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Lia

Mir rannen stumme Tränen über die Wangen, während ich mich krampfhaft an Zaks Arm klammerte. Dieser rutschte näher zu mir und umarmte mich.
Ich vergrub meinen Kopf in die Halsbeuge meines Mates.
Warum?

Ich verushcte die Tränen zurückzuhalten und hörte noch das Schließen der Tür, als Filip den Raum verließ, bevor ich den Tränen freien Lauf ließ. Zak strich mir sanft über die Haare und löste einen Knoten daraus.
Es fühlte sich so an als hätte man mir ein Stück aus dem Herz gerissen und würde nun darauf herum trampeln, mit dem Hammer darauf geschlagen und Nägeln hinein hämmern.

„Wirst...wirst du mich jetzt verlassen?", stotterte ich nach etwa einer viertel Stunde.
Zak nahm mit sanft an den Schultern und drückte mich von sich weg. Ernst schaute mich mein Mate an.

„Wieso sollte ich? Du bist meine Mate und ich werde immer bei dir bleiben, egal was passiert. Ich kann nicht mehr ohne dich leben und das nicht nur wegen der Mateverbindung. Auch ohne der Mate- Sache würde ich dich nicht verlassen! Niemals!", flüsterte Zak entschieden, „Niemals, weil ich dich liebe!"
Schwach lächelte ich zu ihm hoch. Meine Augen waren vom Weinen ganz rot und ein wenig geschwollen, aber das machte mir nichts.
Mein Mate nahm mich wieder in den Arm.

„Möchtest du nach Hause?", wollte Zak leise von mir wissen. Ich nickte.
„Ja, aber bitte zu dir nach Hause. Ich möchte nicht mit meiner Familie sprechen."
Zak nickte und holte einen Pullover aus einem Rucksack, der neben dem Krankenhausbett stand. Er half mir dabei ihn anzuziehen. Der Pullover reichte mir wieder bis über die Knie Dann hob er mich im Brautstyle hoch.
Erst jetzt bemerkte ich die dunklen Ringe unter seinen Augen, die zerzausten Haare und die blasse Haut.

„Geht es dir gut?", fragte ich besorgt. Zak nickte und ging weiter.
Mit einer Hand versuchte er die Tür zu öffnen und gleichzeitig mit der anderen Hand mich festzuhalten. Ich klammerte mit um seinen Hals. Plötzlich schoss ein stechender Schmerz durch meine Rippen.
Ich schnappte erschrocken nach Luft und verkrampfte mich.
„Was ist? Geht's dir gut? Tut dir was weh? Soll ich einen Arzt holen?", fragte Zak erschrocken und lockerte seinen Griff um mich ein wenig.

„Nein, nein, alles gut!", beteuerte ich, da der Schmerz auch schon wieder nachließ. Wahrscheinlich waren meine Rippen bei dem Autounfall gebrochen. Dadurch, dass ich aber ein Werwolf war heilten Brüche innerhalb weniger Tage.
Zak hatte es endlich geschafft die Tür aus dem Krankenhauszimmer zu öffnen und auch durch die Glastür zu schlüpfen, als diese hinten einer Krankenschwester zufiel.
Mein Mate trug mich zu einem Lift und wir fuhren drei oder vier Stockwerke nach unten. So genau bekam ich das nicht mit, da Zak mich, kaum dass sich die Lifttüren geschlossen hatten, stürmisch geküsst hatte.

Kurz hatten wir den Kuss unterbrochen. Zak setzt mich ab und hob mich dann wieder hoch. Nur hielt er mich dieses Mal so, dass mein Gesicht dem seinen zugewandt war.
Die Zunge meines Mates strich neckend über meine Unterlippe und ich gewährte ihm Einlass.

Auf einmal huschten Bilder durch meinen Kopf.
Ich stellte mir vor wie unsere Tochter, die wir nie haben würden, uns angeekelt zuschaute. Sofort schossen mir Tränen in die Augen und ich unterbrach unseren Kuss. Wieder schluchzend vergrub ich meine Nase in Zaks Pullover.
„Schhh!" Zak versuchte mich zu beruhigen, da der Lift bald im Erdgeschoss ankam.

„Schhh, Lia. Ich weiß es ist nicht leicht...", setzt Zak an. Unterbrach sich aber. Der Lift hatte das Erdgeschoss erreicht und er stieg aus. Ich klammerte mich an ihn. Zak hielt mich mit einer Hand und winkte den Angestellten im Eingangsbereich kurz zu.
Schließlich trat er nach draußen.
Zum ersten Mal seit zwei Wochen war ich wieder draußen und spürte den Wind in meinen Haaren.

Am Rand der Straßen und Gehsteige lag Knöchelhoch Schnee und ich begann zu zittern.
Zak bemerkte es und beschleunigte seine Schritte, bis wir sein Auto erreicht hatten und er mich auf den Beifahrersitz setzt. Schnell holte er aus dem Kofferraum eine Decke und reichte sie mir.
Traurig und noch immer stumm weinend, kuschelte ich mich darin ein. 

The Shadows Mate // AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt