Lia
Er ist mein Mate, scheiße! Ruby, hilf mir!
Bei was soll ich dir denn helfen, ich bin doch nur dein innerer Wolf und habe keine Ahnung.
Darauf antwortete ich nicht.Links von mir lichtete sich der Wald langsam, während auf der rechten Seite die Bäume weiterhin dicht neben einander standen. Der Boden unter meinen Pfoten fühlte sich fest an und so, als ob regelmäßig Wölfe darüber liefen. Ich schnupperte und entdeckte den starken Geruch nach Werwölfen in der Luft, der mir vorher noch nicht aufgefallen war. Soweit ich erkennen konnte, waren es größtenteils erwachsene, männliche Werwölfe gewesen. Sie rochen auch alle nach unterschiedlichen Rudeln. Ich vermutete, dass es sich bei dem Trampelpfad um einen Hauptweg zum Haus des Rudels handelte.
Noch ein paar Meter, sagte Zak vor mir und verlangsamte sein Tempo. Ich tat es ihm gleich und blieb hinter ihm stehen, als er auch stehen blieb. Doch als Zak einen Schritt zur Seite trat und mir mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass ich vortreten konnte, trat ich mit leicht gesenktem Kopf vor. Ich erwartete ein ganzes Rudel, dass vor dem Hauptquartier stand, aber ich konnte keinen einzigen Menschen oder Werwolf entdecken.
Wo sind denn alle?, wollte ich wissen und sah mich erstaunt und neugierig um.
Sie sind auf Patrouille oder der Arbeit, antwortete Zak mit einem leichten Lächeln in der Stimme. Jetzt richtete ich meinen Blick auf das große Haus vor uns. Ich hatte vorher vermieden es mir anzusehen.
Wäre ich ein Mensch, hätte ich ein erstaunten Quieken ausgestoßen, doch sie riss ich nur die Augen auf.Das Haus war kein Haus, sondern eine riesige Villa in einem zarten Blauton. Es gab drei Stockwerke, doch ich war mich nicht sicher. Die Säulen rechts und links neben der Eingangstüre aus weißem Holz waren aus Stein. Über der Türe befand sich ein Balkon mit weißem Geländer, auch die Türe, die hinaus auf den Balkon führe war weiß. Wie auch schon darunter standen rechts und links zwei Säulen am Rand des Balkons.
Ich kniff die Augen gegen das Sonnenlicht zusammen und legte den Kopf in den Nacken.
Ganz oben befand sich noch ein Balkon. Er war kleiner als der darunter, aber die Türe führte aus dem Dach heraus.
Links neben dem Gebäude stand noch eine Garage, die im selben Stil wie die Villa gebaut worden war.Gefällt sie dir?, fragte Zak und riss mich so aus meiner Bewunderung für die Villa.
Und wie! Wem gehört die Villa?, wollte ich wissen und starrte weiterhin das Hauptquartier an.
Meinen Eltern, aber sie gehört eigentlich dem Rudel und während sie weg sind habe ich die Verantwortung zusammen mit Ben, erklärte Zak und redete gleich weiter, Ich sollte dir Ben vorstellen!
Mit diesen Worten rannte er los. Ich beeilte mich ihm zu folgen. Kurz nach ihm erreichte ich die Haustüre. Zak drückte, noch immer in Werwolfs Gestalt auf die Klingel und verwandelte sich dann zurück in einen Menschen. Ich tat es ihm gleich. Gerade als ich meine Haare glatt strich, öffnete sich die Türe und ein großer Junge in Zaks Alter stand vor uns. Seine blonden Haare waren unordentlich, ein paar Strähnen hatten sich gelöst und hingen ihm ins Gesicht. Die blauen Augen leuchteten kurz auf, als er Zak entdeckte.„Hey, ich dachte schon, dass ich dich vermisst melden muss!", begrüßte er Zak mit einem Handschlag und einem Grinsen. Dann drehte er sich zu mir um.
„Das ist Lia, meine Mate und deine Luna", stellte Zak mich vor bevor ich etwas sagen konnte. Ich streckte Ben die Hand entgegen, der dasselbe tat.
Plötzlich knurrte Zak und Ben und ich fuhren erschrocken auseinander. Zak hatte die Augen zusammen gekniffen und starrte Ben an. Doch der Beta des Rudels hatte sich schnell wieder gefangen und trat einen Schritt zur Seite.„Kommt ihr rein?", fragte er und machte eine einladende Bewegung mit der rechten Hand. Dabei lächelte er mich an.
„Vergiss nicht, dass es meine Villa ist", antwortete Zak und drängte sich an Ben vorbei ins Innere. Lachend ließ Ben mir den Vortritt, schloss die Türe und folgte Zak und mir.
Der Boden der Villa bestand aus hellem Holz. Die Wände waren in einem hellen Grau gestrichen. Gleich links neben der Haustüre ging eine Türe ab.
„Das ist der Versammlungssaal des Rudels", erklärte Ben hinter mir und öffnete die Türe, damit ich hinein schauen konnte. Es war wirklich ein Saal, zwar war er nicht so hoch wie ich erwartet hatte, dennoch machte er Eindruck. Die Wände waren weiß, der Boden bestand aus einem hellen Holzboden und an den Wänden hingen abstrakte Bilder. Auf der anderen Seite des Saales befand sich eine kleine Bühne.
Ben schloss die Türe wieder und scheuchte mich weiter.„Zak!", rief Ben.
„Hier!", kam die Antwort aus dem Raum gegenüber des Versammlungssaales. Wir betraten eine modern eingerichtet, geräumige Küche. Sie war in etwa dreimal so groß, wie die Küche, die ich von zu Hause gewohnt war. Zak stand am Esstisch, in der einen Hand hielt er ein Glas und mit der anderen hielt er einen riesigen Krug Wasser.
„Ist in diesem Haus irgendetwas klein?", fragte ich und drehte mich im Kreis.
„Außer dir, nichts", gab Zak grinsend zurück. Ich schnappte empört nach Luft.
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The Shadows Mate // Abgeschlossen
WerewolfOphelia Blakster ist eine gewöhnliche Werwölfin mit einem normalen Leben. Ihren Mate hat sie noch nicht gefunden, aber bald wird sie ihn finden. Wer er wohl ist? Wird sie glücklich mit ihm sein? Wir er sie akzeptieren? *** Ausschnitt aus dem Text: ...