Women's Satisficer

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~Anastasia~

Ich schaue schnell wieder weg. Anne grinst mich breit an. "Na, der ist doch was für dich oder etwa nicht?", lacht sie.

Unrecht hat sie eindeutig nicht. Der Mann, der zu den blauen Augen gehört, ist um die 1,90 m groß und stattlich gebaut. Unter dem über die Brust gespannten Tshirt kann man gut seine Muskeln erkennen. Er hat dunkle Jeans an und ein schwarzes Oberteil. Die dunkelblonden Haare hat er zu einem Zopf nach hinten gebunden und sein Bart sieht sehr gepflegt aus. Neben ihm auf dem Tresen liegt ein Motorrad Helm. Er sieht aus, wie der typische Biker aus einem Film. Groß, gutaussehend und mit einer dunklen Aura umgeben.

~So stelle ich ihn mir vor. Nur mit Zopf~

Dass Anne behauptet, er wäre was für mich, würde ein normaler Mensch nicht bei mir vermuten. Meine Eltern wollten immer einen netten Büroarbeiter für mich.
Man kann zwar nicht alle über einen Kamm scheren, aber ich fand diese Männer einfach immer zu trocken.

"Im wahrste Sinne des Worte", denke ich mir.
Mich haben schon immer Männer angezogen, die nicht mit ihrem Job herum prahlen, Hemden bis oben hin zugeknöpft tragen und Boxershorts mögen, die definitiv impotent machen. Nein, ich mag Männer, die wissen was ihnen gefällt, ihre Meinung vertreten können und trotzdem noch auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Natürlich gibt es solche Männer bestimmt auch im Büro, aber ich mag einfach lieber Männer mit einer scheinend dunklen Aura. Was defintiv auch nicht immer gut ist.

Ich lache leise. Anne sieht mich schief an, "Woran denkst du, dass du so kichern musst?"
Sie grinst.

"Nichts, nur dass du meinen Geschmack defintiv manchmal besser kennst als ich selber. Aber ich habe keine Zeit für sowas jetzt. Du weißt, dass ich sehr viel..."

"... Arbeit hast. Jaja ich weiß. Aber Schätzchen, was spricht denn gegen ein bisschen Spaß, hm?"
Anne grinst.

Ich grinse zurück, "Sagt die Frau, die mit 25 ihre Hugh School Liebe geheiratet hat und 4 Jahre später Zwillinge bekam." Sie lacht laut auf und auch ich muss wieder kichern. "Ja, du hast defintiv recht. Aber auch dafür habe ich zur Zeit einfach keine Zeit."

Mir fallen die blauen Augen wieder ein und drehe mich nochmal langsam um.

Und schaue wieder in diese kalten und doch wunderschönen Augen. Sein Blick ist unglaublich intensiv und doch undurchdringlich.
Bis sich das Gesicht ein wenig verzieht und ich den Hauch eines Lächelns erkennen kann.

Mein Gesicht wird plötzlich ganz heiß und seit sehr langer Zeit wird es mal wieder Purpur Rot. Zumindest fühlt es sich so an. Glücklicherweise ist es im Pub relativ dunkel, sodass nur Anne mein Gesicht erkennen kann.

"Mensch Anastasia, seid wann bist du so schüchtern?", frage ich mich selber. Ich lächle zaghaft und vorsichtig zurück und drehe mich mit angehaltendem Atem wieder um.

Ein lautes Lachen mir gegenüber holt mich auf den Boden der Tatsachen zurück.
"Na, wann habe ich meine liebe beste Freundin das letzte mal so gesehen? Seit wann bist du denn so schüchtern geworden?", fragt auch Anne mich. Sie lacht so herzlich, dass sich Tränen in ihren Augen bilden.

"Ach sei doch ruhig.", ich schlage ihr leicht auf den Arm. "Ich hole uns mal jetzt was zu trinken. Weißwein oder Bier, meine Liebe?"

"Weißwein bitte.", Anne wischt sich mit den Fingerspitzen vorsichtig die Tränen aus den Augen.

Ich drehe mich um und gehe zur Bar.
Da ich in meiner Firma eher ein legeren Look erwarte, habe auch ich nur ein leichtes rotes Sommerkleid an.

~Anastasia's Outfit~

Ich spüre die Blicke der Männer auf mir. Mein Kleid ist zwar nicht gerade sexy, aber ich weiß was ich habe. Nämlich eine verdammt gute Oberweite und einen tollen Hintern. Ich mag meinen Körper so wie er ist und ich denke, das strahle ich auch aus.

"Ein großes Glas Weißwein und ein Dark Beer für mich bitte! Danke Carlos!", ich lächle den Barkeeper an.

"Kommt sofort, Kleines.", Carlos zwinkert mir amüsiert zu. Wir kennen uns schon sehr lange, seit der Grundschule, um genauer zu sein. Seit jeher sind wir Freunde und er der Besitzer der Bar. Manchmal kann es hilfreich sein, den Besitzer zu kennen. Vorallem dann, wenn man in ungemütlich Gesellschaft gerät.

So wie jetzt..

"Hallo hübsche Frau..", werde ich betrunken von der Seite angesäuselt. "L-Lust auf ein bissschen Sbasss?" Der Atem des Mannes riecht furchtbar nach Sangria.

"Nein Danke."

"Ach komm ssschon.. Ich biun auch janz freuntlisch." Seine linke Hand packt mir an den Rücken, genau dort, wo der tiefe Ausschnitt meines Kleides ist und ich merke wie verschwitzt und klebrig sie ist. Ein Ekelschauer geht durch meinen Körper und ich verziehe das Gesicht.
Hoffnungsvoll suchen meine Blicke die Bar nach Carlos ab, aber er scheint irgendwo anders zu sein, nur nicht hier.

"Verdammt..", ich beiße mir auf die Unterlippe, um nicht gleich brechen zu müssen. "Nehmen Sie bitte Ihre ekelhafte Hand von meinem Rücken. Ich habe kein Interesse!" Meine Stimme wird lauter und bestimmter.

"Was hascht du denn gegn ein bissschen Sbass?", er grinst von oben auf mich herab und leckt sich über die Lippen.

Gleich muss ich mich übergeben, so angewidert bin ich. "Nichts, ich möchte nur keinen mit Ihnen. Haben Sie das jetzt verstanden?" Ich werde lauter und unfreundlicher. So langsam nervt dieser Typ wirklich. Ich möchte doch nur mein Bier genießen.

"Die Dame sagt, dass sie kein Interesse hat.", eine dunkle Stimme, rau und doch angenehm, ertönt hinter meinem Rücken. Ich spüre seine Blicke auf mir ruhen. Ich drehe mich langsam und und schaue wieder in diese Augen. Kalt und jetzt auch noch mit einer Spur von leichter Wut.

Mein Blick bleibt in seinem hängen.

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Puh, das zweite Kapitel ist fertig.

Was haltet ihr von Ihrem Retter?
Wer ist dieser Mann und wieso ist sein Blick so kalt?

Lasst es mich wissen. 🥰