Ich konnte nicht lange ungestört nachdenken, da Mattheo nach einigen Minuten aus meinem Badezimmer kam und mich stillschweigend beobachtete.
"Bleibst du, oder gehst du?", fragte ich ihn, da er sich gerade etwas anzog. Er hatte Glück, das ich viele Sachen von seinem Bruder hier hatte, da Tom öfter mal über Nacht bei mir blieb.
Er öffnete meine Zimmer Tür und antwortete mir nicht einmal. Wenigstens ein 'ich gehe' oder so, aber nicht einmal das.
Arschloch!Jetzt war ich nur noch verwirrter. Erst yk, befriedigt er mich, duscht dann bei mir und geht? Wtf.
Ich stand auf und setzte mich aufs Fensterbrett, beobachtete das geschehen draußen und sah eine Sternschnuppe.
Ich hatte seit dem Tod meines Vaters immer wieder mit Selbstverletzung zu kämpfen, aber ich war unfassbar dankbar, Tom zu haben. Er half mir, mit den Gedanken und Albträumen klar zu kommen. Aber es gab trotz allem auch Nächte wie diese.
Ich saß dort, Tränen überströmt und absolut überfordert mit meinen Gedanken. Mir viel das Atmen immer schwerer, da ich mir, als ich die Sternschnuppe sah, wünschte, dass mein Vater hier wäre. Mir war bewusst, das ein solcher Wunsch mir nie erfüllt werden würde, doch genau das war es, was mir den heutigen Abend so schwer machte.
Mein Kopf wurde schwer und begann zu schmerzen, meine Fingernägel färbten sich blau und ich wusste, was nun als nächstes kam. Mein Herz schlug immer schneller, die Schnappatmung sowie das jucken meiner Arme begannen wieder.
Eine Panikattacke schlich sich langsam an, und dies zog meist die Selbstverletzung mit sich.
Normalerweise wäre ich jetzt zu Tom gegangen, aber dieser beschäftigte sich wahrscheinlich gerade mit einer kleinen Slytherin. Ich hätte Mattheo suchen können, doch das war das Letzte, was ich wollte, nachdem er vorhin einfach gegangen war.
Ich rannte ins Bad, da ich den mittlerweile schreienden Stimmen in meinem Kopf nicht länger Standhalten konnte, also setzte ich ihnen durch wenige, aber tiefe Schnitte auf meinem linken Unterarm ein Ende.
Nachdem ich unter Tränen tiefe Wunden mithilfe meines Augenbrauenrasierers hinterlassen hatte, hörten die Stimmen endlich auf und wurden allmählich leiser.
Ich sah in meinen Spiegel und rollte ein wenig Klopapier ab, mit welchem ich mir dann langsam das Gesicht trocknete. Es tat mir unfassbar leid und ich hatte so starke Schuldgefühle, vor allem Tom und meinem Vater gegenüber, aber die Selbstverletzung war an manchen Tagen das einzige, was mich noch gerade so am Leben hielt.
Mein Spiegelbild sah schrecklich aus, weshalb ich mich dazu entschied, fürs erste schlafen zu gehen.
Erschöpft viel ich in die weichen Seidenlaken und schlief zum Glück schnell ein.
"Isabel Lopez, steh endlich auf!", rief Tom, welcher plötzlich in meinem Zimmer stand und mir somit einen riesigen Schrecken einjagte. "Tommy bitte, mir geht's beschissen", sagte ich nur und versuchte mir die Bettdecke über den Kopf zu ziehen.
"Nichts da, junge Dame. Es ist 12:36 Uhr und du hast nur noch eine Halbe Stunde Zeit um etwas zum Mittag zu bekommen, also zieh dir was an und komm mit, meine Fresse", meckerte Tom vorsich hin. Ich stand also auf, zog mir etwas an und legte etwas Makeup auf. Ich trug fürs erste ein dunkelgrünen, dünnen Pullover und einen schwarz-karrierten Minirock, welcher mir perfekt stand. Tom stand im Türrahmen, freute sich das wir gehen konnten und lief mit mir los.
Auf dem Weg zur Großen Halle liefen wir an vielen Schülern vorbei, doch plötzlich ertönte ein Pfeifen hinter uns.
"Ich sehe mir nur zu gern an, was unter dem Röckchen steckt, Lopez!", rief Adrian Pucey, welcher nun um sein Leben rennen sollte. Tom war unfassbar sauer und stürmte auf Adrian zu, welcher ihn aber gar nicht mitbekam, da er sich schon längst wieder seinen Freunden zu gewant hatte.
"Noch ein falschen Blick, den du ihr zu wendest, Pucey. Und ich schwör dir bei meinem Vater, dass ich dich persönlich umbringen werde!", sagte Tom und drückte ihm seinen Zauberstab drohend unter die Kehle.
Adrian nickte kurz und Tom drehte sich um, wollte gerade los laufen als Adrian hinter ihm auf einmal schmerzhaft auf den Boden viel. Ich lief geschockt zu Tom, nur um hinter ihm Mattheo zu sehen, welcher sichtlich gedankenlos auf Pucey einprügelte.
Mattheo's POV
Ich schlug ein letztes Mal auf Adrian ein, bevor ich mich zu ihm runter beugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte."Mein Bruder hat das ganze wohl nicht deutlich genug gemacht, huh? Noch einmal ein Spruch, Blick oder auch nur ein dummes kleines Pfeifen und du bist dran. Ich hab gesehen wie du ihr gerade nochmal auf den Arsch gegeiert hast, also rate ich dir lieber, dich fern zu halten", sagte ich:"ansonsten krrk. Verstanden?", und deutete mit meinem Daumen an, ihm den Kopf abzuhacken, sollte er mir nicht gehorchen.
Ich stand auf, spuckte vor ihm auf den Boden und stolzierte in die große Halle.
Isabel's POV
Mattheo stand blutverschmiert auf und lief an uns vorbei. Während er auf meiner Höhe war, lächelte er kurz und zwinkerte mir zu.Was auch immer Mattheo Adrian sagte, es schüchterte ihn deutlich mehr ein, als Tom es vorhin tat.
Tom und ich sahen uns kurz verwirrt an, zuckten gleichzeitig mit den Schultern und begaben uns dann in die große Halle, da wir beide gefühlt ausgehungert waren.
Tom setzte sich zwischen Pansy und Blaize, womit er mich dazu zwang, zwischen Mattheo und Lorenzo Platz zu nehmen. Lorenzo sah mich lächelnd an und begann mit mir über die gestrige Party zu sprechen. Ich wendete Mattheo damit meinen Rücken leicht zu und aß mein Essen, während Lorenzo mir davon erzählte, was ich alles verpasst hatte.
Mattheo allerdings schien nicht besonders erfreut darüber zu sein, das ich ihm nun meinen Rücken zu wendete, da er nun mehr oder weniger in meinem Kopf war. 'Ach kleiner Stern. Dreh deinen schönen Oberkörper wieder zu mir, schließlich habe ich dir gerade mal wieder einen Gefallen getan', hörte ich seine Stimme in meinem Kopf befehlend sprechen, bevor ich mich wieder etwas mehr zu Mattheo drehte.
Ich spürte Mattheo neben mir leicht grinsen, als ich ihm, dieses Mal ohne zu wiedersprechen, folgte.
'gutes Mädchen', hörte ich seine Stimme ein letztes Mal, bevor ich mich gottlos verschluckte.
Tom, welcher mir genau gegenüber saß, grinste mich an. Er hatte uns zugehört, zumindest spiegelte das sein zweideutiges Grinsen wieder.
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Mattheo Riddle || One I will never solve
FanfictionIsabel, eine mutige, sowie freche Schülerin stößt im 5. Jahr nach Hogwarts. Der gefürchtete Tom Riddle ist schon seit vielen Jahren ihr bester Freund, wobei sie dessen Bruder bis aufs Blut hasst. Doch die Stiuation zwischen den beiden ändert sich zi...