Lia
Gähnend setzte ich mich auf und öffnete dann die Augen. Ich sah mich verwirrt um. Sofort bemerkte ich, dass ich mich nicht in meinem Zimmer befand und es sich auch nicht um ein Gästezimmer handeln konnte, da es viel zu jungenhaft eingerichtet war.
Ich merkte, dass ich immer noch die Kleidung von gestern trug, als ich an mir herunter sah. Ein Arm lag über meinem Bauch und als ich zu dem Besitzer des tätowierten Armes sah, riss ich die Augen auf. Zak lag neben mir. Ohne T-Shirt und vermutlich nur in Boxershorts!
Vorsichtig, um meinen Mate ja nicht zu wecken hob ich seinen Arm hoch und legte ihn neben mich aufs Bett.Scheiße!
Zak öffnete die Augen und lächelte zu mir hoch.
„Wohin willst du?", wollte er, mit vom Schlaf rauer Stimme, wissen. Er setzte sich auf. Für einen Moment setzte mein Herz aus.
„Nein, ich wollte nur aufs Klo", log ich und machte zwei Schritte vom Bett weg.
Doch Zak packte mich blitzschnell am Arm und zog mich zurück aufs Bett.
„Hey! Lass mich, ich muss wirklich!", beschwerte ich mich. Inzwischen musste ich auch wirklich dringend ins Bad. Mein verzweifelter Blick schien Zak zu überzeugen, denn er ließ meine Hand los und deutete auf die rechte Tür.
Als ich aufstand und zu der Tür hinging, bemerkte ich, dass insgesamt vier Türen aus dem Zimmer führten. Bei einer handelte es sich um eine Balkontür und bei der rechten eben um das Bad.
Ich öffnete die Tür und schloss sie rasch wieder hinter mir. Beim Schließen sah ich, wie Zak sich zurück in die Kissen sinken ließ und die Augen schloss.
Nachdem ich mich erleichtert hatte, machte ich die Tür einen Spalt auf.„Zak?", fragte ich und wartete auf eine Antwort.
„Mmh", brummte er, machte die Augen aber nicht auf.
„Darf ich bei dir Duschen?", wollte ich wissen und hoffte auf ein ja, denn ich roch inzwischen ziemlich und auch meine Haare hingen in fettigen Strähnen von meinem Kopf herab.
Zak hob nur seinen linken Daumen und drehte sich auf den Bauch, um weiter zu schlafen, dabei rutschte die Bettdecke hoch und ich konnte sehen, dass er wirklich nur Boxershorts trug.
Ups!
Nix, ups! Scheiße!Ich spürte wie meine Wangen rot wurden und schloss schnell die Badezimmertür. Gedankenverloren drehte ich die Dusche auf und wartete darauf, dass das Wasser warm wurde.
Lia? Vielleicht solltest du zusperren, ich mein ja nur und du brauchst noch ein Handtuch.
Danke, Ruby.
Schnell sperrte ich die Tür zu und begann damit die Schubladen nach Handtüchern zu durchsuchen. Gleich bei der zweiten hatten ich Glück. Ich nahm mir ein weißes, großes Handtuch heraus und hängte es über die Glaswand der Dusche.Etwa eine viertel Stunde später tappte ich, in das Handtuch gewickelt und mit noch nassen Haaren, aus dem Badezimmer und überlegte, ob ich Zak aufwecken sollte.
Ich brauchte dringend etwas zum Anziehen, dass nicht schon benutzt war.
Also drückte ich die Klinke der zweiten Tür von Links herunter und stand in einem riesigen Ankleidezimmer.
„In diesem Haus bin wirklich nur ich klein", murmelte ich und trat in das Zimmer.„Lia?", rief eine Stimme, kurz nachdem ich mir meinen BH und einen Pullover aus Zaks Ankleidezimmer angezogen hatte.
„Ja?", gab ich zurück und richtete meine Haare vor dem Spiegel, dessen Scheiben noch teilweise angeschlagen waren.
„Oh, gut, du bist nicht abgehauen... oder verbrannt", antwortete Zak und trat in Bad. Er sah sich um und verzog das Gesicht.
„Noch ein Heißduscher in diesem Haus. Wann bekomme ich endlich einen Kaltduscher-Kamerad!?", rief er verzweifelt aus und grinste mich dann an. Mit einem Stirnrunzeln bemerkte er seinen Pullover, den ich trug. Während er gesprochen hatte, hatte ich versucht meine Haare in Ordnung zu bringen und mich gleichzeitig nicht von seinem Oberkörper ablenken zu lassen.„Ist was?", fragte ich und zupfte an dem Pulli. Er ging mir bis über die Knie und war wahrscheinlich selbst Zak etwas zu groß.
„Nein, nein, alles gut. Mein Pulli steht dir, solltest du öfter tragen", meinte er, lächelte und verließ das Bad.
Kaum war er draußen, atmete ich erleichtert aus und lockerte meine verkrampften Schulter. Zum Glück war er nicht eine Minute früher herein gekommen. Noch wusste ich nicht, wie er reagiert hätte.Noch einmal atmete ich tief durch und strich meine Haare glatt. Dann schnappte ich mir meinen Pulli von gestern, hängte noch schnell das Handtuch auf einen Handtuchwärmer und verließ das Bad. Zak lag inzwischen wieder auf seinem Bett und setzte sich auf, als er mich herein kommen hörte.
Lächelnd sah er mich an und als ich nah genug beim Bett war, schnappte er sich meinen Arm und warf mich so auf sein Doppelbett."Hey!", entfuhr es mir. Ohne auf meinen Ausruf zu reagieren legte Zak sich neben mich. Mit einem Ellenbogen stützte er sich links von mir auf und strich mir mit einer Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Eine Gänsehaut kroch mir über die Haut. Langsam näherte sich sein Gesicht dem meinen. Seine Lippen standen leicht offen. Ängstlich blickte ich zwischen seinen Augen und seinen Lippen hin und her.
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The Shadows Mate // Abgeschlossen
WerewolfOphelia Blakster ist eine gewöhnliche Werwölfin mit einem normalen Leben. Ihren Mate hat sie noch nicht gefunden, aber bald wird sie ihn finden. Wer er wohl ist? Wird sie glücklich mit ihm sein? Wir er sie akzeptieren? *** Ausschnitt aus dem Text: ...