Lia
Ich lachte, obwohl in meinem Kopf noch immer die Gedanken rasten.
Ich werde Luna! Scheiße, verfickte Scheiße!
Meine Sicht verschwamm etwas, weil mir Tränen in die Augen schossen, doch ich blinzelte sie rasch weg. Zak sollte nicht sehen, wie ich weinte oder generell Schwäche zeigte. Das wäre nicht gut als Luna seines Rudels.
Ist es überhaupt schon sein Rudel? Welches Rudel eigentlich?
Vermutlich das Soul Rudel. Das ist hier in der Nähe.Dadurch, dass meine Mom ein einfacher Mensch war, hatte mein Dad für sie sein Rudel verlassen und war weggezogen. Er hatte nie erwähnt wie sein ehemaliges Rudel hieß oder woher er kam.
„Schon müde?", fragte Zak spöttisch, als er an mir vorbei lief. Ich kniff die Augen zusammen und strengte mich noch mehr an, aber seine Beine waren einfach viel länger als meine, auch wenn Zoe sich immer beschwerte, dass ich längere Beine hatte als sie. Zak blickte über die Schulter zurück und merkte, dass ich nicht direkt hinter ihm war. Er drosselte das Tempo und lief bald schon neben mir.„Wegen mir, brauchst du nicht langsamer zu werden. Ich verkrafte eine Niederlage", schnaufte ich. Langsam bekam ich Seitenstechen und bereute, dass ich ein Wettrennen vorgeschlagen hatte.
„Nö", meinte Zak und schaute lächelnd zu mir hinunter. Ich verdrehte die Augen und versuchte das Tempo trotz der stechenden Seite und dem mangelnden Sauerstoff zu halten.Schließlich hatten wir den Waldrand und somit die große Eiche am Rand erreicht. Während ich rechts herum lief, rannte Zak links herum. Wir stießen auf der anderen Seite zusammen.
Ich spürte wie mir das Blut in die Wangen schoss. Zak grinste und beugte sich etwas nach vorne. Nur noch ein paar Zentimeter trennten unsere Lippen voneinander. Rasch trat ich einen Schritt zurück. Zak blieb an Ort und Stelle stehen, er verriet seine Nervosität nur dadurch, dass er sich mehrfach durch die schwarzen Haare fuhr, die danach in alle Richtungen abstanden.„Okay, was machen wir jetzt?", wollte ich wissen, nachdem ich mich halbwegs gefangen hatte. Meine Hände kribbelten noch immer und mein Atem ging vom Laufen noch immer viel zu schnell, genauso wie mein Herzschlag, was aber auch mit Zak zusammen hängen könnte. Ich verstand nicht, wie ich einem einfachen Jungen, gut er war nicht normal, innerhalb einer dreiviertel Stunde so sehr verfallen konnte.
„Ich weiß nicht, wir...Lia...Du starrst", machte Zak sich bemerkbar.
Scheiße!
Haha! Erwischt!
Ich schüttelte den Kopf und schaute dann Zak an. Er stand so knapp vor mir. Ich konnte die einzelnen Wimpern ausmachen, genauso wie die feinen Risse in seiner Unterlippe.
„Also? Willst du zu mir gehen? Wir könnten aber auch wieder in die Stadt gehen oder wir verwandeln uns...", zählte Zak ein paar Vorschläge auf und beobachtete mich dabei genau. Ich konzentrierte mich auf seine Worte und versuchte meinen Blick bei seinen Augen zu behalten.
Schwer, wenn er so gut aussieht...
Ich ignorierte Ruby.„Verwandeln klingt gut", sagte ich, bevor ich auch nur über die anderen Vorschläge nachdachte. Zak lächelte und nickte, bevor er ein paar Schritte zurück trat. Kaum stand er wieder auf beiden Füßen schloss er die Augen und war in wenigen Sekunden verwandelt. Ich hatte meine Augen abgewandt und konzentrierte mich darauf, mich zu verwandeln. Nach weit über einem Jahr fiel es mir noch immer schwer mich zu verwandeln, wenn ich mich nicht zu hundert Prozent darauf konzentrierte.
Bei meiner ersten Verwandlung war ich gerade mal sechzehn gewesen und zwar wirklich auf die Stunde genau. Ich erinnerte mich nur ungern an die Schmerzen, die die erste Verwandlung mit sich brachte.Ich spürte wie mein Körper sich verbog und kniff die Augen zusammen. Kurz schien mein Körper in Flammen zu stehen, dann war es auch schon vorbei und ich stand als Werwolf vor Zak in Wolfsgestalt.
Das Fell meines Mates war Pechschwarz. Die schwache Wintersonne spiegelte sich in seinen hellen Augen. Er war auch als Werwolf um einiges größer als ich.
Aus meiner neuen perspektive sah ich mich, in dem mir bekannten Wald, um. Er sah aus wie immer, wenn ich im Winter hier war. Die kahlen Bäume standen dicht beieinander und zwischen den Wurzeln blickten immer wieder Steine aus der dünnen Schneedecke. Ich sah das Moos, das auf den Steinen wuchs nur, da ich wusste, dass dort Moos wuchs und ich war mir sicher, dass ein fremder Wolf es nicht sehen wurde.War er schon einmal in dem Wald? Muss so sein, oder?
Ja, klar! Sonst hätte er nicht vorgeschlagen, dass wir zu ihm gehen.
Was ist, wenn sein Auto irgendwo in der Nähe steht?
Glaub ich nicht.
Du glaubst es nicht, weißt es aber auch nicht. Das hilft mir, wirklich!
Ich sah zu Zak hinüber, der aufmerksam den Weg, auf dem wir her gekommen waren, beobachtete, als ob er vermuten würde, dass gleich ein normaler Mensch auf den Weg erschien.
Gehen wir dann los?, fragte ich ihn über Gedankenkommunikation. Zak schüttelte sich und nickte dann nach links. Ich nickte ihm zu.Geh du vor, ich weiß nicht wohin., gab ich zurück und lief Zak nach, als dieser in den Wald abbog. Ohne wirklich auf den Weg zu achten lief ich meinem Mate nach.***
A/N
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The Shadows Mate // Abgeschlossen
WerewolfOphelia Blakster ist eine gewöhnliche Werwölfin mit einem normalen Leben. Ihren Mate hat sie noch nicht gefunden, aber bald wird sie ihn finden. Wer er wohl ist? Wird sie glücklich mit ihm sein? Wir er sie akzeptieren? *** Ausschnitt aus dem Text: ...