Josys Sicht:
Ich hatte den wilden Kerlen nicht geholfen wegzurennen, allerdings bin ich ihnen aber auch nicht wie die Schattensucher hinterhergelaufen. Ich wusste sie würden das schaffen, auch ohne meine Hilfe. Meine Beine trugen mich zurück in mein Schlafzimmer, schon fast taub fühlte sich alles an, es war komisch, seit Markus mich geküsst hatte, prasselten alle Erinnerungen auf einmal auf mich ein und während ich, während ich ihn nur so kurz sah, Vorspielen konnte das alles okay war, wusste ich nicht wie mir geschah. Ich muss zugeben das mir auf jeden fall auch gute Erinnerungen in den Sinn kamen, doch wie es leider so oft war, überwiegten die schlechten nunmal. Und dann kam mir eine Frage in den Sinn. Wollte ich Leon überhaupt retten? Nach allem was er mir angetan hatte? Es war eine Sache wenn man immer wieder Zeit hatte sich von den Enttäuschungen und dem Schmerz zu erholen, doch wenn alles auf einmal dich wieder mit herunterzog. Tja, was tat man dann? Jedes verletzende Wort, jede verletzende Tat, setzte sich zu einem Riesen Ball zusammen und erschlug dich schon fast. Doch während ich mir die Frage stellte ob ich ihn retten sollte, kamen mir auch die schönen Erinnerungen in den Sinn. Doch was überwog? Das war eine Frage die ich mir wohl selber stellen musste. Und ich dachte ich wäre immer ein so positiver Mensch gewesen, das ich immer dachte das Gute überwog, doch jetzt? Jetzt wo ich wirklich alles gleichzeitig vor mir hatte, drohte ich daran zu ersticken. Besonders eine Erinnerung ließ mich kräftig schlucken.
„Es ist deine Schuld!" ich wusste das mein Zwillingsbruder verletzt war, ich wusste das Mam's Tod ihn und alle von uns zerriss, doch das ging zu weit.
Als er realisierte was er gerade sagte wich er einen Schritt zurück und Leon sah mich mit großen Augen an.
„Josy, ich-" ich ließ ihn nicht aussprechen, ich konnte nicht, selbst wenn ich gewollt hätte.
Stattdessen rannte ich, ich rannte so schnell wie ich konnte. Da unser Streit im Garten stattgefunden hatte, nachdem Leon gegen mich im Fußball verlor, hatte ich zu meinem Glück schon Schuhe an. Ich wusste nicht wohin ich rannte, meine Tränen verschleierten meine Sicht um ein Hundertfaches, also entschied ich mich einfach meinem Gefühl zu folgen. Wie konnte er nur? Wie konnte er mir nur an den Kopf werfen das es meine Schuld war das Mam nicht mehr lebte? Seine Worte halten unaufhörlich in meinem Kopf. ‚Es ist deine Schuld!'. Und wofür das alles? Weil er verloren hatte und damit schon wieder nicht umgehen konnte, weil sein Ego so groß war, das es für einen normal sterblichen schon ungesund war. Als ich das Geräusch von Kies unter meinen Füßen hörte und spürte, hielt ich sofort inne. Ohne die Augen zu öffnen -die ich kurz bevor ich anhielt geschlossen hatte, damit die Tränen nicht zu sehr in meinen Augen brannten- wusste ich sofort wo ich mich befand. Schwer schluckend öffnete ich meine Lider und setzte wie in Trance einen Fuß vor den anderen. Ich zählte die Gräber an denen ich vorbei kam, bis ich zu dem stieß, wohin es mich überhaupt zog. Es waren 23, genau 23 Gräber vom Eingang bis hier her. Auf dem grauen Stein erstreckte sich der Name meiner Mutter und unser Familienname. Ich kniete mich vor das Grab und sah mir die Blumen an. Es waren Sonnenblumen, die Lieblingsblumen meiner Mutter.
„Weißt du mein Schatz, Sonnenblumen strahlen Wärme aus und sie lassen einen fröhlich werden sobald man sie ansieht. Sie vertreiben alle negativen Gedanken."
Ihre Stimme hallte durch meinen Kopf und es zauberte ein kleines Lächeln auf meine Lippen, während ich erkannte das sie recht hatte. Diese Blumen anzusehen machte mich fröhlich.
Und plötzlich hatte ich meine Antwort, wieso sollte ich an allen negativen Erinnerungen festhalten, wenn ich schon stark genug war um sie zu verzeihen und hinter mir zu lassen? Das kam nicht in Frage. Ich überlegte scharf, wo Leon war wusste ich, denn es gab einen Ort an den Darkside mich nie lies und ich würde darauf schwören das er sich dort befand. Doch wie sollte ich dort hinkommen? Mir war klar das es zwei Möglichkeiten geben musste, zu einer hatte er einen Schlüssel und bei der anderen war ich mir fast sicher das ich es unter Tags wahrscheinlich nicht erreichen konnte ohne zu Stein zu erstarren.
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Der Junge der mich leiden und lieben leerte🖤🧡 (Markuss FF)
FanfictionDie Wilden Kerle wurden Älter und somit auch Josy. Nach dem Schulabschluss entschlossen sie sich noch ein Abenteuer zu erleben. Allerdings ohne Marlon, doch ein anderer kommt dazu, ein alter wilder Kerl, ohne den sie Leon, der so plötzlich verschwun...