Kapitel 7~

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Liam POV
Ein Wärter brachte mir mein Essen, zusammen mit meiner Post. Das Essen war nicht sehr lecker, aber ich musste genug Kraft haben, damit ich hier irgendwann rauskam. Meine Post wurde nie kontrolliert, weil ich einen der Wärter bestochen hatte. Schon ein wenig traurig, wie leicht man manche Menschen bestechen konnte, aber für mich war es gut. Nach dem Essen setzte ich mich mit dem Umschlag auf mein Bett und öffnete ihn. Zum Vorschein kamen einige Bilder von Runa, in verschiedenen Situationen. Ein paar davon wurden aufgenommen als sie am duschen war. Ein wenig verspürte ich Eifersucht, weil derjenige, der sie beobachtete nackt gesehen hatte, aber ich hatte deutlich gemacht, dass ich keine Gnade zeigen würde, wenn einer von ihnen Runa anfasst. Runa schien sich nicht bewusst zu sein, dass sie beobachtet wurde. Ein wenig naiv von ihr, aber gut für mich. „Bald bist du wieder bei mir, Runa. Schon bald und dann bist du auch wieder sicher. Das richtige Leben ist nichts für dich. Du bist nur bei mir sicher“, murmelte ich und steckte die Bilder wieder in den Umschlag. Immer mal wieder bekam ich ein paar Fotos von Runa und das half mir, ruhig zu bleiben.

Wohin ich mit Runa abhauen würde, wusste ich schon, aber ich wusste noch nicht genau, wie ich sie kriegen sollte. Sie war momentan wieder bei ihrem Bruder und da würde es nicht einfach werden, sie zu bekommen und ich wusste auch nicht, wie lange sie jetzt bleiben würde. Nachdenklich starrte ich die Decke an. Ich würde sie auch nochmal zu einer Hochzeit bringen müssen, denn unsere Ehe wurde annulliert, das hatte mein Anwalt mir mitgeteilt. Das würde Runa auch noch bereuen, das getan zu haben. Sie gehörte mir und sie war meine Frau, egal was sie sagte, ich würde sie niemals gehen lassen. Mein Geschäft war zerstört worden, aber ich hatte genug Geld, ich musste nicht wieder arbeiten. An das Geld kam das FBI auch nicht heran, sie hatten es versucht, aber ich war nicht blöd. Sie wussten nicht einmal wo das Konto war, auf dem mein Geld lag und ich hatte auch nicht vor, es ihnen zu verraten. Nicht mehr lange und ich würde Runa wieder bei mir haben und diesmal würde ich sicher stellen, dass niemand sie fand.

Nobody POV
Milo fuhr sich seufzend mit zwei Händen übers Gesicht. „Runa hatte vorhin wirklich verstört gewirkt. Denkst du sie wurde wirklich beobachtet?“ Noah zuckte mit den Schultern. „Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht, aber ich wüsste nicht, wer sie beobachten sollte. Wenn Liam ausgebrochen wäre, hätten wir es erfahren, er kann es also nicht sein. Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sie sich das eingebildet hat.“ Milo sah ihn besorgt an. „Aber wie du gesagt hast, Milo. Wenn es nochmal vorkommt werden wir was unternehmen, aber ich hoffe natürlich, dass es nicht nochmal vorkommt.“ Beruhigt lehnte Milo sich wieder an Noah und schloss die Augen. Entspannt lagen sie auf der Couch. Zumindest solange, bis sie Runa von oben schreien hörten. Wuschel fing an zu bellen und Milo und Noah hasteten nach oben. Runa saß aufrecht im Bett, hatte die Arme um sich geschlungen und schrie. Sofort war Milo bei ihr und zog sie in seine Arme. Noah sah sich genau um und schaute auch aus dem Fenster, sah aber niemanden. Milo hatte Runa inzwischen beruhigen können und damit hatte auch Wuschel sich beruhigt. Das kleine Kätzchen kauerte verängstigt zwischen Wuschels Vorderpfoten und er stupste es beruhigend an.

Runa lag schluchzend in Milos Armen und klammerte sich an ihn. Noah setzte sich daneben und sah Runa besorgt an. „Ich habe niemanden gesehen und das Fenster ist zu“, sagte er und Milo nickte nur. „Alb…traum…“, wisperte Runa leise und wollte sich von Milo lösen, aber das ließ er nicht zu. „Shh, schon gut, Runa. Wir sind hier. Dir geschieht nichts“, murmelte Milo und sie ließ sich wieder gegen ihn sinken. Beruhigend strich er ihr über den Rücken und langsam ließ auch ihr zittern nach. Aber sie war noch immer sehr angespannt. „Wovon hast du geträumt?“, fragte Milo sie nach einer Weile. Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an und schniefte. „Liam…er hat euch alle grausam vor meinen Augen getötet…“, hauchte sie und er erstarrte. Milo und Noah wussten, dass Liam das sogar machen würde, wenn er wusste, dass Runa ihm somit gehorchen würde. „Das wird nicht passieren, Runa. Er wird keinem von uns etwas antun, hörst du? Du bist in Sicherheit und wir auch“, versicherte Milo Runa und sie sah ihn unsicher an. „Wie könnt ihr euch so sicher sein?“, fragte sie leise. „Er ist in einem Hochsicherheitsgefängnis, da kommt nicht einmal er so einfach wieder heraus“, meinte Noah und Runa sah ihn hoffnungsvoll an. „Versprochen?“, fragte sie leise. „Versprochen“, sagte Noah und sie entspannte sich endlich.

„Und jetzt schlaf wieder“, meinte Milo sanft und Runa schlief schon bald wieder ein. Vorsichtig legte er sie wieder hin und sofort griff sie nach ihrem Kissen, dass sie an sich drückte. Schmunzelnd deckte Milo sie zu und zusammen mit Noah verließ er dann wieder Runas Zimmer. Leise schloss Milo die Türe und sie gingen runter ins Wohnzimmer. „Ich hatte kurz wirklich Angst um Runa. Sie hat so geschrien, das hat mir wirklich Angst gemacht“, murmelte Milo und ließ sich auf die Couch fallen. „Ja, es war wirklich gruselig. Scheinbar hat sie das alles doch noch nicht ganz verarbeitet“, meinte Noah und zog Milo zu sich. „Sie war gar nicht richtig da, Noah. Sie war halb abwesend…“, murmelte Milo traurig und sah nach draußen. „Morgen geht es ihr bestimmt besser, Milo. Du wirst schon sehen.“ „Hoffentlich.“ Die Beiden gingen hoch ins Schlafzimmer, wobei Milo nochmal kurz nach Runa schaute, aber die schlief tief und fest und sah entspannt aus. Scheinbar hatten Milos und Noahs Worte sie beruhigen können, sodass sie nun in Ruhe schlief. Erleichtert ging Milo zu seinem Freund ins Schlafzimmer und legte sich umgezogen zu ihm ins Bett. „Schläft sie?“, fragte Noah und Milo nickte. Müde kuschelte Milo sich an ihn und sie schliefen ein.

You are Mine, little Bird 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt