15. Neustart

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Freitag 3. Februar 2012

Vic

Nach den abschließenden Arbeiten, den vorangegangenen Strapazen und einfach nur weil ich es mir verdient hatte, beschloß ich ein lange, heiße Dusche zu nehmen und war schon dabei meine verschwitzten Sachen auszuziehen, als ich gegen das Lineal in meiner hinteren Hosentasche stieß.

Verdammt!

Auch wenn ich jetzt nicht unbedingt die größte Lust verspürte, nochmal in den Keller hinunter zu laufen, entschied ich mich dann aber doch dazu, bevor mir dieses blöde Stück Metall noch weiter auf die Nerven gehen konnte.

Also eilte ich kurz darauf die Stufen hinab, öffnete die Tür zu meiner Werkstatt, knipste das Licht an und versuchte mich als Basketballer.

Leider überschätzte ich meine Treffsicherheit bei weitem und anstatt im Werkzeugkasten zu landen, flog das Lineal darüber hinweg und blieb......in der Wand dahinter stecken!!!!

Es blieb in der Wand stecken???

Verwundert blieb ich stehen und betrachtete diese surrealistische Szene einen Moment lang, bevor ich näher trat und mit einem kräftigen Ruck, das Meßinstrument aus der Wand heraus zog.

Vorsichtig klopfte ich die Wand hinter der Werkbank ab und stellte fest, das die eine Hälfte davon irgendwie hohl klang.

Ganz entfernt erinnerte ich mich daran, das einer der Handwerker bei der Renovierung damals vorgeschlagen hatte die unebenen Wände in den Kellerräumen zu begradigen....und da ich dies für eine gute Idee hielt, hatte ich ohne es mir vorher anzusehen, zugestimmt.
Tja...das mußte wohl das Ergebnis davon sein dachte ich und begutachtete den Schaden den ich angerichtet hatte.
Ein ungefähr zehn Zentimeter großes Stück der Rigipsplatte stand schräg von der restlichen Wand ab und ich überlegte gerade ob man das noch irgendwie kitten könnte, als mich ein kurzes schabendes Geräusch und ein dumpfes Aufschlagen,....gespannt aufhorchen ließ.

Da waren doch hoffentlich keine Ratten oder ähnliches in den Wänden oder?

Wenn ja....würde ich ein ernstes Wörtchen mit den Handwerkern reden müssen.

Mit angehaltenem Atem legte ich nun mein Ohr an die Wand und begann in schneller Abfolge dagegen zu klopfen,....und tatsächlich!!!

Das Geräusch wiederholte sich!

Ok....Zeit der Sache auf den Grund zu gehen.

Schnell schloß ich die Tür zur Werkstatt, zog ächzend die Werkbank von der Wand weg, ergriff den größten Hammer aus meinem Sortiment und gab meine Thor-Imitation zum Besten.

*******

Eine Stunde später.....

Katharina

"Ja leck mich doch am Arsch!!!!" knurrte ich und pfiff anerkennend durch meine Zähne.

"Wie bitte....?!"

"Ähhm.....ach nichts...Frau Herzog!" erwiderte ich und beobachtete die Jungs von der SpuSi, die fachmännisch das Loch in der Wand vergrößerten und nachdem sie endlich Raum genug geschaffen hatten, die "Beute" Stück für Stück aus dem sicheren Versteck herausholten.

Auch wenn ich es ungern zugab, hier hatte mal wieder Kommissar Zufall die Nase vorn gehabt.

Vor gut einer Stunde, als ich mir gerade einen Becher meines verdünnten Kaffees gönnte und schon glaubte, das dieser Teil des Kunstraubes für immer verschollen bleiben würde, rief Frau Herzog an und erzählte mir von ihrem vermeintlichen Rattenproblem.

A Scorpio's Sting BAND 13Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt