Zak
„Ja?", gab Lia zurück und machte ein paar Schritte zur Treppe und von mir weg.
Ein Frau Mitte vierzig kam die Treppe hinunter gerannt. Sie wirkte noch verschlafen.
„Mit wem redest du?", fragte Lias Mom und sah sich um. Schnell hatte sie mich entdeckt und noch schneller schlug ihre Stimmung von neugierig und besorgt zu wütend um.„Wer ist das? Was macht er hier?", knurrte sie beinahe und zog Lia hinter sich.
Lia verdrehte die Augen und packte ihre Mutter am Ärmel ihres Pyjamas.„Mom, das ist nur Zak", stellte sie klar und trat wieder hinter ihrer Mutter hervor. Selbstbewusster als sie war ging sie zu mir und stellte sich dicht neben mich, aber nicht so dicht, dass sich unsere Arme berührten. Dennoch spürte ich die Wärme, die von ihr ausging. Leicht verlagerte ich mein Gewicht auf mein rechtes Bein, sodass sich unsere Pullover Ärmel berührten.
Lias Mom bemerkte es und kniff die Augen zusammen.
„Und wer ist er?", formulierte sie ihre Frage um. Lia warf mir rasch einen Blick zu, bevor sie antwortete.„Er...er ist mein Mate." Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, neigte ich den Kopf leicht vor Lias Mom.
Eigentlich muss sie den Kopf vor dir neigen! Du bist der zukünftige Alpha!
Schnauze, Lee!
Aber...
Nein, sei still! Ich mach das schon und brauch deine Kommentare nicht!„Es freut mich die Mutter der zukünftigen Luna kennenzulernen", sagte ich höflich und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, während ich ein paar große, aber nicht zu schnelle Schritte auf Lias Mom zumachte und ihr die Hand entgegen streckte.
Ich hörte ein Keuchen von Lia.
„Luna?", schrie sie beinahe hysterisch nach kaum zwei Sekunden, „Du hast nie gesagt, dass du Alpha bist!"
„Bin ich ja auch nicht, warum sollte ich lügen?", grinste ich über die Schulter zu Lia zurück. Ich fand ihre Reaktion berechtigt und auf eine schräge Weise auch süß.
Noch immer streckte ich der Mom meiner Mate die Hand entgegen, die sie jedoch geflissentlich ignorierte.Eine unangenehme Stille breitete sich aus. Niemand sagte etwas. Wie in Zeitlupe drehte ich mich zu Lia um, die sichtlich mit der Panik kämpfte. Ihre Augen waren weit aufgerissen und so fuchtelte stumm mit ihren Händen in der Luft herum.
„Lia, beruhig dich!", sagten Lias Mom und ich gleichzeitig und machten Anstalten auf Lia zuzugehen. Doch ich war schneller bei ihr.„Nein, lass mich!", rief sie aus und lief zu Türe. Ich folgte ihr und sah Lias Mom entschuldigend an. Bis ich um die Ecke gebogen war, spürte ich ihren wütenden Blick auf mir und selbst dann fühlte es sich so an, als würde sie noch immer hinter mir stehen.
Ich blieb neben dem Wandspiegel stehen und beobachtete Ophelia besorgt, wie sie in ihre Schuhe und ihre Jacke schlüpfte und die Haustüre aufriss. Ich folgte ihr, ohne ein Wort nach draußen.
Kaum waren wir draußen lief meine Mate auch schon los, ich folgte ihr, obwohl ich wusste, dass es nicht gut ausgehen würde. Doch wenn ich sie gehen ließ, wäre sie mir später an den Kopf werfen, dass ich sie einfach gehen lassen hätte. Ich wusste von der Mate eines Rudelmitgliedes, dass es jedes Mal so ablief.
Schweigend ging ich ihr hinterher. Inzwischen rannte Lia nicht mehr, wollte aber auch nicht stehen bleiben.„Willst du in den Wald?", frage ich sicherheitshalber noch einmal nach. Lia nickte stumm. Ich holte mit schnellen Schritte zu ihr auf.
besorgt sah ich sie an.
„Was ist los?", wollte ich wissen. Lia hob den Kopf und funkelte mich an.
„Schon mal daran gedacht, dass nicht jede Wölfin eine Luna sein will und wenn sie trotzdem das Pech hat, dann will sie das zumindest gleich wissen und nicht erst irgendwann!"
„Ähm, es war nicht irgendwann, es war eine halbe Stunde, nachdem wir uns kennengelernt haben. Ich finde, das ist gleich", gab ich vorsichtig zurück. Ich sah mich schnell um, ob jemand in Hörweite stand, aber es war keine hier, der auf unser Gespräch achtete.„Ich werde ja auch nur Luna!", fauchte Lia und ging wieder schneller. Wir hatten den Rand des Viertels erreicht, an das der Wald grenzte und liefen jetzt einen schmalen Weg entlang.
„Hey!", rief ich und blieb stehen, „Bist du denn gar nicht froh, deinen Mate gefunden zu haben? Auch wenn er so ein Arschloch ist?"
Lia drehte sich um.
„Ja schon, auch wenn er ein Arschloch ist!"
Autsch.
Ich grinste sie an und streckte die Arme aus, um sie zu umarmen, doch Lia duckte sich unter ihnen hindurch und lief ein paar Schritte rückwehrts von mir weg.
„Wettrennen!", lachte sie.
Voten bitte nicht vergessen!
DU LIEST GERADE
The Shadows Mate // Abgeschlossen
WerewolfOphelia Blakster ist eine gewöhnliche Werwölfin mit einem normalen Leben. Ihren Mate hat sie noch nicht gefunden, aber bald wird sie ihn finden. Wer er wohl ist? Wird sie glücklich mit ihm sein? Wir er sie akzeptieren? *** Ausschnitt aus dem Text: ...