Kapitel 15 - Leoch

75 2 0
                                    

Die Ruhe vor dem Sturm. Schon oft hatte Rey dieses Sprichwort gehört, sei es damals auf Jakku, vor einem bevorstehenden Überfall bestimmter Tedos, sei es beim Widerstand vor einem Angriff der ersten Ordnung gewesen, doch sie selbst hatte es noch nie genutzt, doch so wie es schien könnte sich das schlagartig ändern. Der heutige Morgen hatte schon etwas Unheil bringendes an sich, das konnte Rey einfach fühlen. Zwar glaubte die Jedi nicht an Wahrsagereinen oder Zukunftssprechungen, jedoch hatte ihr Gefühl sie bis jetzt selten im Stich gelassen. War es an der Zeit, sich Sorgen zu machen? Kylo hatte ihr bereits schon von Leoch erzählt. Der Planet war bedeckt von riesigen Wäldern, steilen Klippen und weitläufigen Feldern, beinahe ähnelte er schon Aldeeran, dem Heimatplaneten seiner Mutter. Sie selbst war jedoch noch nicht dort gewesen. Rouge kam bepackt mit einigen kleineren Taschen zu ihnen gelaufen und wollte sie zu ihnen ins Schiff bringen: "Zum Glück seid ihr noch hier", antwortete er außer Puste: "Ich habe hier noch einiges für euch, reicht von Medizin bis hin zu Ersatzteilen für euer Schiff. Es tut mir so leid, nicht mit euch fliegen zu können, nur weil dieser Vollidiot von General Hux unbedingt nach Coruscant muss und eine Leibgarde braucht"

"Ist schon gut, wirklich, du kannst ja nichts dafür, außerdem scheinen wir ja jetzt bestens versorgt zu sein", erwiderte der dunkle Ritter, während er seinem Freund die ledernen Beutel abnahm und in ihrem Schiff verstaute. Ein Freund- es war noch immer komisch für sie, Rouge als Kylos Freund zu bezeichnen, dachte sie doch früher immer, er wäre eine brutale Tötungsmaschine gewesen.

"Und du Rey halte ein Auge auf alles. Du bist immer noch am Arm verletzt, vergiss das ja nie und gehe keine Risiken ein, du musst auf alles aufpassen", wandte er sich dem Mädchen zu und umfasste brüderlich ihre rechte Schulter um ihr sein Mitgefühl zu verdeutlichen. Dankend nahm sie seine Geste an, drückte die Hand auf ihrer Schulter fest und sah in seine hellblauen Augen: "Selbst wenn ich verletzt bin, ich weiß wie man kämpft oder wie man ein Duell gewinnt, ich werde auf mich aufpassen. Mach dir keine Sorgen um mich, Rouge"

"Oh, um dich mache ich mir überhaupt keine Sorgen Rey", flüsterte der Ritter und schielte dabei zu Kylo hinüber, doch wie es der Zufall so wollte hatte auch er seine Befürchtungen gehört. Während die Jedi sich ein leichtes Lachen verkniff sah Kylo genervt zu seinem Kumpel hinüber, doch wussten beide, dass er dies nicht ernst gemeint hatte.

"Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass wir unser Imperatorenpaar einfach so losfliegen lassen, ohne uns noch einmal richtig zu verabschieden", rief Sniper ihnen zu, während er mit Heavy und den anderen Ritter im Schlepptau durch den riesigen Hangar stapfte. Die Schuhe der Gruppe halten gefährlich am Boden, sodass jeder Sturmtruppler sowie jeder Pilot einen sichtlich großen Bogen um sie machte, doch das schien in diesem Moment wohl keinen zu stören.

"Lass dich drücken Mädchen!", meinte Sniper freudig um von der Gefährlichkeit ihrer Mission abzulenken. Er versuchte zu Lächeln, woraufhin sich die breite Narbe in seinem Gesicht mit jeder Bewegung seiner dafür benötigten Muskeln in den Vordergrund drückte. Cardo, ein Ritter, welcher sich zumindest vor Rey noch nicht allzu oft zu Wort gewandt hatte, brachte sich zweifelnd in die Runde mit ein: "Ihr wisst hoffentlich wie gefährlich diese Aktion sein kann, würde Pryde uns nicht zurückhalten würden wir sofort nachkommen, aber-"

"Man widersetzt sich einem Befehl eines Generals nicht, selbst, wenn man höhergestellt ist, zumindest bei Pryde. Hab's schon verstanden, danke Cardo", erkannte Kylo mit grübelnder Miene, während er mit seinen ledernen Handschuhen beinahe schon abwesend sein Kinn ergriff und nachdachte. Nein, es gab wirklich keine Möglichkeit die Ritter auf die Mission mitzunehmen. Der Rest der Gruppe führte noch einmal die letzten Checks an ihrer Maschine und Rey zählte noch einmal ihre Munition sowie Waffen nach. Sie wussten nicht, auf welche Kreaturen sie auf Leoch treffen würden, da war es besser vorbereitet zu sein und lieber mehr zu haben, als zu wenig. Die anderen verabschiedeten sich und wünschten ihnen viel Glück auf ihrer Reise, woraufhin die Jedi nun selbst zu zweifeln begann, ob sie sich mit dieser Mission wohl nicht übernommen hätten. Gespielt gelassen stieg sie mit Kylo die dunkle Rampe ihres Schiffes empor, als sich Heavy doch noch einmal umdrehte und ihnen zurief: "Ach ja, und Rey!"

His empressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt