5.

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Mein Wecker klingelte.
Ich sah mich um, suchte nach Mattheo, doch er war weg. 'Hatte ich mir das alles nur eingebildet?', fragte ich mich selbst während ich verschlafen ins Bad tapste.

Nein. Ich konnte mir das nicht alles eingebildet haben, schließlich hatte er mir vorher nie erzählt, dass er Angst vor Tauben hatte. Wenn gestern nur ein Traum war, wie könnte ich mich noch so genau daran erinnern?

Als ich aus dem Badezimmer raus spazierte, ging ich an meinen Kleiderschrank, zog mir eine weite schwarze Jeans und ein dunkelgrünes Top an und machte mich auf den Weg zum Frühstück.

"Hola die Waldfee, du siehst gut aus", sagte ein Junge, den ich noch nicht einmal gesehen hatte. "Tut mir leid, wie unhöflich. Ich bin Blaise", stellte er sich mir freundlich vor und lief mit mir zur großen Halle.

"Wie ich sehe hast du Blaise schon kennengelernt", sprach Tom und schmunzelte. Ich setzte mich neben ihn und suchte mit dem Blick nach Mattheo doch ich konnte ihn nicht finden.

"Wo ist dein Bruder?", fragte ich Tom, doch dieser zuckte nur mit den Schultern und wendete sich wieder seinem Essen zu.

Ich nahm mir auch etwas zu Essen und dachte über gestern nach. Tom stieß mir mit dem Ellenbogen in die Seite und deutete auf die große Tür.

Heilige scheiße. Das ist doch wohl ein schlechter Scherz, oder? Mattheo betrat die Halle, jedoch nicht allein. Neben ihm lief Daphne Greengrass, wobei er seinen Arm um sie geschlungen hatte. Ich hätte heulen können. Wieso tut er mir das an? Mich gestern noch 'seinen Stern' nennen.

Mir reichts. Kurz bevor die beiden den Tisch erreicht hatten, stand ich auf und wollte in mein Zimmer. Ich hatte die erste Stunde VGDDK, aber da ich neben Mattheo sitzen musste, überlegte ich ernsthaft, ob ich nicht lieber schwänzen sollte.

"Isa? Wieso bist du so schnell gegangen? Alles okay bei dir?", fragte mich Tom, der sich anscheinend Sorgen gemacht hatte und mir gefolgt war. "Ja alles gut, habe nur ein wenig Bauchschmerzen. Vielleicht ist es besser wenn ich hier bleibe", antwortete ich ihm gespielt.

"Nichts da Isabel, du kommst schön mit zum Unterricht, sonst kitzel ich dich durch Fräulein", drohte Tommy grinsend. "Okayy, ist schon gut, du hast mich überzeugt", sagte ich und verdrehte meine Augen.

Tom begleitete mich noch zum Raum, ging dann aber, da wir nicht die gleichen Fächer hatten. Ich sah zu meinem Platz, doch wie erwartet war er nicht frei, da die gute Daphne Greengrass dort saß.

Ich ging zu ihr, bat sie, sich auf ihren Platz zusetzen, doch sie weigerte sich. "ich bleib hier sitzen, du kannst dich ja auf meinen Platz neben Draco setzen", sagte sie und schmunzelte. Ich konnte mich doch nicht ernsthaft neben Malfoy setzen, nicht nachdem was gestern passiert ist.

"Isabel! Wenn du willst kannst du dich neben mich setzen!", rief Theodore, den ich in der ganzen Aufregung komplett vergessen hatte. Ich lächelte und setzte mich neben ihn. "Wieso setzt du dich nicht neben Malfoy?", fragte er mich liebevoll und einfühlsam. Ich erklärte es ihm grob, wobei sich seine Miene schlagartig verdunkelte.

"Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst", sagte er und streichelte mir über die Schulter, während er Malfoy aber keine einzige Sekunde aus den Augen ließ. Wir konzentrierten uns bestmöglich auf den Unterricht, der wie bereits erwartet, ziemlich langweilig war.

Ich sah nur für eine Millisekunde zu Mattheo, doch ich sah ihm genau in dieser Sekunde in die Augen. Er starrte mich wütend, vielleicht sogar entsetzt an. 'War er sauer, weil ich neben Theodore sitze?', fragte ich mich in Gedanken, wobei ich meinen Blick nicht von Mattheo abwenden konnte.

Das ging ca. 20 Sekunden so.
20 Sekunden in denen wir intensiven Augenkontakt hatten und ich die Eifersucht und Gier in seinen Augen sehen konnte. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass ich neben Nott saß, doch das war mir egal.

Der restliche Schultag vergingen wie im Flug und schon bald war es 15:30 Uhr. Ich zog mir ein weißes Kleid mit blauen Blumen an und einen mintgrünen Bikini darunter. Meine Haare trug ich dieses Mal offen, da sie mir perfekt bis zum Ellenbogen reichten.

Pünktlich 16 Uhr klopfte es an meiner Tür und Theodore holte mich ab. Wir liefen zum See runter an dem er schon eine Decke und einen Erdbeerkuchen vorbereitet hatte. "Wie süß", sagte ich und lächelte ihn an.

"Wollen wir vorher ins Wasser gehen?", fragte er mich und ich Stimmte zu. Als ich mein Kleid ausgezogen hatte und schon bis zu den Knien im Wasser stand, folgte mir Theodore auch endlich.

Wir gingen immer tiefer, bis ich nurnoch auf Zehenspitzen stehen konnte. Da Theodore deutlich größer war als ich, war die Wassertiefe für ihn gar kein Problem. Ganz im Gegenteil, das Wasser reichte ihm sogar nur bis zum Schlüsselbein.

"Komm auf meinen Rücken, Isabel. Ich trag dich", sagte er und lächelte. Er nahm mich also Huckepack und wir alberten wie kleine Kinder.

Wir hatten unfassbar viel Spaß, soviel, dass wir gar nicht bemerkten, das wir beobachtet wurden. Es stand jemand am Steg, doch ich konnte nicht genau erkennen, wer es war.

"Verpiss dich von ihr, Nott. Wenn du ihr zunahe kommst, ich schwöre dir, ich mach dich fertig!", rief er und ich erkannte ihn.

Mattheo Riddle || One I will never solveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt