Epilog

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(Überarbeitet am 21.04.18)

Nach Luft ringend stand ich vor dem Spiegel und betrachtete mein Hochzeitskleid. Es war das schönste was ich je gesehen hatte. Oben lag es eng an meiner Brust an, die Schultern waren frei und der Rock umspielte meine Hüften und fiel sanft bis auf den Boden. Meine Haare fielen in weichen Locken über meine Schultern, mein Gesicht mit dezentem Makeup geschminkt. Hinter mir stand meine Mutter und schob meine Locken hin und her. An meinem Hochzeitstag sollte alles perfekt sein. Rebecca und Vanessa halfen sich gegenseitig mit den Haaren. Sie hatten sich schnell angefreundet und verstanden sich prächtig. Die pastellfarbenen Kleider standen den beiden Frauen gut.

„Mein Mädchen wird gleich heiraten." Meine Mutter wischte sich die Tränen von den Wangen und schenkte mir ein zitterndes Lächeln.
„Das ist doch kein Grund zum Weinen Maria. Wir werden bald eine große und glückliche Familie sein." Megan reichte meiner Mutter ein Taschentuch und klopfte ihr ermutigend auf die Schulter. Alle verstanden sich prächtig und ich freute mich riesig darüber. Es passierte nicht oft, dass sich alle auf Anhieb so gut verstanden. Während sich die beiden unterhielten, schielte ich kurz zu meiner Tochter um zu schauen ob alles in Ordnung war. Elli lag in ihrer Babyschalle und brabbelte vor sich hin. In den Händen hielt sie einen blauen Hasen dem schon ein Ohr fehlte. Sie konnte ihre Kraft noch nicht kontrollieren und hatten ihn ausgerissen. Der arme Hase wurde hin und her geschüttelt. Emma kniete in ihrem rosa Kleid neben Elli und wedelte mit einem Bären vor ihrem Gesicht herum. Der Korb mit den Blumen stand schon ganz vergessen neben ihr. Tief durchatmend schaute ich mich nochmal im Spiegel an. Meine Augen strahlten und meine Lippen waren zu einem Lächeln verzogen.
„Ok. Ich bin soweit!"

Während der Pfarrer seine Ansprache hielt, klammerte ich mich an James Hände. Seine Finger zitterten genauso sehr wie meine. Die ganze Zeit über, seit ich die Kirche betreten hatte, hatte James mich kein einziges Mal aus den Augen gelassen. Als der Pfarrer endlich die langersehnten Worte sprach, hätten wir beinahe unseren Einsatz verpasst. Schnell sagte ich 'Ich will' als alle bei meinem Schweigen nach Luft schnappten. Lachend drückte James meine Hand und sagte ebenfalls 'Ich will'.
„Sie dürfen die Braut jetzt küssen." Überglücklich warf ich mich in seine ausgebreiteten Arme und verlor mich in unserem heißen Kuss. Die Gäste applaudierten uns und selbst Elli stieß ein entzückendes Quietschen aus.
„Endlich gehörst du mir."
„Und du mir." Gemeinsam gingen wir durch den Gang, während uns die Gäste mit Rosenblättern bewarfen. Mein Herz hämmerte vor Freude, ich grinste so breit das meine Wangen schon spannten, doch nichts würde dieses Lächeln heute von meinen Lippen wischen können. Als wir endlich in der Limousine saßen, schlang ich meine Arme um James Hals und zog ihn dicht zu mir.
„Endlich sind wir verheiratet."
„Ich bin so froh, dass du damals vor mein Auto gelaufen bist."
„Über diesen Punkt werden wir uns nie einigen können." Lachend küsste er mich immer wieder auf die Lippen und streichelte über meine erhitzte Wange.
„Du siehst unglaublich aus in diesem Kleid." Ich strich mit meinen Fingern über den seidenen Stoff. Ich hatte lange gebraucht um mir ein passendes Hochzeitskleid auszusuchen, schließlich wollte ich nur einmal heiraten und da sollte es schon perfekt sein.
„Du siehst auch nicht schlecht aus in deinem Anzug." Das war die Untertreibung des Jahres. Ich legte meine Hand an seinen Revers und glättete ihn. Der Anzug saß wie eine zweite Haut, betonte seine Augen, ließen sie fast schon silbern erscheinen. Er war einfach unglaublich heiß.
„Spar dir das lieber für die Hochzeitsnacht auf, Baby."
„Woher weißt du denn was ich gerade denke?" Ich machte mich an seinen Knöpfen zu schaffen.
„Ich weiß schon woran du denkst wenn deine Augen so verdächtig blitzen und du über deine Lippen leckst."
„Dann lass mich doch.", sagte ich mit einem Schmollmund. Lachend zog er meine Hände von seinem Anzug weg. „Wir sind schon fast da."
„Na schön.", antwortete ich gespielt schmollend. Grinsend drückte er mir noch einen Kuss auf die Stirn, bevor die Limo vor einem alten, aber eleganten Gebäude hielt. Die Gäste waren bereits eingetroffen und schossen mit dem engagierten Fotografen Bilder. Als wir aus der Limo stiegen, applaudierten uns alle und bildeten einen Gang der direkt ins Innere des Gebäudes führte.

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