54 - Konsequenzen

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„Liii Naaaa...", quengelte Tae. Er lag mit seinem Kopf auf meinem Schoß und starrte mich von unten mit seinem Welpenblick an. Ich hasste es, wenn er das machte. Wie konnte man dazu nur nein sagen?

Seitdem ich mit Hitman Bang alleine in seinem Büro gesprochen hatte, war er so drauf. Es war schon wieder eine Woche vergangen und er wollte in jeder freien Minute wissen, worüber wir gesprochen hatten. Aber das konnte ich ihm nicht sagen. Noch nicht zumindest. Er musste sich noch etwas gedulden.

„Warum willst du mir nicht sagen, worüber ihr gesprochen habt", jammerte er weiter schmollend. Ich seufzte einmal schwer und nahm mein Handy um etwas zu schreiben.

„Tae... Ich kann es dir noch nicht sagen. Es soll eine Überraschung für dich und die Jungs sein. Wenn ich dir jetzt davon erzähle, wäre meine bisherige Mühe umsonst gewesen. Gedulde dich bitte noch etwas." Schmollend starrte er mich an, bis er verstand was ich gerade gesagt hatte.

„Überraschung?", fragte er neugierig. Ich nickte.

„Was soll das denn für eine Überraschung sein, dass du mit Hitman Bang darüber sprechen wolltest?", quetschte er mich weiter aus. Innerlich stöhnte ich. Dieser Junge machte mich noch wahnsinnig. Würde ich ihn nicht so lieben würde ich ihn zum Teufel scheren. Konnte er es nicht einfach gut sein lassen und abwarten? Natürlich nicht. Immerhin sprachen wir hier von Tae. So tat ich das einzige was mir einfiel um ihn zum Schweigen zu bringen. Ich packte sein Gesicht mit beiden Händen, beugte mich hinunter und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

Mit großen Augen schaute er mich sehr überrascht an. Es war das erste Mal, dass ich von mir aus die Initiative ergriff und ihn küsste. Bisher kam immer alles von ihm aus. Verlegen drehte ich meinen Kopf zur Seite und vermied jeglichen Augenkontakt mit ihm in der Hoffnung meine Röte im Gesicht zu verstecken.

Aber das war wohl nicht möglich denn Taehyung richtete sich auf und brachte mich dazu ihn wieder anzusehen. Er sah mich mit Verlangen in seinen Augen an. Mein Gesicht wurde noch röter, falls überhaupt möglich, wodurch er breit Grinsen musste.

„Hast du mich gerade das erste mal von dir aus geküsst?", fragte er das Offensichtliche mit rauer Stimme. Ich nickte langsam. Seine Augen wurden dunkel und er starrte mir nur tief in die Augen. Die verführerische Aura, die von ihm ausging, überrumpelte mich förmlich. Seine Augen hatten so eine Anziehungskraft auf mich, dass ich es nicht schaffte weg zu schauen. Sie hielten mich gefangen.

Völlig vernebelt prallten daher vollkommen unvorbereitet im nächsten Augenblick seine Lippen auf meine. Dieser Kuss war irgendwie anders, als die bisherigen. Denn er war heiß, er war leidenschaftlich, er war verzweifelt. So einen Kuss hatte ich noch nie gehabt. Es brachte mich ganz durcheinander. Ich fühlte mich als würde ich auf Wolken schweben. Meine Arme schlangen sich wie automatisch um seinen Nacken und ich presste mich mit meinem Oberkörper fester an seinen, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passte.

Um mich herum nahm ich nichts mehr war. Alles war wie in Watte gepackt. Meine Augen taten sich schwer sich zu fokussieren. Das einzige was ich wahrnahm war er. Seine Lippen auf meinen. Sein leises stöhnen, als seine Zunge mit meiner tanzte. Seine Hände die meinen Oberkörper an den Seiten auf und ab fuhren.

Ich merkte wie mein ganzer Oberkörper heiß war. Wenn wir nicht aufhörten, wusste ich wohin das führen würde. Aber war ich schon dazu bereit? Ging das nicht alles zu schnell? Doch bevor ich etwas tun konnte, unterbrach er den Kuss schwer atmend und legte seine Stirn an meine.

„Wenn wir jetzt nicht aufhören, weiß ich nicht, ob ich mich noch zurückhalten kann", flüsterte er außer Atem. Ich nickte nur.

„Ich will dich so sehr. Es fällt mir schwer dir zu widerstehen. Aber ich denke nicht, dass du dazu schon bereit bist. Und ich werde nichts tun, was du nicht möchtest. Wir gehen es langsam an", flüsterte er leise. Ich nickte wieder.

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