Türchen 22 - Bucky Barnes

242 19 2
                                    

𝕿𝖚̈𝖗𝖈𝖍𝖊𝖓 22 𝖋𝖚̈𝖗 Elessar0003 🧚‍♀️

„Muss das wirklich sein?" mault der Braunhaarige, als du wartend in seiner Zimmertür stehst. Du hast ihm schon gestern angekündigt, dass du heute noch ein paar Last-Minute-Weihnachtseinkäufe machen müsstest und da er seit über einer Woche nicht mehr draußen wahr, zwingst du ihn jetzt einfach. „Es sind nur ein paar Geschäfte. In ein paar Stunden sind wir wieder zurück" versicherst du ihm. „Stunden?! Gott, d/n! Wo gehen wir hin? Die Geschäfte, in die du willst, sind aber nicht in L.A. oder so?" grinst er und ist endlich fertig angezogen. „Nicht ganz" schmunzelst du und ziehst ihn dann einfach hinter dir her nach unten und schließlich auch nach draußen.

Zum Glück ist die Mall nicht so weit vom Tower entfernt, so dass ihr die Strecke locker zu Fuß zurücklegen könnt. Schon jetzt macht dir die Kälte zu schaffen. Und dass, obwohl du aussiehst, wie auf einer Nordpolexpedition. „Ist dir kalt?" amüsiert sich Bucky neben dir. „Ach, sei doch still" meckerst du und schubst ihn leicht in die Seite. Schon hier draußen, merkt man, wie voll die Stadt ist. Und in der Shopping Mall wird es nicht besser. „Wo willst du als erstes hin?" seufzt Bucky, als er die Menschenmassen sieht. „Dritter Stock, Walmart" gibst du vor und schlägst dir deinen Weg durch den Haufen. Ihm bleibt nichts anderes, als dir zu folgen.

Zwei Stunden später hast du tatsächlich fast alles bekommen, was noch auf deiner Liste stand. Bucky war so freundlich und hat das Tragen deiner Taschen übernommen. Ehrlich gesagt, hatte er nicht wirklich eine Wahl. Jetzt sieht er aus wie ein Packesel. „Ich brauche nur noch Geschenkpapier und Schleifen, dann können wir zurück" meinst du freudig. Gequält sieht er dich an. „Das schaffe ich nicht mehr" meint er. „Ach komm schon, das hältst du auch noch durch" grinst du. „Nein, d/n. Ich meine das ernst. Das schaffe ich nicht mehr" sagt er. Seine Stimme ist plötzlich leise und ernst. „Bucky was ist los?" erkundigst du dich besorgt. Er schüttelt den Kopf, drückt dir deine Tüten in die Hand und strebt den Ausgang an. Dabei murmelt er etwas, dass wie „Ich brauche frische Luft" klingt. Möglichst schnell folgst du ihm. Doch bei den ganzen Menschen hast du ihn schnell verloren.

Als du endlich draußen stehst, siehst du ihn nicht mehr. „Bucky!" rufst du besorgt. Ein paar Menschen schauen dich komisch an. „Bucky!!" versuchst du es nochmal, diesmal lauter. Als du ein paar Schritte läufst, entdeckst du eine kleine Gasse und direkt am Anfang siehst du einen von Bucky's Handschuhen liegen. „Bucky!" rufst du und suchst ihn. Nach ein paar Metern findest du ihn, am Boden kauernd, mit dem Rücken an der Wand und dem Kopf zwischen den Händen. Ohne darüber nachzudenken, schmeißt du deine Tüten auf die Seite und stürmst zu ihm. „Was ist los, sprich mit mir" forderst du ihn auf. Du siehst, wie er tiefe Atemzüge nimmt und dabei mit sich kämpft. „Es ist alles gut, ich bin da. Konzentrier' dich nur auf dich" sprichst du ihm gut zu. Leider hatte er das schon öfters und weiß demnach, wie er eine Panikattacke unter Kontrolle bringen kann.

Es dauert kurz, doch dann traut er sich wieder aufzuschauen. „Wolltest du nicht noch Geschenkpapier kaufen?" ist seine erste Frage. „Dummkopf, ich leih' mir das von Natasha. Was ist los?" fragst du ihn. „Die Menschen, ich- es wurde mir einfach zu viel. Ich dachte, ich bekomme es hin, aber es wurde immer mehr und mehr und mehr. Eine Panikattacke zu unterdrücken, hat sich noch nie als schlau herausgestellt" probiert er zu witzeln. „Sollte man auch nicht machen. Warum hast du nichts gesagt?" willst du wissen und greifst besorgt nach seiner Hand. „Du hattest so viel Spaß, ich wollte die Stimmung nicht kaputt machen. Und ich dachte ja, dass ich es schaffe bis zum Ende. Tja, anscheinend ja nicht. Man!" ärgert er sich.

„Sendepause, Buck! Alleine schon, dass du mitbekommen bist, war ein Erfolgserlebnis für dich. Ich bin diejenige, die keine Rücksicht genommen hat. Verdammt, ich fühle mich schrecklich! Wieso ist mir das nicht aufgefallen?" fluchst du. „Hab's ja versucht zu verstecken. Aber hey, dich trifft keine Schuld. Ich habe es selbst einfach übertrieben. Wenigstens weiß ich es jetzt fürs nächste Mal. Ist schon okay" murmelt er. „Nichts ist okay! Ich habe dich zu was gezwungen, wo du wusstest, dass es dir nicht guttut, und ich habe keine Rücksicht genommen. Ich bin doch schon ein Trottel" ärgerst du dich. „Sag sowas nicht" flüstert er und fährt dir über die Hand. „Ich sag's nochmal: dich trifft keine Schuld."

Du hast keine Lust und keine Energie, dieses Gespräch hier und jetzt weiterzuführen, weswegen du einfach aufstehst. „Ich ruf' jetzt Steve an, er soll uns abholen" sagst du und kramst in deiner Tasche nach deinem Handy. „Das musst du nicht. Die paar Meter zurück schaffe ich schon, ich konnte mich ja jetzt erholen und-". Ein Blick von dir lässt ihn verstummen und stumm nicken.

Keine 15 Minuten hält Steve an der Straße und steigt besorgt aus. Als er hörte, dass etwas mit Bucky ist, hat er direkt alles stehen und liegen gelassen und ist losgefahren. „Buck! Ist alles okay?" will er besorgt wissen. „Mir geht's wieder gut" antwortet er knapp und steigt ein. „Aber mir könntest du helfen, Cap" grinst du und drückst ihm deine Tüten in die Hand, damit er sie im Kofferraum verstauen kann. Du setzt dich neben Bucky auf die Rückbank und greifst erneut nach seiner Hand, was er mit einem kleinen Lächeln quittiert.

Die Rückfahrt verläuft stillschweigend. Als ihr ankommt ist Steve sogar so nett und trägt dir deine Einkäufe aufs Zimmer, so dass du dich um Bucky kümmern kannst. „Sag Bescheid, wenn ihr was braucht, Okay?" erinnert er dich und du nickst. „Danke, Steve" sagst du und schließt dann die Tür hinter dir.

Bucky ist bereits dabei, seine Winterjacke auszuziehen. Als du auch deine Sachen ausgezogen hast, stellst du dich hinter ihn. Er steht am Fenster und hat seinen Blick nach draußen gerichtet. „Du warst heute sehr tapfer, Buck. Sieh' es nicht als Rückschlag, sondern als Erfolg. Bitte. Und danke, dass du mitgekommen bist." Ein Nicken seinerseits signalisiert dir, dass er es zur Kenntnis genommen hat. „Danke, dass du mich dazu gezwungen hast" meint er nach einer kurzen Pause. „Ich weiß nicht, wie lange ich sonst noch hier drin gesessen wäre. Vermutlich zu lange."

Vorsichtig schließt du deine Arme um ihn und schaust ihm in die Augen. Tatsächlich schleicht sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen, als er dir einen Kuss auf die Stirn drückt und ihr es euch dann auf dem Sofa bequem macht, da ihr für heute eindeutig genug von der Außenwelt habt.

𝗠𝗔𝗥𝗩𝗘𝗟 𝗔𝗗𝗩𝗘𝗡𝗧𝗦𝗞𝗔𝗟𝗘𝗡𝗗𝗘𝗥 2022Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt