Kapitel 23 - Alte Bekanntschaften

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Kälte, Nässe, und vielleicht auch ein Hauch von endloser Einsamkeit preschten schlagartig gegen die noch immer verwundete Figur der Jedi, nachdem sie ihren ersten Fuß auf den Eisplaneten Illum gesetzt hatte. Zugegeben, die Medidroiden der ersten Ordnung hatten bei ihrer Verartzung wirklich gute Arbeit geleistet, doch eine frische Einstichwunde und eine etwas ältere Schusswunde ließen selbst ein Mädchen wie Rey nicht kalt. Ihre Begleitung, Kylo, stellte sich schützend vor das Mädchen und suchte Yourts Koordinaten, wie er es schon damals auf Leoch getan hatte.

"Kylo, wie sehr ich deine Vorsicht auch wertschätze, ich glaube kaum, dass uns hier auch nur eine Person begegnen wird, geschweigeden angreifen"

Mit einem warmen Ausdruck, ganz im Gegenteil zu ihrer Umgebung, holte Rey auf, stellte sich neben ihre Begleitung und begutachtete Yourts Karte.

"Ich denke wir sind bald da. Siehst du diese Markierung? Das wird sicher der Eingang zur Kyber-Höhle sein", sie gab ihm die Karte zurück und setzte zum Gehen an: "Kommst du dann? Ich will nicht wissen was passiert, wenn wir Pryde und Kioff noch länger warten lassen"

Kylo zögerte.

"Ich bin gleich da, aber warte nimm das noch mit", der dunkle Ritter drückte Rey kurz vor dem eisigen Torbogen, der sich anscheinend als Eingang herausstellte, noch einen etwas in die Jahre gekommen Blaster in die Hand. Verwundert strich die Jedi über die Oberfläche, auch wenn er an einigen Ecken schon zu rosten begann, schien er immer noch zu funktionieren. Noch nie hatte sie dieses Modell bei einem Soldaten der ersten Ordnung gesehen, und auch die Gravur "BS" kam ihr neu vor. Selbst Kylo bemerkte ihre Neugier.

"Etwas alt, aber funktionieren wird er noch. Mein Vater hat ihn mir vor einigen Jahren gegeben, bevor ich...", er stockte mitten im Satz: "bevor ich zu Luke gegangen bin. Wir wissen nicht was oder wer in dieser Höhle sein wird und müssen immer mit einem Hinterhalt rechnen. Das wirst du ja nach deinem Angriff am Besten wissen müssen"

"Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich mich so gut es ging verteidigt habe. Außerdem lag ich nicht einmal fünf Minuten alleine am Boden bevor du gekommen bist", langsam nahm sie seine Hand in die Ihre: "Mir ist nichts passiert, und das habe ich auch dir zu verdanken"

Ihr Gegenüber sah zweifelnd auf ihre Hände herab. Sie hatte recht, auf der Finalizer hatte er sie beschützen können, doch würde er das auch auf Illum können? Sanft drückte der dunkle Ritter ihre Hand etwas fester.

"Das weiß ich doch, aber wir müssen trotzdem vorsichtig sein. Noch einmal kann ich dich nicht verlieren"

"Und das wirst du auch nicht, das verspreche ich dir"

Die Höhle war größer als gedacht, und die Kristalle schwerer zu finden als angenommen. Vor dem Imperatorenpaar erstreckte sich nicht nur ein verwinkeltes Labyrinth aus Eis, sondern auch eine noch kompliziertere Anweisung Yourts. Der Ingenieur wollte nicht etwa einen großen Kristall, sondern eher dutzende kleine, die nicht einmal in ein Lichtschwert gepasst hätten. Wofür genau? Das wussten Rey und Kylo nicht. Anweisung war Anweisung, vor allem bei der ersten Ordnung. Außerdem hatte die Gruppe um Kylo und die Ritter, nachdem sie den mysteriösen Angreifer noch immer nicht gefunden hatte, wirklich andere Sorgen.

Nach einiger Zeit wurden beide schließlich fündig. Vor ihnen befanden sich einige der besagten Kristalle, die genau Yourts Vorstellungen entsprachen. Allesamt rot, die Schwert-Farbe der dunklen Seite. Niemals hätte Rey zu Träumen gewagt einmal diese Farbe aufsuchen zu müssen.

Doch sie waren nicht alleine hier. Während Kylo damit beschäftigt war die passenden Kristalle zu finden und mit der Macht aus Wand und Boden zu ziehen, folgte Rey einem Gang des ihr so verwirrenden Labyrinths. Je mehr sie sich von Kylo entfernte, desto dunkler wurde auch ihre Umgebung, doch sie wäre keine Jedi gewesen hätte sie nicht ihr Lichtschwert zur Hand gehabt. Mit einem lauten Zurren entzündete sie die hell-leuchtende Klinge. Ihre Umgebung änderte sich sofort zu einem sanften blau. Nein, alleine war sie wirklich nicht mehr, das spürte sie. Doch bis jetzt erkannte sie noch nichts, keine dritte Person, keinen Angreifer, kein gewaltbereites Tier, nur die Kyber-Kristalle, die in den verschiedensten Farben im Eis glänzten, darunter auch das ihr allzu bekannte hellblau.

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