6 - Plan

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Taehyung Sicht

Nachdem ich Li Na in ihr Zimmer gebracht hatte, ging ich die Treppe wieder hinunter um den Jungs unten noch etwas Gesellschaft zu leisten.

Ich schlenderte wieder ins Wohnzimmer und ließ mich auf meinen gewohnten Platz neben Kookie fallen.

Die Jungs sind immer noch in irgendeine Diskussion vertieft, welcher ich nicht so wirklich folgen konnte.

Yoongi sah besorgt in meine Richtung und sprach mich auch fast sofort an.

„Tae? Wie geht es Li Na?", fragte er. Ich lächelte milde, als auch schon die restlichen Gespräche verstummten.

„So weit ganz gut. Sie wollte schlafen gehen. Ich habe sie ins Zimmer gebracht." Er nickte nur.

„Was ist eigentlich mit ihr passiert?", fragte Jin plötzlich. Suga seufzte.

„Ich weiß nicht genau. Irgendwas muss passiert sein", grübelte er.

„Sollten wie vielleicht versuchen etwas herauszufinden?", sprach Namjoon seine Gedanken aus. Yoongi dachte nach.

„Ich weiß nicht. Vielleicht. Was ist wenn sie dies herausfindet und es nicht möchte? Ich habe sie gerade erst wieder. Ich möchte sie nicht davon jagen."

„Ich weiß, dass du sie nicht verlieren willst, aber vielleicht ist dies der richtige Weg, um ihr zu helfen ihr Trauma zu überwinden. Anscheinend kämpfte sie schon länger alleine damit", sagte Jin. Verwirrt sah ich ihn an.

„Wie meinst du das? Alleine?" Er nickte.

„Ja. Jetzt sei mal ehrlich hätte sie Freunde oder jemanden gehabt wäre sie doch gar nicht erst in dieser Situation", erwiderte der Älteste.

„Aber was ist mit Oma? Sie war nie alleine." Jin zog eine Augenbraue hoch.

„Ist das dein ernst? Erzählst du all deine Probleme deiner Familie? Und würde sie auf einmal nicht mehr sprechen, wäre dies Freunden aufgefallen. Und noch etwas. Hat sie jemals erwähnt als du gesagt hast, dass du sie mitnimmst, dass sie noch Freunden oder so Bescheid geben müsste?" Yoongi schüttelte nur mit dem Kopf.

Vielleicht hatte Jin ja Recht und sie hatte wirklich keine Freunde. Mir tat es weh ein so hübsches Mädchen traurig zu sehen.

Ich wollte ihr helfen. Um sie und natürlich Yoongi glücklich zu sehen. Voller Tatendrang stand ich also auf. Daraufhin wurde ich nur komisch angestarrt.

„Dann wissen wir ja was wir an unserem nächsten freien Tag machen werden." Nur verwirrte Blicke von Seiten der Jungs bekam ich zugeworfen.

„Wir werden zu ihrer alten Schule fahren und uns dort selbst ein Bild verschaffen, indem wir die Lehrer sowie Schüler ausfragen. Vielleicht wissen die ja etwas." Yoongi nickte begeistert. So auch die anderen Jungs.

„Das ist eine tolle Idee. Und außerdem sagte mir Frau Lee vom Jugendamt, dass sie einige Zeit zum Psychiater ging. Vielleicht weiß er auch etwas. Euch wird er aus datenschutzrechtlichen Gründen wahrscheinlich nichts erzählen, aber da ich ihr Bruder bin wird es wahrscheinlich klappen. Wir machen es so... An unseren nächsten freien Tag fahren wir nach Busan. Wir teilen uns in drei Gruppen auf. Die eine geht zu Li Nas Schule, die andere zum Psychiater und da Li Na nicht komplett alleine bleiben kann bleibt jemand bei ihr. Allerdings weiß ich nicht, ob sie überhaupt wieder dorthin möchte."

Alle waren mit der Idee einverstanden und es herrschte wieder eine Weile Schweigen.

„Apropos alleine... Tae sagte zwar, dass es ihr gut ging, als er das Zimmer verließ. Aber stimmt das auch wirklich? Immerhin hat sie gerade erst ihre Oma tot in ihrer Wohnung gefunden. Also ich wäre total verstört", äußerte Hobi seine Bedenken.

Wir sahen uns alle gegenseitig besorgt an und hatten wahrscheinlich alle die selbe Idee. Das mit ihrer Oma wussten wir, da Frau Lee dies auch in ihrem Brief an Yoongi erwähnte.

Schnell sprangen wir alle von der Couch hoch und preschten zu ihrer Zimmertür.

Aus ihrem Zimmer konnte man lautes Geraschel hören, als wir alle still vor ihrem Zimmer standen. Bevor ich allerdings die Tür öffnete schaute ich nochmal besorgt zu Yoongi. Dieser nickte mir zustimmend zu und ich drückte die Klinke hinunter.

Zuerst war gar nichts in diesem Zimmer zu erkennen, da es sehr dunkel hier war. Also gingen wir hinein und schlossen die Tür hinter uns.

Und so standen wir hier sieben Jungs, welche Hyungs Schwester beim Schlafen zusahen.

Nach einer Zeit hatten wir uns an die Dunkelheit gewöhnt. Wir wollten sie durch das Licht im Zimmer nicht wecken.

Ich sah genauer hin zu dem zerbrochenen Etwas im Bett. Sie wälzte sich von einer Seite zur anderen und hatte Schweißperlen auf ihrer Stirn stehen.

Ihr Mund öffnete sich etwas und ich sah nur hilflos in die Runde. Der Rest der Truppe wusste aber auch nicht was zu tun war. Daher standen wir alle nur stumm im Raum und dachten nach.

Bevor wir allerdings noch irgendwas machen konnten, schreckte sie auch schon schweißgebadet aus ihrem Traum auf.

Verstört starrte sie eine Weile vor sich hin bis sie sich wieder gefasst hatte.

„Alles in Ordnung Li Na?", fragte Yoongi sie. Sie zuckte kurz zusammen und sah dann in unsere Gesichter. Sie nickte nur auf Yoongis Frage. Kramte kurz darauf aber ihren Block hervor und schrieb etwas darauf.

Danach hielt sie ihn Yoongi unter die Nase. Ich spähte darauf.

„Mir geht es zwar gut, aber kannst du vielleicht die Nacht hier schlafen. Dann fühle ich mich sicherer." Verwirrt sieht er sie an nickte jedoch ohne weitere Fragen zu stellen.

Er scheuchte kurz darauf alle aus dem Zimmer, bat mich aber kurz auf sie aufzupassen, während er sich bettfertig machte.

Nach ungefähr 5 Minuten kam er wieder und scheuchte nun auch mich aus dem Zimmer.

So ging ich ins Zimmer, machte mich bettfertig und schlief relativ schnell ein, sobald ich im Bett lag.

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Oben ist Tae wie er hier aussehen soll

Silent VoiceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt