Kapitel 30~

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Nobody POV
Kian und Mila knieten verzweifelt neben Runa, die das Bewusstsein verloren hatten. Die beiden Kinder schrien um Hilfe, aber es war niemand da, der ihnen helfen konnte. „Das ist Papas Schuld. Mama hat heute Nacht schon so geschrien…“, schluchzte Mila und rüttelte weiterhin verzweifelt an Runa um sie zu wecken, erfolglos. „Was machen wir jetzt?“, fragte Kian und Mila sah ihn weinend an. Sie saßen eine Weile so da, sahen sich um und schrien um Hilfe, bis sie heiser waren. Gerade als auch sie am Ende ihrer Kräfte waren, denn sie hatten heute Nacht nicht gut geschlafen, weil sie Runas Schreie gehört hatten, hörten sie ein bellen. „Wuschel! Wo willst du hin?“, hörten sie eine unbekannte Stimme rufen und das Bellen kam immer näher. Mila und Kian sahen auf und sahen einen Hund auf sich zu rennen. Hinter ihm rannten zwei Männer, Milo und Noah. Mila und Kian standen auf und gaben somit die Sicht frei auf Runa. Noah und Milo blieben wie erstarrt stehen, als sie Runa erkannten. Wuschel lief weiter und blieb erst dicht bei Runa stehen. Winselnd leckte er über ihr Gesicht und stupste sie an. Sein Schwanz wedelte von rechts nach links. Milo und Noah rannten nun auch weiter und Milo ließ sich neben Runa auf den Boden sinken.

„Helfen sie unserer Mama…“, flehte Kian und Milo sah ihn überrascht an. Noah rief bereits einen Notarzt und kniete sich dann neben Milo. „Die Rettungskräfte sind unterwegs, es kann aber dauern, wir sind ziemlich weit draußen“, erklärte er und Milo nickte dankbar. Vorsichtig zog er Runa auf seinen Schoß. Mila und Kian sahen sich unsicher an. „Kennen sie Mama?“, fragte Mila verunsichert und Milo lächelte. „Ja, schon sehr lange“, murmelte er und Noah legte ihm eine Hand auf die Schulter. Wuschel stand schwanzwedelnd daneben und wurde von Noah am Halsband festgehalten, da er seine Leine durchgebissen hatte, als er Runas Duft wahrgenommen hatte. „Könnt ihr uns erzählen, was ihr hier macht?“, fragte Noah die Beiden. „Papa ist böse…er hat Mama wehgetan…sehr wehgetan…“, antwortete Kian und Mila nickte unsicher. Milo ballte seine Hände zu Fäusten, verunsicherte allerdings die beiden Kinder damit. Noah merkte das und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. Nur wenig später kam ein Rettungshubschrauber und landete nicht sehr weit von ihnen. Die Rettungskräfte untersuchten Runa, wobei alle aus dem Weg mussten. „Wir müssen sie sofort ins Krankenhaus fliegen“, erklärte eine Rettungskraft den vieren. „Mama“, wisperte Mila und klammerte sich an ihren Bruder. „Wir können die Kinder leider nicht mitnehmen“, fügte er hinzu. „Wir können sie mitnehmen. Runa ist meine Schwester“, sagte Milo und Noah hielt schnell Wuschel fest, der den Rettungskräften, die Runa auf einer Trage zum Hubschrauber brachten, folgen wollte. Man sah, dass die Rettungskraft sich nicht ganz sicher war, aber er notierte sich die Personalien von Noah und Milo samt Handynummern und folgte dann seinen Kollegen, nachdem er ihnen auch noch gesagt hatte, in welches Krankenhaus sie Runa flogen. Dann hob der Hubschrauber ab und flog davon.

„Kommt, wir gehen zu unserem Auto und fahren dann zu eurer Mama“, meinte Noah und Mila und Kian sahen sich unsicher an. Wuschel bellte und schnupperte an ihnen. „Okay“, sagte Kian und Mila ließ vorsichtig ihre Hand durch Wuschels Fell gleiten. Sie kicherte und Wuschel leckte über ihr Gesicht. „Könnt ihr laufen oder sollen wir euch tragen?“, fragte Noah. Milo entdeckte den Bollerwagen und holte ihn näher. „Hat Runa euch darin mitgenommen?“, fragte er und beide Kinder nickten. „Gut, dann machen wir das auch so“, meinte er und setzte sie in den Bollerwagen. Noah und Milo zogen den Bollerwagen zusammen und kamen schneller voran als Runa alleine, war auch kein Wunder. Wuschel lief neben dem Bollerwagen und Kian und Mila streichelten ihn immer mal wieder kurz, was er sehr mochte. Es dauerte etwas, aber als sie da waren lag Flocke auf der Veranda vor dem Haus und stand auf, als sie die kleine Gruppe sah. Flocke war dageblieben, da sie aufgrund einer Verletzung an der Pfote nicht so weit laufen konnte. Noah schloss die Haustüre auf und zog Wuschel ins Haus. Flocke folgte ihnen und Noah holte schnell den Autoschlüssel für ihren Mietwagen, bevor er die Haustüre schloss ehe Wuschel mitkommen konnte. Er durfte eh nicht mit ins Krankenhaus, deshalb war es besser, wenn er hier zusammen mit Flocke hier im Ferienhaus wartete. Noah schloss das Auto auf und Milo half den Beiden ins Auto zu sitzen und sich anzuschnallen. Dann setzte er sich auf den Beifahrersitz und Noah startete den Wagen. Milo gab die Adresse für das Krankenhaus ins Navi ein und Noah folgte der Wegbeschreibung.

Mila und Kian saßen stumm auf der Rückbank und sahen aus dem Fenster. Sie waren sehr unsicher, denn sie hatten noch nie wirklich Kontakt mit anderen Menschen gehabt. Noah parkte vor dem Krankenhaus und sie stiegen aus. Mila und Kian nahmen sich an die Hand und folgten Noah und Milo ins Krankenhaus. Milo fragte nach seiner Schwester und sie erfuhren in welchem Zimmer sie lag. Sie gingen zu dem Zimmer und Milo klopfte erst leise an, bevor er die Türe öffnete. Runa lag an eigene Geräte angeschlossen auf einem Krankenhausbett und war noch nicht wieder bei Bewusstsein. Kian und Mila liefen sofort zu dem Bett und versuchten hochzuklettern, aber sie waren zu klein dafür. Kurzerhand hob Milo sie auf das Bett und betrachtete Runa besorgt. Sie sah sehr blass aus und er machte sich ziemlich Sorgen um sie. Allerdings auch um die beiden Kinder, denn sie sahen sehr verunsichert aus. Milo und Noah setzten sich auf die Stühle, die im Raum standen. Irgendwann kam ein Arzt rein und klärte sie über Runas Zustand auf, allerdings leise, damit Kian und Mila es nicht mitbekamen. Milo wünschte sich, er könnte Liam dafür verprügeln, dass er Runa so behandelt hatte. Der Arzt meinte, es wäre wohl ein Wunder, dass sie überhaupt noch hatte laufen können und dann noch so weit, denn die Rettungskräfte hatten von dem Hubschrauber sehen können, dass sie ein ziemliches Stück gelaufen war. Der Arzt bot an, auch Mila und Kian zu untersuchen, aber die klammerten sich ängstlich an Runa, also ging der Arzt wieder.

„Ihr habt bestimmt Hunger, oder?“, fragte Noah nach einer Weile und die Beiden nickten zögerlich. Lächelnd stand Noah auf. „Ich geh was holen“, meinte er und verließ das Zimmer. Milo vergrub das Gesicht in den Händen und seufzte lautlos. Noah kam nach einer Weile mit ein paar Sandwiches wieder und verteilte sie an alle, auch an Milo. Nur widerwillig aß Milo etwas, aber er wusste, dass er sich sonst etwas von Noah anhören musste. Sie saßen lange so da und warteten darauf, dass Runa endlich wieder zu sich kam. Mila und Kian schliefen irgendwann ein, angekuschelt an Runa. Milo lehnte sich an seinen Freund, der einen Arm um ihn legte. „Sie sehen Runa so ähnlich“, meinte er und Milo gab ihm Recht. „Ich bin froh, dass sie nicht viel von diesem Arschloch haben“, murmelte er. Auf einmal sah er, wie Runa sich bewegte. Sofort setzte er sich aufrecht hin. Runa gab ein leises stöhnen von sich und bewegte ihren Kopf leicht hin und her. Kian und Mila wachten dadurch auf und waren sofort hellwach. „Mama!“, riefen beide hoffnungsvoll. Runa öffnete blinzelnd ihre Augen und schloss ihre Kinder sofort in die Arme. Sie weinte vor Erleichterung und nun stand Milo auf. Vorsichtig trat er neben das Bett und sprach sie leise an. Sofort sah sie ihn an und ihr Mund öffnete sich etwas.

You are Mine, little Bird 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt