Kapitel 26~

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Liam POV
Ich hatte die Hände zu Fäusten geballt. Wieso war Milas erstes Wort der Name von Runas Bruder? Sie hatte beteuert, dass sie seinen Namen nicht in den Mund genommen hatte, aber woher hatte Mila ihn dann? Runa war wirklich sauer gewesen und da ich doch ein wenig Angst gehabt hatte, war ich ihr nicht gefolgt. Wenn Runa richtig sauer war, konnte sie auch mal heftig zuschlagen und das wollte ich nicht. Sie sollte etwas Zeit haben, damit sie sich beruhigen konnte. Seufzend fuhr ich mir mit einer Hand durch die Haare und ging wieder rein. Mila und Kian saßen noch auf der Decke im Wohnzimmer und sahen mich an. „Mama?“, Mila klang fragend und ich seufzte. „Sie kommt gleich wieder“, sagte ich, auch wenn ich es nicht wissen konnte.

Es wurde bereits dunkel und Runa war immer noch nicht da. Kian und Mila weinten und schrien schon die ganze Zeit und ich konnte sie einfach nicht beruhigen. Auf einmal hörte ich Schritte und sah auf. Runa kam gerade herein und ich fluchte innerlich. Sie sah scheiße aus. So richtig mitgenommen und fertig. „Was ist los?“, fragte sie tonlos und kniete sich neben mich. Ihre Kleidung war verdreckt und völlig durchnässt. „Sie hören nicht auf zu schreien, egal was ich mache“, antwortete ich ihr und sie nickte. „Shh, schon gut. Nicht weinen. Mama ist ja jetzt da“, meinte sie sanft und kitzelte die Beiden. Sie hörten sofort auf zu weinen und lachten. „Na, seid ihr jetzt wieder glücklich?“, fragte sie und hörte auf die Beiden zu kitzeln. „Haben sie schon gegessen?“, fragte sie mich und klang wieder so abweisend. Fuck, ich hatte wohl echt scheiße gebaut. „Nein, noch nicht“, antwortete ich und sie nickte. „Kochst du Milchreis? Ich geh solange duschen und etwas trockenes anziehen.“ „Mach ich, geh nur.“ Sie stand auf und ging ins obere Stockwerk. Seufzend fuhr ich mir mit einer Hand durch die Haare und ging in die Küche. Ich machte Milchreis und holte dann Kian und Mila zum Tisch und setzte sie auf ihre Stühle. Kurz nachdem der Milchreis fertig war kam Runa in die Küche und setzte sich neben mich. „Können wir nachher nochmal reden?“, fragte ich sie leise und sie seufzte. „Heute nicht mehr. Ich schlafe heute übrigens auch auf dem Sofa“, antwortete sie und ich schluckte. Sie war scheinbar verdammt wütend auf mich. „Ich kann auch…“, fing ich an, aber sie unterbrach mich. „Nein, ich schlafe auf dem Sofa und Punkt.“ Okay, wenn sie das so sagte.

Mila und Kian sahen uns verwundert an und ignorierten ihren Milchreis, der war eh noch ein wenig zu warm. Runa nahm sich von dem Milchreis und bestreute ihn mit Zimt. Dann fing sie wortlos an zu essen und seufzend aß ich auch. Mila und Kian aßen aber immer noch nicht, sie sahen uns immer noch verwundert an. Als Runa fertig war mit essen setzte sie sich neben Mila und fütterte sie. Dabei lächelte sie wieder und klang so sanft. Mila ließ sich von Runa füttern und als sie satt war, machte Runa das auch bei Kian. Ich räumte den Tisch ab und die Küche auf. Runa setzte Mila und Kian auf den Boden und kam dann zu mir, um mir zu helfen. „Runa, es tut mir leid, wirklich“, entschuldigte ich mich und sie schnaubte. „Tut es dir wirklich leid, oder tust du nur so, damit du heute Abend mit mir schlafen kannst?“, fragte sie spöttisch und sah mich an. „Es tut mir wirklich leid“, antwortete ich ihr. „Trotzdem schlafe ich heute auf dem Sofa“, sagte sie und verließ die Küche. Seufzend machte ich die Spülmaschine an und folgte ihr dann. Sie saß neben Mila und Kian und spielte mit ihnen. Wenn Runa nochmal schwanger werden würde, würde ich sie noch mehr an mich binden, aber sie weigerte sich ja, nochmal schwanger zu werden. Ich überlegte schon, wie ich sie hereinlegen konnte. Zwar würde sie es mir anfangs übel nehmen, aber wenn sie eh schon sauer auf mich war, würde dass doch keinen Unterschied mehr machen. Abtreiben würde sie nicht, dass hat sie selber gesagt, sie wäre nicht in der Lage, das Kind in ihrem Bauch zu töten, darum musste ich mir also auch keine Sorgen machen.

Runa bemerkte, dass ich sie beobachtete und schaute auf. Ihr Blick wurde misstrauisch, aber sie sagte nichts. Sie dachte sich vermutlich schon, dass ich irgendwas plante, aber sie wusste nicht, was. Wenn sie fragen würde, würde ich ihr es auch nicht sagen. Auf dem Sofa lagen bereits ein Kissen und eine Decke. Sie würde also wirklich auf dem Sofa schlafen. „Du darfst aber heute Nacht auch jederzeit ins Bett kommen“, meinte ich und sie schnaubte. „Vergiss es, Liam. Heute wirst du alleine schlafen müssen“, erwiderte sie und hob Mila hoch, die gähnte. „Na komm, du bist ja ganz müde. Bringen wir dich und deinen Bruder mal ins Bett“, meinte sie sanft und sah mich auffordernd an. Also stand ich auf und hob Kian hoch, der ebenso müde wie seine Schwester aussah. Wir trugen sie in ihr Kinderzimmer und zogen sie um, bevor wir sie in ihr Bett legte. „Gute Nacht ihr zwei“, flüsterte Runa, schob mich aus dem Zimmer, machte das Licht aus und schloss leise die Türe. „Gute Nacht, Liam“, sagte sie und wollte runter ins Wohnzimmer, aber ich hielt sie fest. „Du wirst jetzt nochmal mit mir reden!“, knurrte ich und zog sie ins Schlafzimmer. „Zum reden musst du mich nicht ins Schlafzimmer bringen“, sagte sie und wehrte sich gegen meinen Griff, aber ich war nun mal stärker als sie. Ich presste sie gegen die Wand und sorgte dafür, dass sie sich nicht wehren konnte. „Dann sprich Liam! Was willst du von mir? Ich habe dir klar gemacht, dass ich heute auf dem Sofa schlafen werde!“, fauchte sie und ich seufzte. „Und ich werde das nicht einfach so akzeptieren. Ich habe mich bei dir entschuldigt und es tut mir leid, was willst du also noch?!“, fragte ich sie aufgebracht.

„Ich will meine Ruhe! Wenigstens für eine Nacht!“, schrie sie mich an. „Vergiss es!“, knurrte ich und küsste sie hungrig. Sie erwiderte nicht, sondern wehrte sich gegen mich. Sie biss mich sogar in die Lippe und ich löste mich grinsend von ihr. Ich blutete etwas, aber das störte mich nicht. „Das ist aber nicht nett von dir, Runa“, meinte ich grinsend und sie wimmerte. Sie schien meine Erregung zu spüren, kein Wunder, so dicht, wie ich vor ihr stand. „Liam…hör auf…lass mich in Ruhe“, flehte sie, aber ich wollte sie so nur noch mehr. „Du machst mir Angst…“, wisperte sie und ich grinste. „Gut, dann hast du wieder Respekt vor mir und schreist mich nicht mehr an“, hauchte ich und sie zitterte in meinen Armen. „Shh, nicht. Du musst nicht vor Angst zittern. Ich werde dir nicht wehtun“, versicherte ich ihr und zog ihr ihr Oberteil aus. Sie trug darunter nichts und ich zog ihr nun auch noch ihre Jogginghose und die Unterhose aus. Dann schob ich sie zum Bett und zwang sie, sich hinzulegen. Flehend sah sie mich an. Sie wollte nicht, aber ich wollte, also musste sie dadurch. „Es war ein kleiner Streit heute, Runa. Nur ein kleiner Streit. Wir haben uns vorher nie gestritten, also sei mir nicht mehr böse“, murmelte ich und beugte mich über sie.

„Du hast mir vorgeworfen heimlich über meinen Bruder zu reden, wie konntest du mir das vorwerfen? Ich versuch gerade das zu vergessen, aber du hast es jetzt wieder hochgeholt. Du hast mich verletzt, aber es interessiert dich ja nicht einmal“, hauchte sie und sackte zusammen. „Doch, es interessiert mich. Es tut mir ehrlich leid, ich hätte nicht so harsch sein dürfen“, meinte ich und küsste sie. Zögerlich erwiderte sie den Kuss und nachdem ich mich von ihr gelöst hatte, ließ ich mich neben sie fallen. „Du wolltest doch…“, murmelte sie und sah mich verunsichert an. „Ich zwinge dich nicht. Du möchtest nicht, dass ich dich anfasse, also tue ich es nicht, aber ich würde mich freuen, wenn du heute Nacht doch neben mir schläfst“, erklärte ich ihr und sie nickte. Ich zog die Decke über uns und sie kuschelte sich an mich. „Schlaf gut, Runa“, hauchte ich und sie murmelte irgendwas. Schon bald ging ihr Atem ruhiger und sie schien zu schlafen. Vorsichtig stand ich auf und ging runter ins Wohnzimmer. Ich machte das Licht hier unten aus, ging vorsichtig wieder hoch, machte auch hier alle Lichter aus, zog mich bis auf die Boxershorts aus und legte mich wieder zu Runa. Nur wenig später schlief ich auch ein.

You are Mine, little Bird 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt