Kapitel 23~

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Nach ein paar Tagen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Endlich. Liam schob mich allerdings im Rollstuhl nach draußen, da er sich noch zu unsicher war, ob es mir wirklich so gut ging, wie ich sagte. Unsere Kinder hielt ich im Arm. Sie schliefen ruhig und ich hoffte, dass sie die Autofahrt auch durchschlafen würden. Liam schnallte sie in die Babysitze und ich setzte mich aus dem Rollstuhl auf den Beifahrersitz. „Runa, du solltest doch warten“, beschwerte er sich und ich zuckte mit den Schultern. „Lass mich machen, was ich kann“, erwiderte ich und schnallte mich an. Liam seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich bring den Rollstuhl zurück, bin gleich wieder da“, meinte er und ging. Seufzend legte ich den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Wir hatten uns gestern endlich auf Namen geeinigt. Unsere Tochter hieß Mila und unser Sohn hieß Kian. Liam war nicht so glücklich über Milas Namen, denn er war der Meinung, dass ich sie wegen meinem Bruder so genannt hatte. Er musste ja nicht wissen, dass es stimmte, ich hatte ihn erfolgreich ablenken können. Liam setzte sich auf den Fahrersitz und küsste mich, bevor er den Wagen startete und losfuhr. „Wenn sie aufwachen hältst du kurz an und ich setz mich nach hinten, okay?“, fragte ich und er nickte. Nachdenklich schaute ich nach draußen. Die Landschaft zog an uns vorbei und ich merkte, wie ich immer müder wurde. „Schlaf ruhig ein wenig, Runa“, meinte Liam und ich lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe. Recht schnell schlief ich ein, ich war einfach noch nicht wieder ganz fit.

Wach wurde ich dadurch, dass unsere Kinder schrien. Sofort war ich hellwach, musste mich aber dennoch erstmal orientieren. „Ich kümmere mich darum, Runa. Bleib liegen“, meinte Liam und stand auf, er hatte hinter mir gelegen. Ein Blick auf die Uhr sagte mir jedoch, dass sie vermutlich Hunger hatten, also würde Liam sie nicht beruhigen können. Ich stand auf und trat neben Liam. Er hielt Mila in seinen Armen und versuchte si zu beruhigen. Kian lag noch in seinem Bett und trat um sich. Lächelnd hob ich ihn aus dem Bett und setzte mich mit ihm in den Schaukelstuhl. Ich zog mein Shirt aus und fütterte Kian. Danach war Mila dran und Liam legte sich mit Kian ins Bett. Es war noch mitten in der Nacht, also ging ich auch wieder ins Bett, als Mila satt war. Die Beiden lagen zwischen uns und schliefen recht schnell wieder. Liam lächelte mich an und ich schloss die Augen. Schnell schlief ich wieder ein.

Diesmal wurde ich wach, weil es lecker nach Pfannkuchen roch. Ich schnupperte in der Luft und öffnete meine Augen. Liam trug gerade ein Tablett ins Schlafzimmer und lächelte, als er sah, dass ich wach war. Kian und Mila lagen neben mir und schliefen noch. Vorsichtig setzte ich mich auf und Liam reichte mir das Tablett. „Ich leg die Beiden wieder in ihr Bett, dann setz ich mich zu dir“, erklärte er und küsste mich kurz, bevor er Mila und Kian in ihr Bett legte. Wir hatten eigentlich für jeden ein Bett besorgt und aufgebaut, aber sie wollten nicht getrennt schlafen. Liam setzte sich neben mich und zog mich an sich. Er küsste mich diesmal hungriger und ich krallte mich in sein Shirt. Wir wurden von meinem knurrenden Magen unterbrochen und lachend löste Liam sich von mir. „Dann füttern wir dich mal, kleiner Vogel“, meinte er und zog das Tablett halb auf seinen Schoß. Entspannt lehnte ich meinen Kopf an ihm an und er schnitt die Pfannkuchen klein. Er fütterte mich, aber ich mochte es auch. Liam kümmerte sich so fürsorglich um mich, er war nicht mehr aggressiv geworden oder sonst was. Zwar durfte ich immer noch keinen Brief an Milo schicken, aber ich versuchte es, heimlich zu machen, bisher gab es nur keine Möglichkeit. Ich wollte ihm unbedingt mitteilen, dass es mir gut ging und er nun zweifacher Onkel war. Ein Bild hatte ich schon, dass hatte ich heimlich ausgedruckt und versteckt. Zwar mochte ich Liam mittlerweile, er war ja wirklich nett zu mir, aber ich hatte Milo versprochen, einen Brief zu schicken und außerdem hatte er ein Recht zu erfahren, dass er nun Onkel war.

„Wo bist du nur mit deinen Gedanken, kleiner Vogel?“, fragte Liam mich und ich sah ihn lächelnd an. „Nirgends, mach dir keine Sorgen“, antwortete ich ihm, küsste ihn kurz und aß dann etwas. „Dafür warst du aber ziemlich weit weg“, meinte er amüsiert und aß ebenfalls etwas. Ich zuckte nur mit den Schultern und lehnte mich an Liam an. „Gehen wir ein wenig mit den Beiden spazieren, sobald sie wach sind?“, fragte ich Liam und er nickte. Es dauerte nicht lange, bis die Beiden wach wurden und wir zogen erst sie und dann uns an, damit wir spazieren gehen konnten. Liam trug Kian und ich Mila. Wir wollten nicht mit Kinderwagen gehen, da die Wege nicht so gut waren für einen Kinderwagen. Deshalb hatten wir so Tragetaschen besorgt, die man sich vor den Körper schnallte. Mila quiekte fröhlich und ich streichelte lächelnd über ihren Kopf. Wir gingen nach draußen und ich genoss es, endlich mal wieder draußen zu sein. Vor der Geburt hatte ich nicht mehr gut laufen können und dann war ich im Krankenhaus, also war das schön jetzt spazieren zu gehen. „Aber du sagst, wenn es dir zu viel wird, okay?“, bat Liam mich und ich versprach es ihm. Wir liefen los und Liam hielt die ganze Zeit meine Hand.

Nach dem spazieren setzten wir uns ins Wohnzimmer. Jeder von uns hielt ein Baby im Arm. Sie waren so verdammt niedlich und irgendwie war ich froh, dass ich die Kinder bekommen hatte. Glücklich sah ich Liam an und er lächelte mich liebevoll an. „Ich liebe dich, Runa“, hauchte er und küsste mich sanft. Ich erwiderte den Kuss und er zog mich mit einem Arm an sich. „Wir haben ewig nicht mehr miteinander geschlafen“, murmelte er und seufzend löste ich mich von ihm. „Und auch jetzt werden wir es erstmal nicht tun. Ich bin noch nicht wieder fit und Kian und Mila brauchen viel Aufmerksamkeit gerade. Das wird gerade einfach nichts“, meinte ich und er seufzte. „Ich weiß, aber ich weiß nicht, ob ich mich mit zwei Kindern zufriedengeben kann.“ „Liam! Jetzt warte doch erstmal, wie es mit Kian und Mila läuft.“ „Wir schaffen das locker, das weiß ich.“ Ich verdrehte die Augen und legte Mila auf die Decke, die wir hier hatten. Ich ging aufs Klo und al sich zurückkam lag Kian neben seiner Schwester und lutschte an seinem Fuß. Mila lachte und tat es ihm nach. Lächelnd setzte ich mich neben Liam aufs Sofa und kuschelte mich an ihn. Inzwischen merkte ich meine Erschöpfung und schloss die Augen. Liam fuhr mir durch die Haare und ich schlief ein.

Liam weckte mich zum Abendessen, schlief danach aber auf dem Sofa ein, als wir zusammen einen Film schauten. Mila und Kian schliefen ebenfalls, nur ich war wach. Wenn Liam jetzt schlief, konnte ich ja den Brief an Milo schreiben. Leise stand ich auf, holte Papier, einen Stift, einen Umschlag und das Foto von Mila und Kian. Ich setzte mich an den Küchentisch und schrieb den Brief. Dann tat ich die Blätter zusammen mit dem Foto in den Umschlag, schrieb da Milos Adresse drauf, klebte eine Briefmarke, die ich glücklicherweise gefunden hatte auf und überlegte, was ich jetzt tun sollte. Wie sollte ich den Brief jetzt zur Post bringen? Fluchend fuhr ich mir mit zwei Händen übers Gesicht. Ich hatte nicht weit genug gedacht. Innerlich fluchend legte ich den Kopf auf die Tischplatte. Jetzt hatte ich einen fertigen Brief, aber keine Möglichkeit ihn abzuschicken. Konnte ich den Brief vielleicht auf den Briefkasten legen, mit einem Zettel, dass der Postbote ihn mitnehmen soll? Eigentlich blieb mir nichts anderes übrig. Aber Liam bekam nicht oft Post, aber immerhin mehr als ich. Seufzend nahm ich einen Block mit Haftnotizen und schrieb meine Bitte darauf. Die Haftnotiz klebte ich auf den Umschlag und den legte ich draußen auf den Briefkasten, wobei ich mich so leise wie möglich verhielt. „Hoffentlich bekommst du den Brief Milo“, wisperte ich und ging wieder rein. „Runa, wo warst du?“, murmelte Liam, als ich mich neben ihn legte. „Nur aufm Klo, schlaf weiter“, log ich, aber er glaubte mir. Er tat, was ich gesagt hatte und kurz darauf schlief ich ebenfalls ein.



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Hey, nur eine kleine Info. Wie bereits erwähnt fange ich ab dem 1.10 ein FSJ an. Bisher weiß ich nicht, wie genau ich arbeite und an welchen Tagen ich am besten Update. Außerdem habe ich in der Woche vom 10-14 Oktober eine Woche Seminar und da ich nicht sagen kann, ob ich da überhaupt Zeit finden werde, werde ich diese Geschichte auf jeden Fall bis zum 15.10 pausieren. Mir tut das wirklich leid, aber ich muss mich erstmal an das FSJ gewöhnen. Aber ab dem 16.10 bin ich bestimmt wieder für euch da, vielleicht auch mit einer neuen Geschichte. Ihr könnt gespannt sein ;)
Eure Kiki^^

You are Mine, little Bird 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt