𝕿𝖚̈𝖗𝖈𝖍𝖊𝖓 2 𝖋𝖚̈𝖗 Natsuki_Hinazuki 🤍
„Hey Peter, komm doch rein" hörst du deine Mutter sagen. Schnell stopfst du dir die Reste deines Frühstücks in den Mund und trinkst dein Glas mit Orangensaft aus. „Mrgn Pete" murmelst du und suchst dabei schon deine Schulsachen zusammen. „Morgen. Mal wieder zu spät dran?" neckt er dich. Eigentlich jeden Morgen warst du nicht fertig, wenn er dich abholen kam. „Ich doch nicht" gibst du zurück, während du alles mögliche in deinen Rucksack wirfst mit der Hoffnung, nichts zu vergessen. „Ist es kalt draußen?" fragst du ihn. „Ähm, hast du schon aus dem Fenster geschaut?" grinst er. Erst jetzt schaust du ihn das erste Mal richtig an. Er sieht aus als würde er eine Expedition zum Nordpol bestreiten. Neben einem dicken Wintermantel und einer Mütze trägt er sogar Handschuhe. „Es hat heute Nacht geschneit, Dummkopf" fügt er hinzu. Überrascht schaust du nach draußen. Tatsächlich ist die Stadt mit einer weißen Schicht bedeckt. „Juhuuu!" rufst du und stürmst in dein Zimmer, um deine Stiefel aus dem Schrank zu kramen. „Du gehst mir heute nicht ohne Jacke aus dem Haus" ruft deine Mum. Genervt verdrehst du die Augen. Natürlich nicht...
Keine 5 Minuten später bist du genauso dick eingepackt wie Peter und ihr könnt endlich los. Schon unten am Treppenabgang eures Hauses legt es dich fast. Gerade noch kann Peter dich auffangen. „Hoppala! Aufgepasst du Tollpatsch" lacht er dich aus. Beschämt rappelst du dich auf und streckst ihm beleidigt die Zunge raus, während du möglichst gut versuchst, dein rotes Gesicht zu verstecken. Es hat sich ein bisschen zu gut angefühlt, in seinen Armen zu liegen.
Den restlichen Schulweg lauft ihr größtenteils schweigend nebeneinander. Eure Aufmerksamkeit liegt eher darauf, nicht auszurutschen. Der Schnee war zwar schön, das Glatteis dafür aber eher nicht.
Kaum bist du durch euer Schultor gelaufen, bekommst du schon den ersten Schneeball ab. Wütend klopfst du dir den Schnee von der Jacke und setzt an, einen zurückzuwerfen. „Lass es. Wir waren früher doch auch so. Sollen die ihren Spaß haben, bis sie verwarnt werden" beruhigt dich Peter und zieht dich durch die Menschen in Richtung Gebäude. Du musst lächeln, als du daran denkst, wie ihr früher die Schneebälle richtig gebunkert habt, bis ihr erwischt wurdet und eine Stunde Arbeit umsonst waren.
Drinnen verabschiedest du dich schnell von deinem Kumpel, er musste in einen anderen Trakt und die Glock hatte schon zur ersten Stunde geläutet. Ihr würdet erst wieder die letzten beiden Stunden gemeinsam haben.
Leider entspricht das düstere Wetter so ziemlich deiner Laune. Die Stunden ziehen sich bis ins unendliche und sogar dein absolutes Hassfach Mathe ist noch schlimmer als sonst. Wenigstens die letzten beiden Stunden Sport sind ertragbar. Der einzige Nachteil: du bist verschwitzt, als du mit ihm den Heimweg antrittst.
„Hast du dich auch warm genug angezogen? Nicht, dass du dich erkältest" erkundigt er sich. „Ja, Mama" grinst du. Manchmal war er zu fürsorglich. Lachend gibt er dir einen kleinen Schubser in die Seite, weshalb du natürlich wieder zu straucheln anfängst und er dich auffangen muss. „Ups, sorry" lacht er, als du das zweite Mal an diesem Tag in seinen Armen liegst. „Das hast du mit Absicht gemacht!" beschwerst du dich. Diesmal ist er derjenige, der ins Straucheln gerät. Doch bevor noch jemand wirklich ausrutscht, lasst ihr es lieber.
Auf dem Weg nach Hause kannst du endlich deinen ganzen Ärger abbauen, der sich den Tag über angestaut hat. Der arme Peter muss sich also Beschwerden über Lehrer, Mitschüler und Fächer anhören, doch danach bist du tatsächlich nicht mehr so genervt.
„Danke, dass ich mal wieder eine Therapiestunde bei dir abhalten durfte" bedankst du dich am Ende, als ihr die Treppen zu eurem Wohnhaus nach oben steigt. „Kein Ding, du weißt ja. Rechnung liegt in zwei Tagen im Briefkasten" grinst er. „Ja ja, und dann-". Du beendest deinen Satz mit einem spitzen Schrei, denn erneut zieht es dir den Boden unter den Füßen weg. Wie in Zeitlupe fällst du, Peter vor dir dreht sich zu dir um und plötzlich hörst du erst ein komisches Geräusch und merkst dann, wie du nach vorne gezogen wirst und gegen Peter's Brust fällst. Vorsichtig hilft er dir, wieder aufzustehen. „Alles okay?" fragt er leise. Doch du kannst nur nach unten starren, wo sich ein feines und dünnes Spinnennetz an deiner Jacke befindet. Das Ende des Faden baumelt lose in der Luft.
„D-du... das-" stammelst du und schaust Peter mit großen Augen an. „Shh!" beruhigt er dich und schaut sich hektisch um. Schnell kramt er seinen Schlüssel raus und öffnet die Tür, bevor er dich hindurch schiebt. Kaum fällt die Tür ins Schloss, drehst du dich zu ihm um. „Du bist Spiderman!" wirfst du ihm an den Kopf. „Bist du verrückt? Schrei' es doch gleich durch das ganze Treppenhaus!" flüstert er. Panisch sieht er sich um, zieht dich dann in eine kleine Abstellkammer neben der Haustür. „Was soll das?!" beschwerst du dich. „Willst du dich gleich aufs Dach stellen und durch die ganze Stadt schreien, wer ich bin?" zischt er wütend. „D-du bist wütend? DU BIST- du bist verdammt nochmal Spiderman! Und da erwartest du, dass ich ruhig bleibe?" wirfst du ihm vor. „Was denkst du warum ich es dir nicht gesagt habe?" gibt er zurück.
„Was ich denke- ich habe keine Ahnung. Du bist derjenige, der seiner besten Freundin so ein großes Geheimnis verheimlicht hat! Ich dachte wie wären ehrlich zueinander" zischt du ihm entgegen. Am liebsten würdest du beleidigte Leberwurst spielen und dich umdrehen, doch die Besenkammer ist so extrem eng, dass ihr kaum Spielraum habt. Als du deinen Rucksack abziehst, kannst du zumindest einen kleinen Schritt von ihm weg machen. „Ich habe es dir aus guten Gründen nicht gesagt! Weißt du, was für eine große Gefahr die ganze Sache mit sich bringt?! Du bist die einzige, die davon weiß und das ist schon zu viel. Man, es war nur ein Reflex und jetzt hängst du in der ganzen Sache mit drin". Verzweifelt fährt er sich durch die Haare.
„Oh, wie nett von dir, dass du mich vor dieser großen Gefahr beschützen wolltest!". Jetzt bist du endgültig sauer. „Wie kam es überhaupt- also wie-" willst du nach einer kurzen Pause wissen. „Ist doch jetzt egal. Es geht hier darum, dass ich dich nicht beschützen kann". Höhnisch lachst du. „Keine Sorge, ich kann gut auf mich selber aufpassen" meinst du. „Ist mir egal, ob du das kannst oder nicht. Denn wenn du auch nur den kleinsten Kratzer abbekommst, unwichtig wie, werde ich mir das nie verzeihen. Ich kann nicht dabei zusehen, wie du verletzt wirst, dafür bedeutest du mir zu viel."
Die Stimmung in der Kammer ist sowieso schon angespannt, als Peter dir direkt in die Augen schaut, wird dir noch wärmer. „Pete, ich-... du bist ein herzensguter Mensch und ich weiß, dass du mir nicht freiwillig gezeigt hast, «wer du bist», aber glaubst du nicht, dass es dich irgendwann aufgefressen hätte, mit diesem Geheimnis zu leben? Peter Parker, du bedeutest mir auch sehr viel, und-". „Ach ja?" unterbricht er dich. „Glaub mir, wir meinen nicht dasselbe." Überrascht schaust du ihn an. „Wieso?".
Seine Augen sind fest auf deine geheftet, als er einen Schritt auf dich zumacht und dir vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht schiebt. „Oh, d/n" seufzt er und lehnt sich nach vorne, um dich in den besten Kuss zu verwickeln, den du je gehabt hast. Selbst als du nach hinten stolperst, presst er dich nur etwas fester gegen die Wand. Mit einem kräftigen Schubs drückst du ihn von dir, sodass ihr euch beide atemlos gegenüber steht. Dann knallst du ihm eine. Dabei kann er sich einen kleinen Schmerzensschrei nicht verkneifen.
„Du warst heute echt der größte Arsch, den ich kenne!". Fassungslos schüttelst du den Kopf. Unsicher und etwas enttäuscht schaut er dich an. Dann grinst du und diesmal bist du diejenige, die ihm die Luft in einem innigen Kuss nimmt. Überrascht stolpert er gegen die Wand, hat sich aber schnell wieder gefasst, legt seine Hände auf deine Hüfte und küsst dich zurück.
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𝗠𝗔𝗥𝗩𝗘𝗟 𝗔𝗗𝗩𝗘𝗡𝗧𝗦𝗞𝗔𝗟𝗘𝗡𝗗𝗘𝗥 2022
FanfictionMarvel Adventskalender 2022 Eure Weihnachtsgeschichten mit den Marvelhelden, dieses Jahr aufs Neue! Anfragen noch offen💓 Viel Spaß <3