Kapitel 7

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(Überarbeitet am 24.02.18)

„Verdammt! Was machst du hier?"

„Was? Das sollte wohl eher ich dich fragen!" Er hatte echt Nerven! Entgeistert starrte ich ihn an, während sein böser Blick auf mir ruhte. Sollte das jetzt ein schlechter Scherz sein?

„Ich dachte dein Name ist Cutler und nicht Harp!" Meine Stimme war anklagend. Wenn ich mich nicht so unter Kontrolle hätte, würde ich mit meinem Finger in seine breite Brust stechen. Geschockt lehnte ich mich an meinen Tisch und spannte meine Finger um die Tischplatte herum an.

„Mein Name ist Cutler. Dr. Harp ist mein Vater. Er hat mich gebeten für ihn einzuspringen." Er schien sich schneller von seiner Überraschung zu erholen als ich, denn er kam auf mich zu und setzte sich auf einen der beiden Sessel vor meinem Schreibtisch, lehnte sich zurück und schaute mich aus seinen grauen Augen an. Sein Blick ruhte auf mir. Um ihm zu entgehen, setzte ich mich in meinen Stuhl hinter dem Schreibtisch, schlug den vorbereiteten Ordner auf und blicke hinein.

„Wird Ihr Vater noch zu diesem Termin erscheinen, Mr. Cutler?" Ich versuchte so professionell wie möglich zu erscheinen, ohne mir anmerken zu lassen, dass ich von seinem Verhalten etwas enttäuscht war. Wieder schwebte das Bild aus der Zeitung vor meinem Auge umher, doch ich verdrängte es und schaute ihn an. Seine Augenbrauen waren vor Überraschung nach oben gewandert.

„Mein Vater wird gar nicht mehr kommen. Er hat mich gebeten den Auftrag für ihn zu übernehmen." Bei seinen Worten blieb mir Wort Wörtlich die Spucke weg.

„Und was bedeutet das genau?" Ich war zu verblüfft um meine Unsicherheit zu verbergen. Ich strich mit meinen unruhigen Fingern über das Papier und hoffte er würde meine Unsicherheit nicht bemerken.

„Mein Vater hat nicht genügend Zeit sich einem so großen Projekt zu widmen wie es erforderlich ist. Deshalb hat er mich gebeten sich um dieses Projekt zu kümmern." Ok. Das hatte ich nicht erwartet. Jetzt musste ich diesen Mann mehrmals die Woche, über ein Jahr lang, jedes Mal sehen. Wenn er mich nicht versetzt hätte, wäre es vielleicht auch nicht so schlimm. Ich wollte ihn gerne auf unser Date ansprechen, konnte mich aber nicht überwinden. Ich hatte bis jetzt immer privat und geschäftlich voneinander getrennt und da er auch nicht auf dieses Thema zu sprechen kam, beschloss ich zu schweigen und widmete mich den Unterlagen.

Nach fast zwei Stunde schloss ich den braunen Ordner und lehnte mich zurück. Wir hatten das gesamte Bauprojekt noch mal besprochen, hatten Änderungen notiert und einen Termin für die Besichtigung der Lagerhallen, die in moderne Lofts und Appartements umgebaut werden sollten, vereinbart. James schien alles über das Vorhaben zu wissen und erleichterte mir so die Arbeit.

„Haben Sie noch Fragen Mr. Cutler?" Meine Lippen verzogen sich zwar zu einem Lächeln, doch es war nicht echt. Ich musste mir wirklich Mühe geben meine wahren Gefühle für mich zu behalten.

„Nein, Miss Franklin, die habe ich nicht.", sagte er mit harter Stimme. Warum sollte er denn sauer auf mich sein?, wunderte ich mich. Immerhin war er derjenige der sich nicht gemeldet hatte. Selbst wenn er meine Nummer nicht hatte, wusste er wo ich wohnte und hätte auch vorbeikommen können. Ich hatte mir nichts vorzuwerfen. Ich erhob mich von meinem Platz und ging auf die Tür zu.

„Danke dass Sie heute endlich mal den Termin eingehalten haben." Das konnte ich mir nun wirklich nicht verkneifen. Meine Hand legte sich um den Türgriff und drückte ihn nach unten. Doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Ich versuchte es erneut, doch wieder ließ sie sich nicht öffnen. Ich konnte mich nicht erinnern abgeschlossen zu haben. Ich drehte mich um und wollte zu meinem Telefon gehen um Mrs. Schmid zu kontaktieren und stieß gegen etwas. Ich machte einen Schritt zurück und presste mich an die Tür. James stand direkt vor mir. Seine Hand an der Tür abgestützt, weshalb ich sie nicht öffnen konnte.

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