His empress

Kapitel 27 - Aus dem Hinterhalt

Lange, blaue, nie enden wollende Lichtblitze zeigten sich in ihrer gesamten Pracht vor den Fenstern der Schiffe und präsentierten ihr Schauspiel. Rey erkannte, wie einige der Soldaten ihnen stillschweigend folgten, vermutlich, um sich etwas vor der bevor kommenden Schlacht abzulenken. Die erste Ordnung sollte zwar besatzungstechnisch im Vorteil sein, doch einen Vorteil hatte auch der Widerstand: Sie wussten nicht, dass sie kommen.

"In wenigen Augenblicken werden wir Pasaana erreichen, doch bis wir in seiner Atmosphäre sind wird es noch etwas dauern. Haltet euch trotzdem bereit"

Poes Stimme hallte lautstark durch jedes einzelne Schiff der Flotte. Jeder Transporter, jeder Jäger, ja sogar die wenigen, die zur Sicherheit auf Kashyyyk geblieben waren hörten ihn nun. Und wie er es vorausgesagt hatte passierte es auch. Die einzelnen Schiffe sprangen alle nacheinander aus dem Hyperraum und invasierten den Planeten schon beinahe. Rey erkannte wie sich die Soldaten kampfbereit machten und sah auch, wie Ben sie neben sie stellte um ihre Hand zu nehmen. Nach zwei Wochen beim Widerstand war das kein Problem mehr.

"Bereit?", flüsterte der dunkle Ritter ihr zu und strich ihr eine Strähne hinters Ohr.

"Das weiß ich noch nicht", sie zögerte: "Ben, ich habe Angst. Ich wollte es dir vorher nicht sagen um die anderen nicht zu entmutigen. Aber ich habe Panik, was den anderen passieren wird. Was, wenn ich ihnen nicht helfen kann?"

"Rey, beruhige dich. Du hast die anderen gehört, wir kommen aus dem Hinterhalt. Die erste Ordnung weiß nicht, dass wir kommen. Du wirst das schon schaffen, wir beide werden das", er zögerte und gab ihr flüchtig einen Kuss auf den Mund, jedoch so, dass es niemand sah: "Du bist nicht nur die letzte Jedi des Widerstandes, du bist auch meine Jedi"

Doch Rey lächelte ihm nur notgedrungen zu. Warum er genau jetzt so ruhig bleiben konnte wusste sie selbst nicht. Sie standen kurz davor, einen seit Ewigkeiten währenden Krieg zu beenden, nahm ihm das etwa nicht mit? Langsam nahmen die Schiffe Kurs auf Pasaana. Jeder der Piloten flog mit Bedacht, die erste Ordnung sollte sie ja nicht schon frühzeitig erwischen. Rey erkannte wie ein Jägertrupp an ihnen vorbeidüste um den Landeplatz zu begutachten. Sie flogen mehrere hundert Meter vor ihnen, ihre Symbole des Widerstandes glitzerten in der Sonne. Von Reys Jäger aus konnte sie noch nichts besonderes erkennen. Vor ihr erstreckte sich nur Wüste, keine Schiffe der ersten Ordnung, keine Sturmtruppen, keine Waffenvorführung. Die Jedi beschlich so langsam ein mulmiges Gefühl.

"Ich hab da ein ganz mieses Gefühl bei dieser Sache", flüsterte sie, doch so leise, dass Ben sie nicht hören konnte.

"Sandfläche in wenigen Sekunden erreicht. Dort können wir die unauffälligen Transporter landen und auf die bewaffneteren Schiffe umsteigen", ertönte die Stimme von Kazuda, dem Jägerpiloten, durch den Raum: "Widerstand, ich wünsche uns allen viel Glück und Kraft, aber ich bin mir sicher, dass wir dieses Häufchen Elend von erster Ordnung leichtfertig schlagen kö-"

Ein Knall.

Es piepste ohrenbetäubend.

Zwei, nein, drei Explosionen erschütterten den Bug ihres Frachters. Rey kämpfte sich nach vorne ins Cockpit um mit Poe zu sprechen, Ben war immer an ihrer Seite und ebenso verwirrt wie die Jedi.

"Poe sag mir was hier los ist. Wo sind unsere Jäger?", platzte es aus ihr heraus, doch der Pilot war selber gerade damit beschäftigt sein Schiff irgendwie zu landen.

"Wo unsere Jäger sind? Dann schau doch mal nach unten! Diese Schweine haben uns entdeckt, das ist los!"

Rey konnte ihren Augen nicht trauen und nahm zitternd ihre Hand vor den Mund. Das einzige was sie am Boden erkannte waren hunderte, wenn nicht sogar tausende Sturmtruppen und viele, rauchende, Feuer fangende Wrackteile.