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Lia

Seit dem Alpha-Treffen waren etwas mehr als zwei weitere Woche vergangen. Zak war jetzt der Alpha des Starflake-Rudels und ich die Luna seines Rudels. Bei der Zeremonie zur Übernahme des Rudels, war ich schon so müde gewesen, dass ich mich jetzt im Nachhinein an kaum noch etwas erinnern konnte. Meine Tage waren ausgefallen und langsam machte ich mir Sorgen. Klar, meine Tage verspäteten sich immer mal wieder um zwei oder drei Tage, aber keine ganze Woche.

Ich saß gerade auf dem Esstisch und frühstückte. In letzter Zeit hatte ich nicht wirklich Hunger, weshalb ich nur einen Apfel frühstückte und hin und wieder ein Joghurt oder ähnliches. Ich war schon fast fertig mit dem Apfel, als mir plötzlich schlecht wurde und ich den Apfel fallen ließ, um zur Toilette stürmte. Dort entledigte ich mich meinem Frühstück.

Ich spülte mir gerade ein letztes Mal den Mund aus um den ekelhaften Geschmack loszuwerden, da spürte ich dank der Mateverbindung, dass sich Zak mir näherte.
„Lia? Ist alles gut? Warum bist du gerade einfach weggelaufen?", fragte Zak mich besorgt. Er entdeckte mein Erbrochenes in der Kloschüsseln und wurde ein kleines bisschen grün um die Nase herum.

„Geht es dir gut?", wollte er jetzt ernsthaft besorgt wissen.
„Ja, ja. Ich habe wahrscheinlich gestern einfach etwas Falsches gegessen", versuchte ich auszuweichen.
„Okay", sagte Zak langgezogen und führte mich aus der Toilette.

Mein Mate beobachtete mich misstrauisch.
„Du solltest vielleicht zu einem Arzt gehen", meinte er schließlich. Sofort schüttelte ich den Kopf.
„Nein. Mir geht es gut", verneinte ich, aber Zak ließ nicht locker.
„Wenn du dich wieder übergeben musst, dann gehst du und wenn ich dich persönlich hintragen muss!"
Ich lachte gezwungen und nickte brav.

Den restlichen Tag halfen wir Zoe beim Umziehen. Sie und Ben hatten beschlossen, dass es so besser war und Zoe eben nun hier einziehen sollte. Ich freute mich für die beiden.
Wir trugen gerade die letzte Tasche nach ob, als mir wieder übel wurde. Schnell stellte ich die Tasche ab und lief zur nächsten Toilette.

Zak bemerkte meine Flucht und ging mir hinterher. Ich hatte die Tür zur Toilette nicht abgeschlossen, darum klopfte er an den Türrahmen und trat ein.
Ich lehnte zitternd an der Wand. Alle Farbe war mir aus dem Gesicht gewichen und meine Augen glänzten ungesund.

„Das reicht!", rief Zak erschrocken aus.
„Wir fahren zu deinem Arzt!"
Bevor ich widersprechen konnte, hob Zak mich hoch und trug mich an Zoe und Ben vorbei nach unten.
„Was...?", wollte Zoe fragen, wurde aber von Zak mit einem Knurren unterbrochen.
„Zak, ich kann selber laufen", beschwerte ich mich bei meinem Mate und kniff ihn in den Oberarm.
„Nö!", sagte er nur und setzte mich auf den Beifahrersitz seines Autos, das vor seinem Haus parkte.

Ich war noch nicht einmal richtig angeschnallt, da fuhr Zak auch schon los und zwar viel zu schnell!
„Fahr langsamer! Ich habe keine Lust wieder in einem Krankenhaus aufzuwachen!", schrie ich ihn an. Zak zuckte zusammen. Zum Glück verringerte er sein Tempo und fuhr nun in dem vorgesehenen Tempo. Ich tippte die Adresse meines Arztes in sein Navi ein.

Zwanzig Minuten später bogen wir in eine Sackgasse ein. In dieser lag die Praxis, die ich immer besuchte.
„Nein, Zak!", sagte ich bestimmt, als mein Mate mich hochheben und zur Praxis tragen wollte. Wütend und besorgt sah er mich an und ging dann vor zur Eingangstür. Mit schnellen Schritten lief ich ihm nach.
In der Arztpraxis war es angenehm warm und es saßen einige Leute im Wartebereich.
Ich ging zu der Empfangstheke, um mich quasi anzumelden.
Zak folgte mir und legte schützend seine Hände auf meine Schultern und betrachtete den Mann hinter der Theke mit einem gefährlichen Blick.

„Zak...", flüsterte ich ihm streng zu.
Sofort lockerte er seinen Griff ein wenig um meine Schultern.
„Guten Abend, was kann ich für Sie tun?", begrüßte der Mann hinter der Theke und mit einem leichten, einstudiertem Lächeln.
„Hallo. Mir war heute den ganzen Tag übel und ich musste mich zweimal übergeben. Ich würde das gerne untersuchen lassen", erklärte ich kurz und fügte noch schnell meinen Namen hinzu. Der Mann nickte und überprüfte den Kalender.
„Tut mir leid, der Terminkalender ist heute schon voll", meinte der Herr schließlich und lächelte entschuldigend.
„Ich kann Ihnen übermorgen Nachmittag einen Termin anbieten", schlug er vor und klickte mit der Maus.
Ich nickte nur und zückte mein Handy um mir den Termin aufzuschreiben.
„Ist zehn Uhr dreißig in Ordnung für Sie?", fragte der Mann und lächelte dieses Mal ehrlich. Ich spürte wie sich Zaks Hände auf meinen Schultern verkrampften und hörte ein leises Knurren, das der Mann hinter dem Tresen natürlich nicht hören konnte.

„Mann, eh, Zak!", rief ich aufgebracht, als wir die Praxis verließen.
„Lass das! Du hast mich echt blamiert!", feuerte ich ihm an den Kopf.
Zak grinste ein wenig, doch als er meinen Blick sah, hörte er damit auf.
„'Tschuldigung", murmelte er und öffnete mir die Tür seines Autos. Ich stieg ein und Zak rannte um sein Auto herum, um auf der anderen Seite einzusteigen.

The Shadows Mate // AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt