Zak
„Hat jemand Hunger?", fragte ich, nachdem ich Lia ein Glas Wasser in die Hand gedrückt hatte. Bens Augen leuchteten auf und Lia nickte heftig. Schnell ging ich die Speisekarten durch, die in der obersten Schublade unter dem Backofen lagen, durch.
Lee? Weißt du, was ein Mädchen gerne isst?
Mein innerer Wolf half mir super weiter, indem er einfach Mmh machte und dann nichts weiter sagte.
Kommt schon! Du bist doch sonst so gesprächig!Genervt gab ich auf und sah Ben und Lia abwechselnd fragend an. Es dauerte eine Weile bis sie verstanden, dass sie entscheiden sollten, was sie essen wollten.
„Pizza!", rief Lia schließlich aus und befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge. Fasziniert beobachtete ich die Bewegung, bevor ich mich zusammen riss und mein Handy aus meiner Hosentasche herausholte.
„Welche wollt ihr?", fragte ich und suchte dabei die Nummer heraus, die ich inzwischen eingespeichert hatte.
„Wie immer", bekam ich von Ben als Antwort, während Lia überlegte. Schließlich sah sie mich mit ihren hübschen hellbraunen Augen an und sagte irgendetwas. Eine Hand zischte an meinem Gesicht vorbei und ich riss mich von Lias Augen los.„Mmh? Entschuldige, was nochmal?", hakte ich nach. Meine Mate verdrehte die Augen.
„Hawaii."
„Okay."
Noch einmal verdrehte Lia die Augen und drehte sich dann zum Fenster um, das auf den Wald hinausgerichtet war. Ihre braunen Haare fielen über ihre Schultern und leuchteten im schwachen Sonnenlicht geradezu.
Ich riss mich zum zweiten Mal innerhalb von fünf Minuten von ihrem Anblick los und drückte auf die Nummer des Pizzalieferanten, der unsere Adressen inzwischen auswendig können musste.„Hey, ich würde gerne etwas bestellen...Oh, hi, Simon. Ja, ich bin's...", sprach ich in mein Handy und verließ rasch die Küche. Ich hasste es, wenn andere Leute mir beim Telefonieren zuhören, auch wenn es nur Pizza bestellen war.
Dank meines Werwolf-Gehör hörte ich, wie Lia Ben ins Wohnzimmer folgte und sich beide auf die Couch fallen ließen.
„Ja, danke! Bis gleich!", verabschiedete ich mich von Simon und ging den beiden ins Wohnzimmer nach.„Rutscht mal!", forderte ich Ben und Lia auf, die sich auf der riesigen Couch ausgebreitet hatten. Eigentlich war sie für fünf Leute gedacht, die darauf bequem sitzend Platz hätten, doch Ben belegte schon über die Hälfte, in dem er sich quer darüber geschmissen hatte. Lia saß am anderen Ende der Couch und streckte die Füße von sich.
Sie grinste, machte aber keine Anstalten Platz zu machen und auch Ben regte sich nicht und starrte nur weiterhin auf den Fernseher.
„Gut, dann eben anders", murrte ich und warf mich auf Ben drauf. Eine Mischung aus keuchen und brummen entwich Ben und er verzog das Gesicht.„Fettsack!", fluchte er und versuchte mich von sich zu strampeln.
„Einen Fettsack wirst du nicht los", knurrte ich und machte es mir auf Bens Rücken gemütlich. Obwohl ich größer als Ben war, war Ben breiter, was mir den perfekten Ersatz für die Couch lieferte.Unter mir bäumte sich mein bester Freund auf und schlug mir mit der Faust gegen den Oberarm.
„Autsch", fauchte ich gespielt verletzt. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie Lia uns grinsend beobachtete.
„Na warte", drohte ich und setzte mich auf. Mit einer schnellen Bewegung zog ich mir meinen Pulli über den Kopf und ließ dabei gaaanz zufällig mein T-Shirt darunter etwas hochrutschen. Als ich zu Lia blickte hatte sie den Kopf abgewandt. Ihre Wangen waren leicht geröteten und sie spielte sich mit dem Armband, das sie am linken Handgelenk trug.
Ben nutzte den Moment, in dem ich Lia ansah und stieß mich von sich, sprang auf und stellte sich in Kampfstellung hin.
„Ähm, was wird das?", mischte sich nun Lia ein, die absolut keine Ahnung hatte, was Ben und ich vorhatte.Sie denkt wahrscheinlich, dass du sie beeindrucken willst.
Will ich zwar, aber das hier mache ich nicht nur wegen ihr, sondern weil es Spaß macht Ben eine reinzuhauen!
Genau.
Ich sah förmlich, wie Lee eine Augenbraue hochzog. Innerlich verdrehte ich die Augen und antwortete auf Lias Frage, während ich Ben nicht aus den Augen ließ.„Wir spielen."
„Spielen", betonte Ben und grinste heimtückisch. Lia wirkte nicht überzeugt und setzte sich noch aufrechter hin, als sie eh schon saß.
Gerade als ich zum ersten Schlag ausholen wollte, klingelte es. Ben stellte sich wieder gerade hin und wenn er gerade ein Werwolf gewesen wäre, hätte er die Ohren gespitzt.
„Pizza!", rief er und brüllte gleich darauf auf. Ich hatte ihm eine Ohrfeige verpasst.
„Arschloch", knurrte er und rieb sich die rote Wange. Gleichzeitig lief er durch die Küche zur Haustür. Lia stand auf und sah mich mit einem Lächeln im Gesicht an.
„Läuft das bei euch oft so?", wollte sie wissen und ging in die Küche vor.
„Nicht oft, sondern immer", antwortete ich und legte einen Arm um ihre Taille, um sie zurück ins Wohnzimmer zu führen.
„Wir essen hier", erklärte ich ihr und ließ mich neben sie auf die Couch fallen. Lia antwortete nicht.
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The Shadows Mate // Abgeschlossen
WerewolfOphelia Blakster ist eine gewöhnliche Werwölfin mit einem normalen Leben. Ihren Mate hat sie noch nicht gefunden, aber bald wird sie ihn finden. Wer er wohl ist? Wird sie glücklich mit ihm sein? Wir er sie akzeptieren? *** Ausschnitt aus dem Text: ...