16.

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Mattheo wartete noch einige Minuten bis er mich los ließ und einfach schweigend ansah. Er ging zum meinem Bett, setzte sich auf die Kante und zog mich vor sich.

Eine heiße Träne lief mir hinab und Mattheo wischte sie sofort mit seiner warmen Hand weg, als er sie bemerkte.

„Mein kleiner Stern, bitte tu sowas nie wieder, und wenn du jemals wieder darüber nachdenken solltest, schreib mir oder komm zu mir, Isabel", sagte Mattheo sanft, jedoch mit zittriger Stimme, „bitte tu mir das nicht an, ich kann nicht damit Leben, das du dich auf so grausame Art und Weise verletzt".

Ich sah ihn stillschweigend an, unfähig zu sprechen. In meinem Kopf kreisten die Wörter einfach nur so hin und her, jedoch konnte ich nicht ein einziges von ihnen aussprechen. Ich nahm seinen Kopf in meine beiden Hände und sah in seine wunderschönen tiefbraunen Augen, mit welchen er mich nun erwartend ansah.

Ohne nachzudenken zog ich Mattheo an mich und legte seinen Kopf an meinen Hals. Mit meiner linken Hand griff ich in seine Haare, welche ich ein wenig durcheinander brachte. „Danke, Mattheo. Wirklich", flüsterte ich kaum hörbar, war mir aber sicher, dass er es trotzdem mitbekam, da sein Griff um meine Hüfte sich verstärkte.

Wir verharrten wenige Minuten so, da wir von meinem Wecker unterbrochen wurden. Ich löste mich aus seinem Griff und lief zu meinem Nachttisch, nur um entsetzt zu bemerken, dass ich nur noch 20 Minuten Zeit hatte, bis wir uns mit den anderen im Gemeinschaftsraum treffen wollten. „Fuck, nur noch 20 Minuten!", rief ich durcheinander und sprintete in mein anliegendes Badezimmer.

„Beruhig dich, Hallo? So lange brauch ich mit duschen!",sagte Mattheo lachend, woraufhin ich nur noch mehr im Stress war. „Ich wollte auch noch duschen, scheiße man!", sagte ich und trug weiter mein Make-up auf. Mattheo, welcher mir gefolgt war und nun ebenfalls im Bad stand, grinste mich einfach nur an. Er holte sein Handy raus und machte ein wenig Musik an, was half mich ein wenig zu entspannen.

„Ich bin in 2 Minuten wieder da, versprochen", sagte Matty und verschwand ohne ein weiteres Wort.

Wie versprochen stand er pünktlich wieder neben mir und hielt mir ein Stück Stoff hin. "Was ist das?", fragte ich ihn verwirrt. „Zieh es einfach an, mein Stern", sagte er, woraufhin ich ihm zur Tür deutete. Genervt sah mich Mattheo an, ging aber trotzdem ohne sich wirklich zu beschweren aus meinem Bad.

Ich faltete das Kleidungsstück auf und sah nun auf ein Shirt. Ich sagte Matty letztes Jahr wie gut er darin aussah, was er sich anscheinend merkte.

Ich lächelte und zog es mir über, nur im dann festzustellen das es viel viel zu groß war. Meine kurze Hose verschwand unter dem T-Shirt und ich öffnete lachend die Tür.

Mattheo's POV
Ich musste nicht lange warten, bis die schwarze Tür sich wieder öffnete. Isabel trat grinsend raus und sah mich glücklich und ein wenig zufrieden an. „Ich wusste doch, das es dir besser steht, als mir. Du siehst gut aus kleiner Stern, aber vielleicht wäre eine andere Hose sinnvoll", vermerkte ich, was ihr aber vollstens bewusst war, schließlich war es bereits Ende September.

Ich liebe Herbst und Winter. Kälte ist sowieso wunderbar, wenn man danach geht.

Wenig später klopfte es an Isabel's Tür, doch bevor sie antworten konnte, sprang sie bereits auf. „Isabel und Mattheo, so so", sagte Blaze, welcher als erster zum Vorschein kam. Hinter ihm standen Lorenzo, Pansy und Tom.

„Nichts ist", antwortete Isabel abwehrend. ‚Nichts ist?' ich dachte? Gerade eben noch unfassbar glücklich, breitete sich nun Lehre in mir aus. Ich mochte Isa, vielleicht sogar mehr als das, aber das sie so abwehrend auf Blaze's Kommentar reagierte, füllte sich doch an wie ein Stich ins Herz.

Isabel's POV
„Nichts ist", sagte ich nur, ohne jeglichen Gedanke zu verschwenden, bereute aber meine Antwort im gleichen Moment. Mattheo's Lächeln verschwand und seine Aura verdunkelte sich augenblicklich. Fuck, was hab ich getan? Mattheo und ich kamen uns in den letzten Tagen bis Wochen näher als jemals zuvor, doch womöglich hatte ich mit diesen 2 Wörtern gerade einiges zerstört.

Auf dem Weg zu dem ‚Drei Besen' versuchte ich einige Male ein Gespräch mit Mattheo zu führen, welches er aber mit einem kühlen Blick oder seiner einfachen Ignoranz sofort beendete. Ich hatte scheiße gebaut, das war mir nun erst richtig bewusst.

Ich, Isabel Garcia Lopez, hatte es vollbracht den sonst so kalten und gefühllosen Mattheo Marvollo Riddle zu verletzen. Ich wollte nicht mehr laufen, nicht unter Leute sondern einfach nur mit ihm reden und alles richtig stellen.

„Mattheo, ich-", wurde aber sofort von ihm unterbrochen. „Message angekommen, Isabel. Kein Grund für weitere Erklärungen", sagte er kühl und sah mich ein letztes Mal mit diesem Blick an. Er sah mich so an, wie noch nie zuvor, so verletzlich.
Wir betraten das ‚Drei-Besen' und setzten uns an den letzten freien Tisch, welcher direkt neben dem von ... stand.

Mattheo Riddle || One I will never solveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt