sie sich wieder um Kate. „Wir werden es natürlich weiterführen, denn in der kurzen Zeit werde ich nicht mehr so viel erreichen, wie in den letzten Monaten. Hast du die Sendung gestern gesehen? Wie sie mich darstellen? Ich werde bei WWE Network erweitern und Verlängern. Ein weiteres Jahr an mir arbeiten und herausfinden, ob das Zwischen uns halten kann, denn das ist für mich derzeit das wichtigste."
„Ich habe die Sendung gesehen, ja. SO eine Frechheit, aber hart wie du dich verändert hast!"
Kate ließ sich einen Moment über die Sendung aus und Melissa schnappte sich ihre Box mit den Kaffees. „Danke Nanc, wir sehen uns!"
Als sie weiterfuhr, war auch Kate mit ihrer Debatte fertig. „Moment. Hast du gerade gesagt, ob das zwischen euch halten kann? Was soll halten?"
„Warte Mal kurz, ich muss mir eben einen Parkplatz suchen, Josh hat wieder einen Parcours aufgebaut." Kaum stand der Wagen, hatte Melissa das Foto herausgesucht, das Colby für Joe gemacht hatte und an Kate weitergeleitet. „Ich habe dir ein Foto geschickt! Ich muss Schluss machen, ich habe keine Hand frei. Wir reden später."

Mit ihrer Tasche und der Kaffeebox beladen, betrat sie die Halle. „Wunderschönen guten Morgen, ich bin wieder daaaahaaa."
Der vertraute Geruch stieß ihr sofort in die Nase und die Sportler aus der Umgebung sahen sie nur verwirrt an. „Ach du meine Güte, du lässt auch alles hier rein Joshi!" Claudio ließ seine Gewichte zurück in die Halterung fallen und grinste sie schief an. „Ich habe die nicht reingelassen, die kam von allein. Aber ich glaube, sie hat was mitgebracht, um uns zu bestechen." „Ich weiß, ihr liebt mich!" Melissa stellte den Kaffee auf seinem kleinen Tresen ab und stemmte die Hände in die Hüfte. „Eine Runde Kaffee und dann gehts los!" Claudio hielt die Arme auf, als er zu ihr ging und begrüßte sie angemessen. „Schön dich hier wiederzusehen. Du scheinst sehr motiviert!" „Danke mein lieber, bin ich auch! Mir gehts wirklich gut und möchte den Kampf wieder aufnehmen, auch wenn es noch etwas langsam geht." „Oh mein Gott, sie hat den guten Kaffee dabei und da steht sogar mein Name drauf. Kann die vielleicht jemand heiraten, dass die hierbleibt!" Josh hatte seine Nase in die Box gesteckt und lachte. „Ich bleibe auch so, keine Angst!"
Mit Schwung saß sie auf den Matten, griff ihren Kaffee und sah die beiden Männer neugierig an. „Stellt ihr mir einen Plan auf? Keine Übungen, die den Bauch beanspruchen, da muss ich mich langsam herantasten. Würde sagen Kettlebell 3x50, Kniebeugen 3x30, Ausfallschritte 6x durch die Halle und ich hau ein paar Burpees raus. Liegestütz und Plank zwischendurch. Einverstanden?" Die Männer sahen sich an. „Aber nur weils der erste Tag ist!"
Mit einem Marker stellte Josh auf dem Whiteboard ihre Liste auf und Claudio hatte die undankbare Ehre, die Fotos von ihr zu machen.
„Wir müssen das da vorne ja aktualisieren!", deutete Josh an die Wand, an der noch immer, dass vorher Foto von ihr hing, mit dem letzten Bild, das Jon von ihr gemacht hatte.

Das Training verlief schleppender, als sie erhofft hatte. Ihre Muskeln wurden schneller müde und bei dem Weg durch die Halle, wollte sie das eine oder andere Mal abbiegen ins Büro. Immer wenn sie los-fluchte, drehte sich Josh genüsslich lachend in ihre Richtung. „Ich habe es so vermisst!"
Sie saß gerade mit Gewichten auf einem Ball und machte ihre Übungen für die Brust und arme, als ihr einfiel, dass sie Kate total vergessen hatte.
„Shit, die bringt mich um!"
An ihrem Telefon angekommen hörte sie noch Claudio. „Colbs hat mir eben geschrieben, dass du Mal auf dein Telefon gucken sollst. Er versucht wohl seit einer halben Stunde dich zu erreichen."

Kate: Sag Mal willst du, dass ich Wehen bekomme? Du kannst mir doch nicht einfach so ein Bild schicken!

Kate: Geht da echt was? Seid ihr ein Paar? So richtig? Wie kam das denn bitteschön?

Colby: Miss Potts, über ihren lausigen Telefonservice, müssen wir aber noch Mal reden! ;-)

Melissa: Kate ich melde mich nachher bei dir und erzähl dir alles, ich bin beim Sport und Colby versucht mich auch schon zu erreichen. Und ja! Da geht was! ;-)

Melissa: Mr. Stark, es ist mir neu, dass man beim Sport telefoniert! Wenn du gerade Zeit hast, dann meld dich, ich mach einen Break.

Es dauerte keine fünf Minuten, da klingelte auch schon ihr Telefon. „Hey Iron Man."
„Hey, na wie läufts?" „Anstrengend! Ich hätte nicht gedacht, dass es mir dann doch so schwerfallen würde." „Das kommt schon wieder, gib dir ein paar Tage. Du, ich muss mit dir reden, dringend!" „Was ist denn passiert?" Melissa schoss das Blut aus dem Kopf. Ihr wurde Schlagartig heiß und kalt. Da war sie wieder, ihre Unsicherheit. „Kannst du in einer halben Stunde beim B&B sein? Möchte das gerne mit dir persönlich besprechen, nicht am Telefon."
„Äh, ja, kein Problem!" Er hörte das Zittern in ihrer Stimme. „Hey Babe, alles gut! Es geht nur um eine Social Media Geschichte, ok?" Erleichtert atmete sie aus. „Ja, alles ok. Bis gleich!"
Mit dem Handtuch bewaffnet ging sie sich bei Josh abmelden und schnell frisch machen, ehe sie sich auf den Weg zur Wrestling Akademie machte.

Wie ein SchmetterlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt