15

238 9 0
                                    

Zak

Verschlafen öffnete ich die Augen und blickte in das Gesicht meiner Mate. Ich konnte jede einzelne Wimper und jeden Linie in ihrer Unterlippe erkennen. Ihre Lippen waren so weich...

Ihre rechte Hand hatte sie auf meine Brust gelegt, die andere lag unter dem Kopfkissen.
Fasziniert betrachtete ich ihre weiße Hautfarbe, die dann in ein zartes beige überging. Diese weißen Flecken zogen sich über ihre Schultern nach unten und verschwanden unter der Bettdecke. Unsere Füße berührten sich leicht unter der Decke.

Ich ließ meinen Blick wieder zu ihren noch geschlossenen Augen gleiten. Wenn man genau hinschaute konnte man ein paar wenige Sommersprossen auf ihrer feinen Stupsnase erkennen.
Lias Haare waren wie ein Fächer um sie herum ausgebreitet und eine Strähne lag quer über ihrem Gesicht. Vorsichtig strich ich sie ihr aus dem Gesicht und ließ meine Hand dann auf ihrer Wange ruhen.

Lächelnd öffnete Lia ihre Augen und legte die Hand, die auf meiner Brust gelegen hatte, nun auf meine Hand auf ihrer Wange.
„Guten Morgen, Lia", flüsterte ich mit rauer Stimme.
„Guten Morgen", hauchte sie zurück und lächelte sogar noch breiter.

Lia schloss kurz die Augen und öffnete sie nach ein paar Sekunden wieder.
„Ich gehe duschen", meinte sie und winkelte sich in ein Handtuch, das neben ihrem Bett lag.

Ich musste lächeln als sie zum Bad tänzelte.
Gestern war schön gewesen. Sehr schön sogar. Ich hoffte nur, dass ich ihr nicht wehgetan hatte. Sie hatte zumindest nichts gesagt, was aber nichts heißen musste.
Lia verschwand mit einem letzten Lächeln zu mir im Bad. Ich kuschelte mich noch einmal ins Bett und holte den Schlaf nach, den ich gestern nicht bekommen hatte.

Lia

Schnell schloss ich dir Tür hinter mir. Mit schmerzverzerrtem Gesicht drehte ich mich zu dem Spiegel im Bad um.

Mein ganzer Unterleib tat höllisch weh, sosehr, dass ich mich kaum bewegen konnte. Nur mit Mühe hatte ich es geschafft, das Gesicht nicht zu verziehen, als ich aufgestanden war. Mit Entsetzten entdeckte ich einen riesigen Knutschfleck auf der linken Seite meines Halses.
Den musste ich Morgen, wenn ich wieder in die Schule ging unbedingt verdecken!

Ich drehte das Wasser auf warm und wartete eine Minute bis das Wasser die richtige Temperatur hatte.
Leise seufzte ich, als mir endlich das warme Wasser über dem Rücken floss.

Nach fünfzehn Minuten schloss ich die Tür zum Bad auf und trat in ein Handtuch gewickelt in Zaks Zimmer. Ich war so blöd und hatte mir keine frische Kleidung mit ins Badezimmer genommen. Mein Mate schlief schon wieder.
Er ist echt kein Frühaufsteher.

Schmunzelt schlich ich aus dem Zimmer und musste dabei über eine Kleidungsspur steigen.
Ups!
Mit der einen Hand schleifte ich meine Tasche mit Kleidung herein und mit einem Fuß versuchte ich die am Boden liegenden Kleider einzusammeln. Ich schaffte es zumindest sie in Zaks Zimmer zu bringen.
Aus meiner Tasche suchte ich mir eine blaue Jeans und meinen lilafarbenen Lieblingspullover zusammen mit einer grauer Unterwäsche und grauen Socken, heraus.

Rasch zog ich mich an und suchte Zak aus seinem Ankleidezimmer ein Outfit heraus.
Das Outfit bestand aus einem schwarzen Pulli, einer dunkelgrauen Jeans, schwarzen Socken und hellgrauen Boxershorts.
Ich war nicht ganz zufrieden damit und durchstöberte ein weiteres Mal seinen Kleiderschrank.

In einer Ecke entdeckte ich einen grünen Pulli, der seine Augen sicher perfekt betonen würde. Jetzt war ich zufrieden und verließ das kleine Zimmer.
Noch immer schlief mein Mate. Ich beugte mich über ihn und küsst ihn sanft auf die Wange.

Mit einer schnellen Bewegung packte Zak meine Hand und zog mich zu ihm ins Bett. Erschrocken quietschte ich auf und lachte dann leise.
Zak knurrte zufrieden, als ich mich zu ihm umdrehte und ihn auf den Mund küsste.
„Ich habe Hunger!", beschwerte Zak sich und ich seufzte genervt.
„Gut, ich mach dir etwas zum Essen, aber dazu musst du mich loslassen", meinte ich streng.

Zak schüttelte grinsend den Kopf, strampelte sich von der Decke frei und stand auf.
Schnell sah ich weg, da er nichts, wirklich gar nichts, anhatte. Zak entdeckte den Kleiderstapel auf seinem Nachtkästchen und deutete darauf.

„Hast du das da hingelegt?", wollte er wissen. Ich nickte und senkte leicht den Kopf.
„Wo hast du den Pullover gefunden?", fragte er mit einem erfreuten Lächeln, was mich verwirrte.
„In deinem Ankleidezimmer der Ecke links hinten", erklärte ich und schaute verwirrt zu ihm hoch. Jetzt strahlte er über das ganze Gesicht.

„Danke! Ich habe diesen Pulli schon ewig gesucht!", rief er aus und umarmte mich.
Ich nickte nur und wandte den Blick von ihm an, da er noch immer nichts anhatte!

The Shadows Mate // AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt