Kapitel 14

18.6K 442 3
                                    

(Überarbeitet am 25.02.18)


Außer Atem betrat ich das Büro und ging wie jeden Morgen zu Mrs. Schmid um mich zu erkundigen wie es ihr ging und ob irgendwelche Post für mich angekommen war.

„Guten Morgen.", grüßte ich sie mit einem freundlichen Lächeln.

„Guten Morgen, Miss Franklin." Sie warf mir einen merkwürdigen, irgendwie wissenden Blick zu.

„Gestern einen schönen Abend gehabt?", fragte sie mich mit einem breiten Grinsen auf dem rundlichen Gesicht.

„Den hatte ich." Ich schnappte mir die Post, die bereits auf dem Tisch für mich bereit lag und ging in mein Büro. Heute hatte ich keine Termine und konnte mich den Plänen für den Umbau der Lagerhallen widmen. Doch meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Die Zeit ging nur sehr langsam vorbei und die Änderung an den Bauplänen ging nur schleppend vonstatten. Irgendwann klappte ich entnervt meinen Laptop zu und lehnte mich in dem Drehstuhl zurück. Mit dem Fuß versetzte ich ihn in Bewegung und drehte mich zu dem großen Fenster um. Der Ausblick war unglaublich. Die Bäume im Park unter mir leuchteten in den unterschiedlichsten Grüntönen. Aus dem achten Stockwerk sahen die Menschen winzig klein aus. Die Sonne tauchte die Szenerie in ein warmes Licht und ließ diesen Frühlingstag wie einen Sommertag erscheinen. Am liebsten würde ich mich zu den Menschen im Park gesellen anstatt in diesem Raum eingesperrt zu sein. Kurzerhand packte ich meinen Laptop in die Tasche und ging hinaus.

„Ich mache für heute Feierabend. Falls irgendetwas Wichtiges sein sollte, können Sie mich auf dem Handy erreichen." Das war einer der Vorteile wenn man das Sagen hatte. Und es gefiel mir. Dieses Gefühl erinnerte mich wieder an mein ursprüngliches Ziel, Selbstständig zu werden. Doch die Notwendigkeit, erst mal Erfahrung in diesem Beruf zu sammeln, ließ mich diesen Job annehmen. Und irgendwie hatte ich mit der Zeit mein eigentliches Ziel aus den Augen verloren. Ich wollte schon immer alte und verfallene Gebäude erwerben, restaurieren, renovieren und ihnen somit neues Leben einhauchen und den Menschen durch meine Arbeit ein neues Zuhause geben. Einen Ort, an dem sie sich sicher und geborgen fühlen konnten. Doch irgendwie war ich in einem Architekturbüro gelandet, in dem zwar auch die Wünsche der Kunden erfüllt wurden, aber nicht mit den Standards die ich mir für mein eigenes Büro gewünscht hätte.

Auf dem Weg nach unten durch das Treppenhaus, griff ich in meine Tasche und fischte nach meinem Handy. Was Samy jetzt wohl machte?

„Hi, Samy. Hast du Lust heute zusammen zu Mittag zu essen?"

„Machst du etwa schon blau?", fragte sie durch den Hörer hindurch.

„Könnte man so sagen. Es ist einfach ein viel zu schöner Tag um in einem Büro eingeschlossen zu sein." Grinsend überquerte ich die Straße, schaute aber genau hin, damit ich kein zweites Mal angefahren wurde.

„Wo bist du denn gerade?"

„Habe gerade erst das Büro verlassen."

„Dann kannst du gerne zu Greg und mir kommen. Wir wollten heute grillen. Emma hat auch schon nach dir gefragt."

„Ich komme gerne vorbei. Ich habe die kleine Maus auch schon vermisst." Auf der Suche nach einem Taxi, besorgte ich noch Blumen an einem kleinen Straßenstand und eine Flasche Wein. Nach dem ewigen hin und her, saß ich dann endlich im Taxi. Im Schritttempo kämpfte es sich durch den Verkehr.

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Verrückt nach dir!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt